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Rammingen/Bad Wörishofen: 25 Jahre Skyline Park: Von der Losbude zum größten Freizeitpark Bayerns

Rammingen/Bad Wörishofen

25 Jahre Skyline Park: Von der Losbude zum größten Freizeitpark Bayerns

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    Joachim Löwenthal ist Schausteller in der 3. Generation. Vor 25 Jahren gründete er den Skyline Park und vergrößerte ihn bis heute um das Zehnfache.
    Joachim Löwenthal ist Schausteller in der 3. Generation. Vor 25 Jahren gründete er den Skyline Park und vergrößerte ihn bis heute um das Zehnfache. Foto: Kathrin Elsner

    Im Mai 1999 eröffnete die Familie Löwenthal den Skyline Park. "Ich weiß noch, dass ich gedacht habe: So wie es jetzt ist, kann es mit Sicherheit nicht bleiben", erinnert sich Joachim Löwenthal und lacht herzlich, "es war mir an und für sich zu popelig". Heute ist die Fläche von damals rund vier auf über 35 Hektar angewachsen, über 60 Attraktionen begeistern die Besucher. Doch der Inhaber hat noch eine viel größere Vision.

    Auch im 70. Lebensjahr denkt Skyline-Park-Chef Joachim Löwenthal nicht ans Aufhören

    "Während andere Golf spielen, ist mein Hobby Kranfahren", sagt Joachim Löwenthal und strahlt. Auch wenn im August sein 70. Geburtstag anstehe, denke er noch lange nicht ans Aufhören. "Mein Beruf ist mein Hobby, da brauch' ich nichts anderes, solange ich das kann, mach' ich das." An jedem einzelnen Öffnungstag sei er um sieben Uhr vor Ort, um zu prüfen, ob die tagesaktuellen Personalpläne eingehalten werden können oder aufgrund von Krankheitsfällen umdisponiert werden muss. "Dann fahr ich durch den Park und schaue, ob alles läuft und alles in Ordnung ist", erzählt er und ergänzt schmunzelnd "irgendwas ist immer". Vor einigen Tagen sei das Getriebe eines Fahrgeschäftes kaputtgegangen, den Einbau erledige er selbstverständlich selbst. "Das gibt mir unheimlich viel Bestätigung und ein Glücksgefühl", verrät er.

    Ein Foto aus den frühen "Gründerjahren": So sah der Skyline Park  bei Rammingen/Bad Wörishofen im Jahr 1998 aus der Vogelperspektive aus.  (Archivfoto)
    Ein Foto aus den frühen "Gründerjahren": So sah der Skyline Park bei Rammingen/Bad Wörishofen im Jahr 1998 aus der Vogelperspektive aus. (Archivfoto) Foto: Sammlung Löwenthal

    Als 2020 das mit 150 Metern höchste Flugkarussell der Welt eröffnet wurde, habe er in den ersten acht Wochen die tägliche Wartung in der schwindelnden Arbeitshöhe von 135 Metern selbst übernommen. "Hält jung, diese Bewegung", sagt er mit einem Augenzwinkern, "wenn schönes Wetter ist, ist das herrlich." Neben der Büroarbeit helfe er, wo er könne, ob beim Parkplatzdienst, in der Werkstatt oder Spülküche. "Am liebsten brat' ich Schnitzel, das kann ich auch richtig gut", erzählt er und lacht herzlich.

    Die Schaustellerei gehört zu Joachim Löwenthals Leben - so wie sein Skyline Park

    Längst ist der Skyline Park bei Rammingen an der Autobahnausfahrt Bad Wörishofen bei Freizeitpark-Fans in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland beliebt.
    Längst ist der Skyline Park bei Rammingen an der Autobahnausfahrt Bad Wörishofen bei Freizeitpark-Fans in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland beliebt. Foto: Ulrich Wagner (Archivfoto)

    Joachim Löwenthal wurde bereits in eine Schaustellerfamilie geboren. "Die Schaustellerei gehört untrennbar zu meinem Leben dazu." Sein aus dem Ruhrgebiet stammender Großvater betrieb eine Waffelbäckerei, seine Eltern eine Losbude. "Ich wollte zuerst gar kein Schausteller werden", erinnert sich Joachim Löwenthal, "ich wollte Ingenieur werden", als Teenager sei die

