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Rück- und Ausblick bei der Mindelheimer Jahresschlusssitzung

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Mindelheim steht immer noch gut da

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    Nach 18 Jahren an der Städtischen Musikschule verabschiedete sich Inge Zeller bei der Jahresschlusssitzung der Stadt Mindelheim mit dem selbst komponierten Stück „Ich schätz‘ Musik im Leben“ in den Ruhestand.
    Nach 18 Jahren an der Städtischen Musikschule verabschiedete sich Inge Zeller bei der Jahresschlusssitzung der Stadt Mindelheim mit dem selbst komponierten Stück „Ich schätz‘ Musik im Leben“ in den Ruhestand. Foto: Sandra Baumberger

    Die Freigabe aus dem Landratsamt kam für die letzte Sitzung des Mindelheimer Stadtrats in diesem Jahr ein wenig zu spät: Sie fand heuer im Sitzungs- und nicht wie sonst im Silvestersaal statt, weil erst am Montag der Bescheid verschickt wurde, dass dieser nach der Ertüchtigung des Brandschutzes ab sofort wieder für Veranstaltungen genutzt werden kann. Der festlichen Stimmung, zu der die Schülerinnen und Schüler der Städtischen Musikschule und ihre Lehrkräfte mit ihren klangvollen Beiträgen maßgeblich beitrugen, tat das jedoch keinen Abbruch. Bürgermeister Stephan Winter und seine beiden Stellvertreter Roland Ahne und Roland Peter nutzten den Abend, um sich zu bedanken, zurück- und auch vorauszublicken, und auch, um humorvolle Einblicke in ihre Arbeit zu geben.

    Alle drei Bürgermeister hoben die konstruktive, kollegiale Zusammenarbeit im Stadtrat hervor, was – so Peter – ja nicht überall der Fall sei. Dem Mindelheimer Stadtrat gehe es stets darum, einen Konsens zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu finden. „Wir versuchen, Problemlöser zu sein“, sagte er. Als Beispiele nannte er unter anderem den Bikepark, der nach der Zusage von Fördermitteln nach längerem Ringen an der Schwabenwiese entstehen soll, aber auch die erfolgreiche Suche nach einem Grundstück für die geplante Erweiterung der Berufsschule.

    Mindelheim hat eine Million Euro mehr Gewerbesteuer eingenommen als erwartet

    Dass die Stadt im vergangenen Jahr viel geschafft hat – in insgesamt 62 Sitzungen wurden 228 Beschlüsse gefasst –, zeigte der Rückblick von Bürgermeister Winter – und auch, dass die Stadt nach wie vor sehr gut dasteht: Sie konnte Schulden abbauen, hat in diesem Jahr eine Million Euro mehr Gewerbesteuer eingenommen als geplant und auch die Beteiligung an Einkommens- und Umsatzsteuer ist nicht so stark geschrumpft, wie befürchtet. Deshalb wird die Stadt wohl nicht auf ihre Rücklagen zurückgreifen müssen, die sich Ende des Jahres auf rund 12,5 Millionen Euro belaufen werden.

    Bürgermeister Stephan Winter (links) verabschiedete Kulturamtsleiter Christian Schedler in die passive Phase seiner Altersteilzeit..
    Bürgermeister Stephan Winter (links) verabschiedete Kulturamtsleiter Christian Schedler in die passive Phase seiner Altersteilzeit.. Foto: Sandra Baumberger

    Für das kommende Jahr stünden die Vorzeichen aber nicht mehr so positiv wie in diesem, beugte Winter etwaigem Übermut vor. Auch sein Stellvertreter Roland Ahne warnte davor, sich auf den Rücklagen auszuruhen. Beide verwiesen auf die anstehenden großen Ausgaben wie den Bau einer Grundschule und eines Kindergartens im Mindelheimer Norden, die Sanierung der Bücherei und die Umgestaltung der Gerberstraße. Zudem rechnet Winter mit höheren Personalkosten und weiteren Kostensteigerungen, die keinen finanziellen Spielraum mehr ließen.

