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Schlingen: Pläne für Windpark nahe Bad Wörishofen werden konkret

Schlingen

Pläne für Windpark nahe Bad Wörishofen werden konkret

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    In Bad Wörishofen könnten Windräder im Wald entstehen.
    In Bad Wörishofen könnten Windräder im Wald entstehen. Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild)

    In Bad Wörishofen könnten schneller Windräder stehen, als manche gedacht haben. Die Stadtwerke treiben gemeinsam mit einem Partner ein konkretes Vorhaben voran. Dabei gibt es am Freitag, 22. September, bereits die zweite wichtige Versammlung.

    Windenergie auf dem Moosberg lautet das Thema, über das die Stadtwerke mit den betroffenen Grundstückseigentümern sprechen. Konkret geht es um 57 Waldeigentümerinnen und -eigentümer, die zu der nicht öffentlichen Veranstaltung am heutigen Freitag eingeladen sind. Stadtwerke-Chef Peter Humboldt bestätigte entsprechende Informationen unserer Redaktion. 

    Laut Humboldt soll die Möglichkeit geschaffen werden, im Bereich Schlingener Wald südlich von Schlingen Windräder zu errichten. Die Stadt Bad Wörishofen habe sich im Sommer 2023 für die Nutzung der Windenergie auf der eigenen Gemarkung ausgesprochen. Die Stadtwerke Bad Wörishofen prüfen nun gemeinsam mit ihrem Partner, Energieallianz Bayern, in einem ersten Schritt die Bereitschaft der Grundstückseigentümer, ein Windenergieprojekt zu ermöglichen. „Aus den Ergebnissen dieses Prozesses leiten sich unsere weiteren Planungen ab, über die wir dann in öffentlichen Veranstaltungen informieren wollen“, so Humboldt. 

    Im Schlingener Wald könnten offenbar fünf bis sechs Windkraftanlagen gebaut werden

    Wie er weiter ausführt, könnten abhängig von vielen Randbedingungen wie beispielsweise der Schutz des Trinkwassers im nördlichen Bereich des Schlinger Waldes, nach derzeitigem Wissensstand maximal fünf bis sechs Windenergieanlagen entstehen. Es ist vorgesehen, für den Windpark eine Bürgerbeteiligung auszuloben, an deren Ausgestaltung noch gearbeitet wird.

    Eine optische Vogelerkennung im Bereich der geplanten Windräder soll Vögel und Fledermäuse schützen. Das fordert der Bund Naturschutz.
    Eine optische Vogelerkennung im Bereich der geplanten Windräder soll Vögel und Fledermäuse schützen. Das fordert der Bund Naturschutz. Foto: Bund Naturschutz Bad Wörishofen

    Humboldt sieht in der Nutzung der Windenergie auf der eigenen Gemarkung einen wichtigen Baustein der lokalen Energiewende, der die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und Importenergien stärkt. Alexander Siebierski, der Ortsvorsitzende des Bunds Naturschutz in Bad Wörishofen, sieht ebenfalls die Notwendigkeit der Windenergie, allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen.

    Zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen müsse unbedingt eine optische Vogelerkennung mit der neuesten technischen Ausstattung errichtet werden, diese müsse dann alle fünf Jahre erneuert werden. Über optische Sensoren werden die Vögel erkannt und je nachdem, in welche Richtung sich der Vogel dann bewegt, schaltet das System die betroffenen Turbinen ab. Siebierski hat sich intensiv mit dem Thema Windräder und Vogelschutz beschäftigt und hofft, dass die Stadtwerke, die sein bisheriges Gesprächsangebot zweimal abgelehnt hätten, vielleicht doch noch zu einem Austausch bereit sind. „So könnten wir im Vorfeld schon viele möglichen Konflikte aus der Welt schaffen, um dann mit einer Stimme zu sprechen“, hofft Siebierski. Dieses Gespräch werde man noch führen, kündigte nun Humboldt an. 

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