    "Das wär ein Geschäft für die Reise", habe er sich damals gedacht und den Weg zu Hersteller Franz Mack gesucht, der ihn glatt für verrückt erklärte. Joachim Löwenthal ließ nicht locker, im Sommer 1982 bekam er die erste transportable Wildwasserbahn der Welt ausgeliefert, im Jahr 1983 bereits die zweite verbesserte Version, die in ganz Deutschland sehr erfolgreich wurde. Doch er wollte mehr. "Ich wollte eine Wildwasserbahn, die noch größer ist und die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt beherrscht." Die sollte er bekommen, ab 1992 zog er mit der bis heute größten transportablen

    Der Wunsch nach einem eigenen Freizeitpark sei schon lange in der Familie gewesen. Im September 1998 habe er in einer Fachzeitschrift das heutige Grundstück und den damaligen "Freizeitpark Kirchdorf" zum Verkauf entdeckt. "Wir sind hierunter gefahren und haben das kleine Fleckchen Erde gesehen, das war ja nicht viel", erinnert sich der Geschäftsführer, "es war alles sehr einfach". Nach dem Kauf hätten sie den Winter über neue Anlagen aufgestellt, umgebaut, Bäume gepflanzt und die Restauration verändert. Im Mai 1999 eröffnete Familie Löwenthal den Skyline Park. "Es lief ganz gut an, aber nicht so, wie man sich es vielleicht vorgestellt hätte." 

    Die Rettung sei die parallel betriebene transportable Wildwasserbahn gewesen, die mit ihrer großen Kapazität von über 2000 Personen in der Stunde den Skyline Park die ersten fünf bis sechs Jahre über Wasser hielt. "Dann hat sich das gewandelt, der Park wurde immer besser und die Volksfeste wurden weniger gut." Die kontinuierliche Erweiterung des Parks, der Bau immer neuer Anlagen und der Aufkauf von rund 6000 Bäumen einer Baumschule machten den Skyline Park bis heute zu einer überregional beliebten Freizeitattraktion in einer grünen Parkanlage. "Mit dem Wissen und dem Bauchgefühl, was die Leute wollen, haben wir immer ins Schwarze getroffen", freut sich Löwenthal und hat eine noch größere Vision entwickelt. "Der Wunschtraum von mir ist eine Großbahn, rund 40 Meter hoch, sieben bis acht Überschläge, 800 bis 900 Meter Schiene - das ist das, was dem Skyline Park noch fehlt." 

    Mit dieser Hauptattraktion ließe sich die Besucherzahl nochmals signifikant steigern, ist er sich sicher. "Das ist der nächste Schritt, noch bin ich ja jung genug", sagt er mit leuchtenden Augen. Der gerade entstehende Solarpark, unter dem sich Parkplätze befinden werden, wird ab dem geplanten Fertigstellungstermin 2028 rund 80% des im Park benötigten Stroms produzieren. Eine Unterführung zu einem neuen Eingang und der Bau eines Campingplatzes sollen bis zum gleichen Zeitpunkt umgesetzt werden.

    Joachim Löwenthal vom Skyline Park will 100 Jahre alt werden

    Zum 70. Geburtstag hat Joachim Löwenthal einen besonderen Wunsch: "100 zu werden." Dem Skyline Park will er so lange es geht erhalten bleiben. Die größte Freude sei für ihn, ein Großevent erfolgreich gemeistert zu haben, "wenn am Ende alle zufrieden sind, das ist ein tolles Gefühl". Privat sei das schönste Gefühl, Opa von fünf Enkelkindern zu sein. "Die Nachfolge ist innerhalb der Familie gesichert", sagt er mit einem Augenzwinkern. 

    Die offizielle Jubiläums- und Geburtstagsfeier mit geladenen Gästen wird am 30. August in einem Zelt im Skyline Park stattfinden, verrät Joachim Löwenthal, "für alle, die uns die letzten 25 Jahre begleitet haben, und es ermöglicht haben, dass der Park so wachsen und gedeihen konnte". Die Freizeitpark-Besucher dürften bereits am Samstag, 22. Juni, das 25-jährige Jubiläum feiern. Bis 18 Uhr wartet ein buntes Rahmenprogramm von Kamelreiten über Kinderschminken bis zur Mitmachshow und mehr auf die Gäste. Der Park wird bis 20 Uhr geöffnet sein.

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