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Darts: Ein Bad Wörishofer mischt die Darts-Szene auf

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Ein Bad Wörishofer mischt die Darts-Szene auf

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    Franz Rötzsch trainiert meistens im Kneippstädter Dartsstüble an der Zugspitzstraße in der Gartenstadt für seine großen Wettkämpfe in ganz Deutschland und darüber hinaus.
    Franz Rötzsch trainiert meistens im Kneippstädter Dartsstüble an der Zugspitzstraße in der Gartenstadt für seine großen Wettkämpfe in ganz Deutschland und darüber hinaus. Foto: Helmut Bader

    Das Pfeilewerfen auf Scheiben, kurz „Darts“ genannt, hat sich mittlerweile zu einer spannenden und vor allem auch zuschauerträchtigen Sportart entwickelt. Aktuell kann man das Phänomen wieder bei der Darts-WM in London beobachten, wenn die Kontrahenten vor tausenden johlenden Zuschauern im legendären „Ally Pally“ abwechselnd ihre Pfeile auf die Scheiben werfen.

    Auch der 24-jährige Franz Rötzsch hat sich dieser Sportart verschrieben und brachte es mittlerweile in einer der verschiedenen Disziplinen bis zum deutschen Vizemeister. Verständlich, dass er nun den Weg vom bisher echten Amateur hin zum Profi gerne gehen möchte. Dass dies nicht leicht wird, weiß er allerdings auch, wie er im Gespräch betonte.

    Von den Eltern erbt er die Liebe zum Darts-Spiel

    Die ersten Pfeile warf Franz, damals noch mit den Eltern in Freiberg im Osten wohnend, bereits im zarten Alter von sechs Jahren im elterlichen Wohnzimmer. Seine Eltern, die selbst im Dartssport aktiv waren, brachten Franz zu diesem Sport. Mit dem Umzug nach Bad Wörishofen wurde dieser dann intensiviert, denn im Dartsstüble an der Zugspitzstraße in der Gartenstadt ist regelmäßiges Training möglich. Mit 15 Jahren startete Franz Rötzsch dann auch vereinsmäßig durch.

    Da es im Darts verschiedene Verbände und diverse Disziplinen wie Soft-Darts oder Steel-Darts gibt, spielt er derzeit gleich für sieben unterschiedliche Mannschaften in ganz Deutschland. Daneben tritt er aber auch als Einzelsportler an. Somit ist für den Schreiner, der bei einer Fensterbaufirma in Kirchdorf arbeitet, während der Woche Training angesagt und an vielen Wochenenden Reisen zu Wettkämpfen oder Turnieren. Bisher muss alles selbst finanziert werden. Mit dem Team aus Essenbach stieg Franz Rötzsch zwar von der höchsten deutschen Liga letztes Jahr ab, steht aber bereits vor dem Wiederaufstieg. Weitere Spitzenteams, in denen er aktiv ist, sind der Deutsche Sportautomatenbund Mambach in der Bezirksoberliga und der Royal Dartsclub Allgäu in Neugablonz in der Oberliga.

    Mit 20 stellen sich die ersten großen Erfolge ein

    Nachdem sich der junge Sportler nach und nach hochgearbeitet hatte, stellten sich so etwa ab dem 20. Lebensjahr die größeren Erfolge ein. Er gewann als Einzelsportler verschiedene Turniere und wurde bereits Bayerischer Meister. Bei solchen Turnieren sind dann schon zwischen 150 und 200 Teilnehmer am Start. So auch bei seinem bisher größten Erfolg, als er beim Turnier in Geiselwind unter 200 Mitbewerbern Deutscher Vizemeister im Einzel beim Soft-Darts wurde. Es folgte die Teilnahme an der Europameisterschaft in Slowenien, wo er einen dritten und einen vierten Platz erreichte.

    Inzwischen richtet sich der Blick bereits in höhere Sphären des Dartsports. „Den Sport einmal als Profi ausüben zu können, das wäre schon toll. Und dann vielleicht bei Turnieren in England antreten zu können“, steckt er sich durchaus hohe Ziele. „Mit Ehrgeiz und viel Training ist das vielleicht möglich. Es gibt ja auch in Deutschland schon Profis, die in der Weltspitze mitmischen.“

    Der Bad Wörishofer nimmt an einem wichtigen Qualifikationsturnier teil

    Der bekannteste davon dürfte derzeit Max Hopp sein, der schon um höchste Titel spielt. Um dorthin zu gelangen, benötigt es zunächst einmal eine so genannte „Tourkarte“. Dafür steht für Franz Rötzsch im Januar ein wichtiges Qualifikationsturnier über vier Tage an. Dabei kann er für die Professional Darts Corporation (PDC), was der höchsten Liga entspricht, bei entsprechender Leistung diese Tourkarte erlangen. „Bis dahin werde ich die Trainingsintensität deutlich erhöhen“, fasst er dieses Ziel bereits ins Auge.

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    Was aber fasziniert einen jungen Menschen an diesem Sport und welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um nach oben zu kommen? Franz Rötzsch erklärt das Phänomen so: „Es ist einfach toll, die Atmosphäre bei den Wettkämpfen zu genießen, auf Leute zu treffen, die noch besser sind, um sich selbst zu verbessern. Natürlich gehört neben einem gewissen Talent auch eine Menge Ehrgeiz dazu und man muss früh anfangen. Trainingsfleiß ist ebenso erforderlich wie eine hohe Konzentrationsfähigkeit, denn leise geht es bei den Wettkämpfen nicht zu. Aber daran gewöhnt man sich und wenn man im Tunnel ist, hört man das nicht mehr.“

    Was sich allerdings nie ganz vermeiden lässt, so der junge Sportler, ist die gewisse Nervosität, die einfach dazu gehört. Egal, ob im Dartsstüble oder im „Ally Pally“.

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