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Ausdauer: Extrem-Hindernisläufer aus Baisweil bei Weltmeisterschaft

Ausdauer

Extrem-Hindernisläufer aus Baisweil bei Weltmeisterschaft

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    Egal, ob über Hindernisse klettern oder sich durchhangeln: Beim Extrem-Hindernislauf ist alles anstrengend. Stefan Settele aus Baisweil kämpfte sich bei der Weltmeisterschaft in London durch fast 100 Hindernisse.
    Egal, ob über Hindernisse klettern oder sich durchhangeln: Beim Extrem-Hindernislauf ist alles anstrengend. Stefan Settele aus Baisweil kämpfte sich bei der Weltmeisterschaft in London durch fast 100 Hindernisse. Foto: Gudrun Martin

    Über Gräben, Metallgitter, meterhohe Wände klettern, teilweise durch Schlamm – was sich ein wenig nach Soldateneinsatz anhört, ist das, was Stefan Settele in seiner Freizeit macht. Er ist Extrem-Hindernisläufer und hat vor Kurzem an der Obstacle Course Racing Weltmeisterschaft in London teilgenommen.

    Der 31-Jährige aus Baisweil absolvierte zuerst den sogenannten Short Course: Drei Kilometer Laufstrecke und 30 Hindernisse, die die Sportler bewältigen mussten. Insgesamt nahmen 2500 Starter aus 60 Ländern an der Weltmeisterschaft teil. Neben Stefan Settele reisten 80 weitere Teilnehmer aus Deutschland an, die sich zuvor bei diversen Läufen qualifiziert hatten.

    Bei der Weltmeisterschaft bekommt jeder Starter ein Startband: „Schafft ein Teilnehmer ein Hindernis nicht, wird das Band abgeschnitten und man ist nicht mehr in der Wertung, darf aber den Lauf beenden“, erklärt Stefan Settele.

    Anfangs hatte der Baisweiler Probleme

    Er selbst hatte beim Short Course bei einem Hindernis Probleme und brauchte vier Versuche: „Meine Finger waren extrem kalt und es war kein Gefühl mehr vorhanden“, erzählt der Baisweiler. Damit wurde er in der Altersklasse 30-39 nur 240. von 376. Startern.

    So hatte sich Stefan Settele das eigentlich nicht vorgestellt: „Das ist nicht zufriedenstellend, aber der Lauf begann um 9 Uhr morgens bei windigem Wetter und ich gehörte zu den ersten Startern.“

    Am zweiten Tag fand der Standard Course mit 100 Hindernissen und einer Laufstrecke über 15 Kilometer statt. Hier konnte Settele ein perfektes Rennen hinlegen und schaffte jedes Hindernis auf den ersten Versuch. Leider schlug sich diese positive Leistung nicht im Ergebnis nieder: „Dass am Ende nur ein 67. Platz von 293 Startern heraussprang, ist schade, aber die Altersklasse 30-34 ist die stärkste Altersklasse!“ Mit seiner Leistung sei er dennoch sehr zufrieden. Außerdem ist Settele mit dieser Platzierung auch im vorderen Viertel gelandet. Unter allen Deutschen war er damit Platz 13.

    Bei der Weltmeisterschaft des Obstacle Course Race in London gab es auch Team-Wettbewerbe

    Am dritten und letzten Wettkampftag stand das Team Race an. Hier starten drei Läufer im Team und der Ablauf gleicht einem Staffellauf. „Es gibt einen Läufer, einen Kraftpart und einen Technikpart, anschließend noch ein Schlussstück, das zu dritt bezwungen werden musste.“

    Da Stefan Settele eher ein Techniker sei, war er auch als Technikpart gemeldet. Aber dem Team Race kam etwas in die Quere: „Da sich der Läufer am Samstag am Knie verletzt hatte, wurde kurzfristig getauscht und ich übernahm den Läuferpart“, berichtet der 31-Jährige. „Eigentlich gehört das schnelle Laufen aber nicht zu meinen Kernkompetenzen.“ Trotzdem konnte Stefan Settele mit seiner Leistung überzeugen: Auch hier lief alles perfekt und das Team konnte sich einen 53. Platz von 180 Teams sichern.

    Extrem-Hindernislauf ist nichts für schwache Nerven

    „Es war ein sehr hartes Wochenende, da auch Hindernisse wie bei Ninja Warrior dabei sind“, sagt der Baisweiler und nimmt Bezug auf die RTL-Fernsehshow „Ninja Warrior“, die als „härtester TV-Hindernisparcours Deutschlands“ bezeichnet wird. In London war für Stefan Settele natürlich auch die Anzahl der Hindernisse eine große Herausforderung: „Da läuft man am Limit.“

    Aber Stefan Settele hatte auch Unterstützung dabei: Seine Frau und seine Tochter reisten mit nach London. „Meine Frau findet meinen Sport eigentlich ganz gut, aber ich muss viel trainieren und bin viel unterwegs, weil es solche Läufe bei uns in der Gegend nur selten gibt. Da ist das dann schon sehr zeitaufwendig“, wird der 31-Jährige vom Allgäuer Zeitungsverlag zitiert.

    Die Weltmeisterschaft ist vorbei, aber der Baisweiler ist jetzt schon voller Vorfreude: „Ich freue mich auf die Europameisterschaften in Polen im nächsten Jahr und natürlich werde ich auch wieder bei der Weltmeisterschaft starten.“

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