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Badminton Mindelheim: Eine lange Tradition in Mindelheim

Badminton Mindelheim

Eine lange Tradition in Mindelheim

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    Badminton hat eine lange Tradition beim TSV Mindelheim. Wenn Simon Tuglu zum Training ruft, ist die Halle voll von Kindern, die ihren Spaß haben.
    Badminton hat eine lange Tradition beim TSV Mindelheim. Wenn Simon Tuglu zum Training ruft, ist die Halle voll von Kindern, die ihren Spaß haben. Foto: Ulla Gutmann

    „Bratpfanne!“ schallt es durch die Turnhalle in Mindelheim. Und prompt wissen die Kinder, was sie falsch machen: Sie sollen den Schläger nicht durch das Kippen des Handgelenkes bewegen, sondern mit Schwung aus dem ganzen Arm. „Alleine um den Aufschlag richtig zu lernen, habe ich mit den Kindern drei Wochen lang geübt. Danach klappte es in 80 Prozent der Fälle,“ berichtete Simon Tuglu, Trainer und Abteilungsleiter vom Badminton des TSV Mindelheim. Er coacht die Jugendgruppe, Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis fünfzehn Jahren.

    Wer glaubt das Badmintonspiel ist einfach, täuscht sich. Bei jedem einzelnen Schlag gilt es, etwa zehn Punkte zu beachten: Wo ist der Daumen? Welchen Winkel hat wann das Ellbogengelenk? Und vieles mehr. „Nach dem Warmlaufen machen wir Core-Training,“ erklärte Simon Tuglu. Core-Training stärkt gezielt die Muskeln im „Kern“, oder der Mitte des Körpers, Bauch, Rücken und Gesäß.

    Danach beginnt das Training mit Ball und Schläger am Netz. Dabei wird sowohl das Einzel als auch das Doppel mit wechselnden Partnern trainiert. Der Ball ist im Gegensatz zum einfachen Plastikfederball aus echten Gänsefedern gefertigt, der Kopf besteht aus Kork, er hat dadurch ein besseres Flugverhalten.

    Federball und Badminton haben unterschiedliche Ziele

    Während man beim Federball versucht, dem Gegenüber den Ball zuzuspielen, gilt es beim Badminton zu vermeiden, dass ein Ball des Gegners im eigenen Feld den Boden berührt. Severin Gropper, einer der jüngsten auf dem Feld, ist erst seit Weihnachten dabei. „Er ist begabt und hat sehr gute Anlagen, das merkt man,“ lobt sein Trainer Simon Tuglu, und Severin ist mit Feuereifer beim Spiel.

    Doch nicht immer sind sich die Kinder einig, für wen es einen Punkt gibt, oder ob der Ball nun im Aus war oder nicht. „Da halte ich mich als Trainer und als Erwachsener zurück,“ sagt Tuglu. „Die Kinder lernen schnell, wie man mit solchen Situationen umgeht, und wie man sich einigt.“ Das Verhältnis ist locker und ungezwungen, die Kinder duzen den Trainer.

    Trotzdem gibt es klare Regeln und wenn einer etwa Durst hat, fragt er höflich, ob er sich etwas holen darf. „Das Verhältnis der Spieler beim Badminton zueinander ist sehr gut“, so Tuglu. „Auf dem Platz bekämpft man sich und versucht, mit aller Anstrengung zu gewinnen. Kaum ist das Spiel vorbei, versteht man sich bestens. Das gilt nicht nur innerhalb des Vereins, sondern auch zwischen Spielern verschiedener Vereine.“ Und dann erzählt er von seinem Doppelpartner, der leider nicht mehr aktiv Badminton spielt: „Wir kannten uns so gut und jeder wusste immer während des Spiels wo der andere steht, was er macht. Mit diesem optimalen Zusammenspiel wurden wir so stark, dass wir Gegner schlagen konnten, die im Einzel zwei Klassen höher spielten als wir. Das hat richtig Spaß gemacht!“

    Spaß macht es auch für Mia Trommer, Jahrgang 2003. Sie trainiert seit über drei Jahren und ist richtig gut. In der bayerischen Rangliste ist sie unter den Top Fünf ihrer Altersklasse. Sie wirkt total gelassen, fast schon gelangweilt, während sie ihren Gegner auf der anderen Seite des Netzes über das Feld hetzt. Der eine Ball fällt gemächlich gerade noch über das Netz, der nächste superschnell zum äußeren Ende des Feldes. Auch René Tuglu, der Sohn des Abteilungsleiters, trainiert bereits erfolgreich Badminton.

    Badminton hat in Mindelheim eine lange Tradition

    Nach dem Jugendtraining kommen ein paar Erwachsene in die Halle. Sie spielen locker zusammen, der Ball fliegt, zack, zack, schnell hin und her über das Netz. Alle sind geübte, langjährige Spieler. „Manchmal haben wir Anfragen von Erwachsenen, die mitspielen wollen“, erzählt der Abteilungsleiter „Die kommen dann zum Probetraining und der Ball fliegt ihnen um die Ohren. Neulinge tun sich schwer, ins Spiel zu finden.“

    Badminton hat Tradition in Mindelheim, immer wieder gab es sehr gute Spieler wie etwa Oliver Pongratz, Olympia-Teilnehmer von 1996. Er wurde damals in Atlanta im Einzel 33. Von 1993 bis 1999 war Pongratz, der damals für den FC Langenfeld spielte, sieben Mal in Folge Deutscher Meister im Einzel. Ob ihm dabei auch die „Bratpfanne“ geholfen hat?

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