    In Mindelheimer Betrieben sind fast 13.000 Menschen beschäftigt

    Grund zum Optimismus gibt es gleichwohl: So ist die Zahl der Gewerbebetriebe und damit der Beschäftigten in Mindelheim auf fast 13.000 gestiegen und auch die Einwohnerzahl ist weiter nach oben geklettert: Trotz einer leicht gesunkenen Geburtenzahl lebten in diesem Jahr mehr als 16.800 Menschen in Mindelheim, im Jahr zuvor waren es noch rund 500 weniger.

    In seinem Rückblick ging Winter auch auf die zahlreichen Feste und Veranstaltungen ein, die das Stadtleben in diesem Jahr bereichert haben. Mit Blick auf das Hochwasser Anfang Juni, das Mindelheim im Vergleich zu anderen Kommunen nicht ganz so stark getroffen habe, sagte er: „So schrecklich das Ganze war, so schön war es auch zu sehen, wie alle mit angepackt haben, um es so schnell wie möglich zu bewältigen.“

    Julia Schubert, Emma Albrecht und Lilly Walter spielten unter der Leitung von Ulf Kiesewetter einen Tango.
    Julia Schubert, Emma Albrecht und Lilly Walter spielten unter der Leitung von Ulf Kiesewetter einen Tango. Foto: Sandra Baumberger

    Die Frage, wofür die Stadt gleich drei Bürgermeister braucht, beantworteten Winters Stellvertreter mit einem großen Augenzwinkern: Jemand muss schließlich all den Geburtstagskindern und Ehejubilaren gratulieren. Peter führte auf, dass er und Ahne in diversen Geschenkkörben wohl an die 15 Liter Duschgel, 3,75 Kilo Handcreme, 2,5 Kilo Schokolade und etliches mehr überreicht hätten. Im Gegenzug hätten sie 43 Stücke Kuchen gegessen und ebenso viele Tassen Kaffee getrunken – und oft genug auch schon Alkohol am Vormittag. Ahne schränkte dann aber doch ein, dass er und Peter „nicht nur zum Gratulieren und Händeschütteln“ unterwegs seien.

    Bürgermeister Winter dankt allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement

    In der feierlichen Sitzung wurde Kulturamtsleiter Christian Schedler in die passive Phase seiner Altersteilzeit verabschiedet. „Wir freuen uns, dass wir 32 Jahre von deinem enormen historischen Wissen profitieren durften“, sagte Winter. Mit seinem vielfältigen Engagement habe Schedler die Mindelheimer Museumslandschaft maßgeblich geprägt. Dem früheren Stadtrat Jan-Erik Ahlborn, der sein Mandat im Januar aus gesundheitlichen Gründen zurückgegeben hatte, überreichte Winter die Stadtmedaille und würdigte seine besonderen Verdienste um den Naturschutz.

    Der frühere Stadtrat Jan-Erik Ahlborn (rechts) erhielt von Bürgermeister Stephan Winter die Stadtmedaille.
    Der frühere Stadtrat Jan-Erik Ahlborn (rechts) erhielt von Bürgermeister Stephan Winter die Stadtmedaille. Foto: Sandra Baumberger

    Winter bedankte sich zudem bei allen Ehrenamtlichen, die in den mehr als 220 Mindelheimer Vereinen Aufgaben übernehmen, die die Stadt nicht leisten könnte. Ahne und Peter bedankten sich wiederum bei Winter für die gute Zusammenarbeit und Peter sich bei „allen, die gerne einen Dank hätten hören wollen, die wir aber leider vergessen haben“.

    Shijie und Shikang Chen gaben unter der Leitung von Grazyna Dzierzkowski vierhändig den „Walzer aus Maskerade“ zum Besten.
    Shijie und Shikang Chen gaben unter der Leitung von Grazyna Dzierzkowski vierhändig den „Walzer aus Maskerade“ zum Besten. Foto: Sandra Baumberger

    Zur Jahresschlusssitzung eingeladen waren neben den Stadtratsmitgliedern mit ihren Partnern und Partnerinnen und den Abteilungsleiterinnen und -leitern der Stadt auch zahlreiche Ehrengäste wie Ehrenbürger, Ehrenringträger sowie frühere Bürgermeister und Staatsminister.

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