Das Glück der Mindel-heimer Basketballer sind die Linien der Erkheimer Sporthalle. Vielmehr die nicht vorhandene, den neuen Basketballregeln entsprechende Linierung des Spielfeldes. Denn die gibt es in Erkheim nicht, dafür aber in der Kreisstadt. Ohne entsprechende Linierung ist an eine Teilnahme an einer Verbandsliga aber nicht zu denken. Deshalb haben sich der TV Erkheim und der TSV Mindelheim, der nach der Saison 2010/11 seine Herrenmannschaft mangels Spieler vom Spielbetrieb abmelden musste, heuer darauf geeinigt, dass der TSV Mindelheim die Teilnahmelizenz für die Bezirksliga sowie die Spieler vom TV Erkheim übernimmt.
Am Wochenende startet nun die Bezirksligasaison – mit dem TSV Mindelheim. Der hat sich mittlerweile eine stattliche Mannschaft zusammengestellt. Neben den acht ehemaligen Erkheimern stehen fünf Mindelheimer Spieler im Kader für die neue Saison. Hinzu kommt nun auch noch Moritz Rohrhofer vom TV Memmingen. Rohrhofer spielte bereits in der Bayernliga, war aber zuletzt ein halbes Jahr verletzt und hätte nach Aussage von Mindelheims Trainer und Sportmanager, Giuseppe D’Angelo, in Memmingen heuer kaum Perspektiven auf Einsätze gehabt. „Ich kenne ihn bereits seit einigen Jahren, er war einer meiner Jugendspieler“, sagt D’Angelo. Er hat Rohrhofer schlussendlich überredet, nach Mindelheim zu kommen. „Es war einer meiner Wunschspieler“, sagt D’Angelo.
Mit nun insgesamt 14 Spielern im Kader der ersten Herrenmannschaft will D’Angelo in der Bezirksliga oben mitspielen. „Wir haben eine große Breite im Kader und können nun den einen oder anderen Ausfall auch einmal auffangen“, sagt er und gibt als Saisonziel ein Platz unter den ersten vier Mannschaften aus.
Das zu erreichen wäre wichtig für die Zukunft des Mindelheimer Basketballs, denn die Bezirksligen erfahren zur neuen Saison eine Reform: Statt der Bezirksligen Nord und Süd wird es ab 2014 eine eingleisige Liga geben. Und um da dabei zu sein, muss der TSV Mindelheim in der kommenden Saison mindestens Rang vier erreichen. Ein weiterer Ansporn ist das Versprechen des Abteilungsleiters Mehmet Demirel. „Er hat uns eine große Party versprochen, wenn wir unter die ersten drei kommen“, verrät D’Angelo.
Zum Auftakt in die neue Saison empfängt der TSV Mindelheim am Sonntag um 15 Uhr in der Sporthalle an der Brennerstraße das Team von Viktoria Augsburg. Mit denen haben vor allem die ehemaligen Erkheimer Spieler noch eine Rechnung offen. „In der letzten Saison wurden wir in Augsburg ziemlich zerrupft“, erinnert sich der damalige Trainer Giuseppe D’Angelo und schickt gleich eine kleine Kampfansage hinterher: „Die sollen gleich merken, dass wir in dieser Saison viel vorhaben.“ Nichts anderes als ein Heimsieg ist also eingeplant, schließlich ist das erste Spiel immer wichtig. „Wir haben zwar immer gut trainiert, aber schlussendlich wissen wir noch nicht, wo wir stehen“, so der TSV-Trainer.
Für die Saison sieht er weniger Viktoria Augsburg als dessen Stadtrivalen vom TSV Schwaben als großen Titelaspirant. Die erste Mannschaft der Schwaben spielt in der Regionalliga, in der Bezirksligamannschaft tummeln sich zahlreiche Talente, die auf dem Sprung in die erste Mannschaft sind. Ansonsten spricht der TSV-Trainer von einer ausgeglichenen Liga, die den TSV Mindelheim erwartet. Aber: „Wir wollen von Anfang an ein Zeichen setzen“, sagt D’Angelo.