Die Auszeichnung des DGS, die anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Verbandes heuer zum ersten Mal vergeben wurde, würdigt Bischlager als besten Einzelsportler. In seiner Laudatio hob der ehemalige Hammerwerfer Stefan Friedrich, Olympiasieger bei den Deaflympics 2005, neben den Erfolgen des 27-Jährigen auch dessen Ehrgeiz, Willen und Zielsetzung hervor.
Dass alle drei Eigenschaften enorm sein müssen, zeigt die Liste seiner Erfolge: Innerhalb von 15 Jahren hat sich Christoph Bischlager 83 Mal den Deutschen Meistertitel erkämpft. Und das nicht nur im Zehnkampf, sondern auch in den Sportarten Tischtennis, Leichtathletik und Basketball. Allein 2002 wurde er 13 Mal Meister. Trotz seines Handikaps startet der Sportlehrer außerdem auch bei Wettkämpfen Hörender, wo er die Startsignale nur visuell wahrnimmt.
Zu seinen größten internationalen Sporterfolgen zählen die Leichtathletik-WM 2008 in Izmir, wo er im Zehnkampf den 1. Platz errang, die Hallen EM 2008 in Genua, wo er im Siebenkampf ebenfalls den 1. Platz belegte, sowie ein dritter Platz im Zehnkampf bei den Deaflympics 2005 in Melbourne und 2009 ein vierter Platz in Taipeh.
Der Traum von Gold 2013 lebt weiter
Das erfolgreiche Multitalent lebt bei seinen Eltern in Warmisried, ohne die er seinen Sport kaum betreiben könnte. Denn mit seinem Einkommen wären die Ausgaben für Ausrüstung und Fahrtkosten - Bischlager trainiert in München - gar nicht zu schultern. Unterstützt wird er außerdem von einer Allgäuer Firma. Um seiner Trophäensammlung noch weitere Stücke hinzufügen zu könne, hofft er jedoch auf weitere tatkräftige Sponsoren: 2013 würde er gerne seinen Traum von einer Goldmedaille bei den Deaflympics in Athen verwirklichen.(mz/baus)