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Pfaffenhausen: Endlich wieder Spaß beim Benefiz-Schafkopfturnier "Herz ist Trumpf"

Pfaffenhausen

Endlich wieder Spaß beim Benefiz-Schafkopfturnier "Herz ist Trumpf"

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    In allen sechs Spielstätten herrschte ein ähnliches Bild und neben dem Sauspiel wurde viel gelacht und in geselliger Runde geratscht. Turnierleiter Thomas Platzer (links) hatte, wie seine sechs Spielleiterkollegen, wenig zu tun, denn Gezanke gab es nicht in Pfaffenhausen.
    In allen sechs Spielstätten herrschte ein ähnliches Bild und neben dem Sauspiel wurde viel gelacht und in geselliger Runde geratscht. Turnierleiter Thomas Platzer (links) hatte, wie seine sechs Spielleiterkollegen, wenig zu tun, denn Gezanke gab es nicht in Pfaffenhausen. Foto: Sabine Adelwarth

    Wer einen Blick in die sechs Gaststätten beim großen Schafkopfturnier „Herz ist Trumpf“ in Pfaffenhausen warf, sah 384 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die einfach nur zufrieden waren, endlich wieder das Sauspiel in geselliger Runde genießen zu können und dabei noch etwas Gutes zu tun. Denn wo sonst hat man die Möglichkeit, mit Fremden einen ganzen Abend die Kartenleidenschaft auszuleben und nebenbei zum Ratschen zu kommen? Schnurstracks wurden allerlei Verbindungen aufgebaut und am Tisch gab es heitere Gespräche. „Da merkt man erst, wie klein die Welt ist“, sagte ein Kartler aus Memmingen, denn zwischen dem Spiel kam ganz nebenbei heraus, dass er den Vater des Gegenübers kannte. 

    Auch die sieben Spielleiter waren am Ende mehr als zufrieden. Turnierleiter Thomas Platzer, der im Gasthaus Krone die Aufsicht übernahm, war wieder begeistert: Streit oder Gezanke gab es nicht, eingreifen mussten sie also nicht. 

    Großer Andrang herrschte bei der Anmeldung fürs Schafkopfturnier

    In der Zentrale, wo nicht nur die Anmeldung, sondern auch die Siegerehrung stattfand, herrschte pünktlich um 18 Uhr großer Andrang und in Scharen strömten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herein. Jeder sicherte sich einen Platz in der Lieblingsgaststätte – und die Auswahl in Pfaffenhausen kann sich dabei wirklich sehen lassen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und die Damen an der Registrierung hatten einiges zu tun, denn am Ende muss alles stimmen.

    In 96 Partien wurde gekartelt und gelacht, als ältester Teilnehmer war Johann Wurm aus Schöneberg mit seinen 87 Jahren gekommen und hat den begehrten Ältesten-Pokal mit nach Hause nehmen können. 

    Der Älteste war Johann Wurm aus Schöneberg.
    Der Älteste war Johann Wurm aus Schöneberg. Foto: Sabine Adelwarth

    Sieger des Schafkopfturniers in Pfaffenhausen ist Rainer Brenner aus Dietmannsried

    167 Kartler hatten „Gute“ und durften am Ende einen Preis mitnehmen, die auch heuer wieder von einer Vielzahl Sponsoren spendiert worden waren. „Denn jeder Guate gewinnt“, das hat Tradition in Pfaffenhausen. 

    Der Motorroller fand mit Rainer Brenner aus Dietmannsried und seinen 181 Guten einen neuen Besitzer: Er war der diesjährige Sieger des Turniers und konnte innerhalb weniger Spiele zwei Solo-Tout im Gasthaus Krone spielen.

    Rainer Brenner aus Dietmannsried hatte 181 Gute und gewann den begehrten Motorroller. Organisator Benjamin Adelwarth (rechts) überreichte dem Sieger den Pokal.
    Rainer Brenner aus Dietmannsried hatte 181 Gute und gewann den begehrten Motorroller. Organisator Benjamin Adelwarth (rechts) überreichte dem Sieger den Pokal. Foto: Sabine Adelwarth

    Das Startgeld von 15 Euro ist für den guten Zweck. Damit werden auch heuer wieder die Kartei der Not sowie die Sabine-Adelwarth-Stiftung unterstützt. Organisator und Veranstaltungsleiter Benjamin Adelwarth, der das Turnier bereits zum neunten Mal in die Hand nahm, war mehr als zufrieden. „Es gab keine Probleme und es war durchweg harmonisch. Nach zweijähriger Zwangspause sind wohl alle froh, dass so etwas wieder stattfinden kann“, resümierte er.

