Sie sind 16 bis 27 Jahre jung, kommen aus 23 Musikvereinen im Bezirk 10 Mindelheim des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes und wurden als BJBO (Bezirksjugendblasorchester) eine Gemeinschaft, die nicht nur musikalisch von „Three Times Blood“ (Fritz Neuböck), von drei Bildern mit den Namen „Eisblut“, „Erdenblut“ und „Sonnenblut“ erzählte. Sie gaben in dieser Herbstferienwoche ihr „Herzblut“ für die von ihnen geliebte und gelebte Blasmusik. Es war die große Leidenschaft, mit der die 80 Jugendlichen eine Woche lang zur BJBO-Familie zusammenwuchsen.
Das hörenswerte Resultat erlebten die Gäste am Konzertabend im Dorfgemeinschaftshaus in Oberrieden. Volles Haus und enthusiastischer Applaus waren das mehr als wohlverdiente Ergebnis. Hubert Fröhlich, stellvertretender Bezirkspräsident, sprach vom diesjährigen BJBO-Motto, der Leidenschaft. Er bedankte sich nicht nur bei den jungen Musikerinnen und Musikern, sondern auch beim Publikum. Dass darunter viele ehemalige BJBO-Teilnehmer waren, freute ihn besonders.
Was den Teilnehmenden am BJBO besonders gut gefällt
Die aktuellen Musikantinnen und Musikanten mögen am BJBO den starken Zusammenhalt, dass sie viel Neues gelernt und neue Freundschaften geschlossen haben. Sie seien mit großer Begeisterung bei der Sache gewesen, so Fröhlich. Das zeigte das tolle Konzert. Hier waren sie alle eine musikalische Gemeinschaft, geleitet von den engagierten Dirigenten Markus Peter (Leiter der Stadtkapelle Memmingen) und Andreas Seger (Dirigat bei den Kirchdorfer Musikanten).
Auf keinen Fall dürften bei einer so großen Aufgabe die Chefinnen des BJBO vergessen werden. Simone Huber, von 2016 an im Amt, hätte die Fäden in der Hand gehalten, auch während der Coronazeit. Sie habe sich um den Fortbestand und den Neuanfang nach der Pandemie gekümmert. 2022 fand sie in Stefanie Frey (Posaune, Stadtkapelle Mindelheim) eine versierte und sehr engagierte Nachfolgerin.
Dieses BJBO-Konzert war auch ein Abschied von Simone Huber, die beim Konzert mit ihrer Altklarinette (Kirchdorfer Musikanten) in den Reihen der Aktiven saß. Sie wurde mit großer Emotionalität verabschiedet, bekam ein kleines BJBO-Maskottchen und den Auftrag, auf das große Original bis zum Konzert 2024 aufzupassen. Unterstützung erhält Stefanie Frey von Tubist André Böck (MV Stetten).
In Oberrieden gab es einen Marsch, ein Feuerwerk, einen Popsong und mehr
Und viel gute Blasmusik gab es natürlich auch beim Konzert: Schon das Entree „Firework“ von Raphael Strasser bewies die Spielfreude. Diese Fanfare ließ nicht nur lautes Krachen vor dem geistigen Ohr erleben. Gigantische Feuerbälle und schillernde Farben schienen vom Himmel in den Saal zu fallen. Doch die Musikanten hatte noch viel mehr zu bieten, sei es die Seeschlacht bei Vigo in Spanien vor mehr als 310 Jahren, die mit der Musik von „The Legend of Marabaibo“ geschildert wurde, oder die Musik von „Coldplay in Symphony“, die die größten Hits der Band enthält.
Dass sie außer den modernen Stücken einen Marsch spielen konnten, das zeigten sie beim Konzertmarsch „Sempre Unita“ von Michael Geisler. Bedeutet es doch so viel wie „immer vereint“, was zwar auf ein gemeinsames Europa hindeuten soll, doch genauso gut passte es zu den 80 Jugendlichen vom BJBO. Sie alle haben ihre Wurzeln, kennen ihre Herkunft, sind in ihren Heimatvereinen verwurzelt und doch – „No Roots“, dieser Popsong von Alice Merton, wurde ebenfalls großartig gespielt.