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Bad Wörishofen: Golfer und Tennisspieler können auf Lockerungen hoffen

Bad Wörishofen

Golfer und Tennisspieler können auf Lockerungen hoffen

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    So groß die Abstände auch sind, Golfspielen ist in Bad Wörishofen zurzeit noch nicht möglich.
    So groß die Abstände auch sind, Golfspielen ist in Bad Wörishofen zurzeit noch nicht möglich. Foto: Lenuweit

    Es mutet schon etwas paradox an: Theoretisch dürfte man derzeit über ein frisch geschnittenes Green auf dem Golfplatz spazierengehen – jedoch ohne die Golftasche. Schläger und Bälle braucht es nicht, denn das Golfspielen gilt als Sport und dessen Ausübung ist derzeit noch in Bayern verboten.

    Dass sogenannte Kontakt- und Mannschaftssportarten wie Fußball aufgrund der Corona-Pandemie derzeit pausieren müssen, ist nachvollziehbar. Aber wie steht es um Sportarten, die einzeln und durchaus mit dem nötigen räumlichen Abstand ausgeübt werden können? Mittlerweile zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Diskutiert werden mittlerweile Lockerungen im Breitensport, etwa bei Individualsportarten unter freiem Himmel wie Tennis oder Golf.

    Golfclub Bad Wörishofen "könnte morgen aufsperren"

    Beim Golfclub Bad Wörishofen in Rieden ist man für den Fall der Fälle gewappnet. „Im Prinzip könnte ich morgen aufsperren“, sagt Clubmanager Christoph Hirschvogel. Man habe in den vergangenen Wochen den Platz auf Vordermann gebracht, manche später geplante Arbeiten vorgezogen und ein Konzept für den Fall der möglichen Wiedereröffnung erarbeitet. „Dabei geht es darum, die Grüppchenbildung zu vermeiden. Das werden wir mit festen Startzeiten regeln.“

    Im Abstand von etwa zehn Minuten könnten dann die Zweierflights abschlagen. Außerdem werden die Duschen geschlossen bleiben, ebenso wie das Restaurant, das den Gastronomie-Beschränkungen unterliegt. „Hier überlegen wir uns, ob es eine To-Go-Möglichkeit für unsere Mitglieder gibt, wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann“, sagt Hirschvogel.

    Bislang könne er die Mitglieder nur loben: „Sie haben sich alle an die Auflagen gehalten. Keiner wurde mit Schläger erwischt. Wir haben auch keine Bälle am nächsten Tag gefunden. Es gab keinen Ärger.“

    TTC Bad Wörishofen: Skeptisch bei Wettspielbetrieb

    Auch der Tennis- und Turnierclub in Bad Wörishofen ist bisher von den Beschränkungen betroffen. Präsident Thomas Karl hat sich jedoch vorgenommen, eben nicht auf Biegen und Brechen alles daran zu setzen, um möglichst schnell wieder Normalität einkehren zu lassen: „Die Gesundheit hat Vorrang. Tennis fehlt uns allen, aber ich möchte nicht verantwortlich sein, wenn sich bei uns jemand ansteckt.“

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    Dem vom Bayerischen Tennisverband (BTV) in Aussicht gestellten Wettspielbetrieb auf freiwilliger Basis (von der Bayernliga abwärts, ohne Auf- und Abstieg und unter diversen Einschränkungen wie das Verbot von Duschen) steht Karl skeptisch gegenüber: „Wir haben noch nicht entschieden, ob wir daran teilnehmen. Ich tendiere jedoch dazu, es nicht zu machen“, sagt er und gibt eine Reihe von Beispielen, die dagegen sprechen: „Statt mit zwei Autos müsste eine Mannschaft mit sechs Autos einzeln zum Spiel fahren. Um dann, ohne dort duschen zu können, heimzufahren.“ (Lesen Sie hier: Notfallplan für die Tennis-Ligen)

    Kann der TTC Bad Wörishofen eine Mannschaft stellen?

    Überhaupt: die Mannschaft. Die Spieler aus Österreich und Südtirol dürften wohl kaum Einreisen. „Und ich kann auch keinen anderen Spieler zum Spiel zwingen. Am Ende stehe ich mit zwei Spielern da – wie soll das gehen?“, fragt sich Karl. Ganz zu schweigen von den Doppelbegegnungen. Der TTC-Präsident geht davon aus, dass der Wettspielbetrieb in Bad Wörishofen weiter pausiert.

    Etwas anders sähe es bei Privatspielen aus. Hier gehe es darum, eine mögliche Infektionskette nachvollziehbar gestalten zu können. „Dazu könnte man Listen auslegen, auf denen die Spieler eintragen, wann sie gegen wen gespielt haben“, so Karl. Auch markierte Bälle, die jedem Spieler zugeordnet werden können, seien denkbar.

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