    Der jüngste Teilnehmer war 13 Jahre alt und kam aus Wemding

    Gerade viele Jüngere wagten sich nach Pfaffenhausen. Als Jüngster war Robin Ritter mit seinen 13 Jahren dabei. Gemeinsam mit seinem Vater Gerhard hat er den weiten Weg mit eineinhalb Stunden Fahrtzeit von Wemding im Landkreis Donau-Ries nach Pfaffenhausen unternommen. Freund Josef Fensterer, ebenfalls ein begeisterter Schafkopfer, begleitete die beiden. „Ich war bereits dreimal dabei und hab’ im Dezember in der Gemeinde angerufen, ob das große Turnier wieder ist“, erzählt Vater Gerhard, der das Turnier sichtlich genießt. Sein Sohn Robin hatte die Karten heuer das erste Mal in der Hand, die Vorfreude war ihm anzumerken. 

    Franz Rück ist quasi ein Spieler der ersten Stunde. Seit mehr als 30 Jahren kartelt der Westernacher beim Turnier mit. „Schon beim früheren Oberschiedsrichter Max Dolp war ich dabei und ich habe immer mal wieder etwas gewonnen und wenn nicht, dann zumindest Erfahrung“, schmunzelte der Rentner und ging mit seiner Platzkarte in „Lori’s Pizzeria“. 

    Ein Schafkopf-Spieler hatte erst am Morgen im Radio vom Turnier gehört

    Natürlich kam Ehrenspieler Max Dolp ebenfalls wieder nach Pfaffenhausen und konnte mit 17 Guten im Schützenheim einen kleinen Preis ergattern. Dass Schafkopfer durchaus spontan sind, zeigt Alfred Willer aus Schongau. Er habe in der Früh im Radio von der Veranstaltung erfahren. Dass nicht nur viele Auswärtige zum Turnier kommen, zeigt ein Blick auf die Teilnehmerliste. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Pfaffenhausen und den umliegenden Orten kamen in die Marktgemeinde.

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    Nach zwei Jahren Corona-Pause war der Andrang groß beim Benefiz-Schafkopfturnier in Pfaffenhausen. In allen sechs Spielstätten herrschte Freude an der Geselligkeit.

    1983 haben die Freunde Pfaffenhausens das schwabenweit größte Turnier ins Leben gerufen. Irgendwann wollten sie das große Schafkopfereignis dann nicht mehr organisieren. Altbürgermeister Roland Krieger war es, der damals Benjamin Adelwarth ansprach und ihn fragte, ob er nicht weitermachen möchte. Durch eine große Helfercrew hat der Dirlewanger es dann gewagt und mittlerweile ist das Turnier ihm zu einer Herzenssache geworden. „Es ist zwar viel Arbeit, aber es macht auch eine ganze Menge Spaß und Freude, vor allem weil ich auf eine motivierte Helfermannschaft und spendenbereite Sponsoren blicken kann. Da macht es gleich doppelt Spaß, weil jeder das Turnier gerne unterstützt.“ Auch wenn der Abend für einen Adrenalinschub bei ihm sorgt, denn die Verantwortung, dass am Ende alles passt, ist groß und die Schweißperlen lassen sich nicht leugnen. 

    Um 23 Uhr wurden in Pfaffenhausen die Sieger geehrt

    Noch einmal hektisch wurde es kurz vor 23 Uhr, denn die einzelnen Teilnehmerlisten müssen schnellstmöglich zur Auswertung in die Zentrale gebracht werden, damit pünktlich um 23 Uhr mit der Siegerehrung begonnen werden kann. Als VG-Meister belegte Franz Eisenschmid aus Unterrieden mit 155 Guten den zweiten Platz und nahm, neben dem VG-Pokal, einen Kaffeevollautomaten mit nach Hause. 

    Franz Eisenschmid wurde VG-Meister.
    Franz Eisenschmid wurde VG-Meister. Foto: Sabine Adelwarth

    Auf den dritten Platz manövrierte sich der Altensteiger Anton Blaschko und seinen 127 Guten im Gasthaus Fratelli. Ein neuer Fernseher ziert künftig sein Heim. Bereits zum dritten Mal war Annelies Marth aus Baisweil im Gasthaus Stern mit 95 Guten die beste Dame des Turniers.

    Beste Dame: Annelies Marth aus Baisweil
    Beste Dame: Annelies Marth aus Baisweil Foto: Sabine Adelwarth

    Kurz vor halb eins war es dann geschafft und Benjamin Adelwarth konnte seinen Laptop zuklappen und die Schweißperlen wegwischen. Das 37. Schafkopfturnier ist erfolgreich über die Bühne gegangen und alle Gewinnerinnen und Gewinner haben sich am reichhaltigen Spendentisch etwas ausgesucht und sind zufrieden nach Hause gegangen.

    Hier geht es zur Siegerliste des Benefiz-Schafkopfturniers.

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