Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Siebnach: Nach Unfall in Siebnach: Wie schütze ich mein Kind vor Verbrühungen?

Siebnach

Nach Unfall in Siebnach: Wie schütze ich mein Kind vor Verbrühungen?

    • |
    Heißes Wasser im Kochtopf kann gefährlich sein. Oberarzt Krohn rät deshalb davon ab, Kinder neben dem Herd beim Kochen zuschauen zu lassen.
    Heißes Wasser im Kochtopf kann gefährlich sein. Oberarzt Krohn rät deshalb davon ab, Kinder neben dem Herd beim Kochen zuschauen zu lassen. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    In Siebnach bei Ettringen hat sich ein Kind bei einem Unfall schwere Verbrühungen zugezogen. Es wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach München gebracht. Wie die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, geht es dem Kind inzwischen wieder besser. Carsten Krohn arbeitet in der Klinik Schwabing in

    Was können Eltern beachten, um ihr Kind vor möglichen Verbrennungen oder Verbrühungen zu schützen?

    "Insgesamt müssen alle heißen Substanzen vor Kindern in Sicherheit gebracht werden", erklärt Krohn. Berühmt ist laut ihm die heruntergezogene Tasse Tee: Das Kind im Alter von ein bis drei Jahren will den Trinkvorgang, den es bei den Eltern beobachtet, imitieren, weiß aber nicht, dass in der Tasse eine gefährliche Flüssigkeit ist. Beim Versuch, an die Tasse heranzukommen, schüttet es sich die heiße Flüssigkeit über Kinn und Brustwand. "Es reicht oft schon, die Tasse einfach in die Mitte des Tisches zu stellen und nicht an den Tischrand", sagt er. Auch rät Krohn davon ab, die Kinder neben den Herd zu setzen und sie beim Kochen zuschauen zu lassen: "Nicht selten fassen die Kinder dann in das Nudelwasser oder werfen den Topf um."

    Wie können Eltern Erste Hilfe leisten?

    Sollte ein Unfall passieren, rät Krohn dazu, das Kind mit lauwarmen Wasser abzuspülen, wenn keine zu große Fläche betroffen ist und das Kind dadurch nicht auskühlt. Bei lokalen Verletzungen solle man schauen, dass die heiße Kleidung vom Kind gekühlt und dann entfernt wird. "Dann sollte das Kind in eine trockene, saubere Decke eingeschlagen werden", sagt er. Außerdem empfiehlt er, dem Kind sofort Schmerzmittel zu geben. "Sollte ein Mensch tatsächlich brennen, muss natürlich als Erstes gelöscht werden", sagt Krohn. 

    Was ist der Unterschied zwischen Verbrennungen und Verbrühungen?

    Eine Verbrühung, beschreibt Krohn, ist eine Verletzung durch heiße, flüssige Substanzen. Diese komme bei Kindern häufiger vor, als eine Verbrennung. Diese entsteht wiederum durch den Kontakt mit heißen Oberflächen oder Flammen. Als Beispiele nennt Krohn Herdplatten, Lockenstäbe oder die Kaminofentür. Eine Mischform sei die Verbrennung durch Fett, hier liege zwar eine flüssige Substanz als Ursache vor, diese ist jedoch so heiß, dass die Haut meist tiefer geschädigt sei.

    Was macht Verbrennungen und Verbrühungen für Kinder so gefährlich?

    "Zunächst einmal tun thermische Schädigungen, also Verbrennungen und Verbrühungen, unfassbar weh", sagt Krohn. Oberflächliche Verbrühungen und Verbrennungen können laut dem Arzt jedoch oft von alleine verheilen. Reicht die Verletzung tiefer, muss sie jedoch oftmals mit Haut vom eigenen Körper transplantiert werden. "Das bedeutet, dass man wo anderes ganz oberflächlich eine kleine Hautschicht abnimmt und auf das nicht heilende Areal aufsetzt", erklärt Krohn. Bei großen Flächen könne eine thermische Verletzung sogar lebensgefährlich sein. 

    Wann sollte der Notarzt gerufen werden?

    "Immer dann, wenn die Eltern mit der Situation überfordert sind", sagt Krohn. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden