Für den großen Konzertabend hatten sie eine Woche lang intensiv geprobt. 60 Jugendliche aus 18 Musikkapellen formten sich zum Bezirksjungendblasorchester (BJBO) des ASM-Bezirkes 10 Mindelheim und begeisterten unter der Leitung von Markus Peter und Andreas Seger mit einem jungen, erfrischenden und abwechslungsreichen Programm. Der Andrang der Gäste war so groß, dass die Bestuhlung nicht ausreichte.
„Voll krass, dass so viele Leute da sind“, sagte Oboistin Carina Frey mit einem ungläubigen Lächeln. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Obwohl bereits alle Plätze belegt waren, strömten kurz vor Beginn immer noch mehr Konzertbesucher in die Sporthalle Oberrieden, alle auffindbaren Ersatzstühle wurden in den Zuschauerraum getragen.
350 Gäste genossen ein Programm von fetzig bis klassisch
Als Posaunist Bernhard Mayer das erste Lied ansagte, brachte er die Stimmung der Orchestermitglieder voll auf den Punkt: „Wir haben richtig Bock.“ Und das merkte in der Folge jeder der rund 350 Gäste, das Programm war mal fetzig, mal meditativ, mal traditionell, mal modern und in allen Fällen unheimlich mitreißend und mit großem Können vorgetragen. Die Begeisterung der jungen Musikerinnen und Musiker übertrug sich von der ersten Minute an auf das Publikum, das an diesem Abend musikalisch sehr viel erleben sollte. Es durfte mit den Adlern fliegen, den König der Löwen bewundern, beim Drachenzähmen dabei sein, mit Adele träumen und sogar in 80 Tagen um die ganze Welt reisen.
Unfassbar, welche Geschichten die jungen Orchestermitglieder mit ihren Blasinstrumenten erzählen konnten, vom Tröten der Elefanten über galoppierende Büffelherden bis zum Klang von Zügen war alles dabei. „Wir waren selber fasziniert, was da jetzt rausgekommen ist“, sagte Tubistin Karina Fischer begeistert. Für Eduard Lutz aus Hohenreuten hörten sich die Stücke „kompliziert und gut“ an. „Es ist schon toll, was die Jugendlichen da spielen“, sagte er voller Bewunderung. Ob konzertante Blasmusik, Märsche oder Filmmusik, auch die jugendlichen Gäste fanden den Abend „Hammer, es macht viel Spaß zuzuhören.“
Die beiden Dirigenten sind selbst "Kinder des Orchesters"
Da hatten die beiden Dirigenten Markus Peter und Andreas Seger ganze Arbeit geleistet. „Sehr professionell, gerade vom Dirigat her“, lobte Förderer Hans Kania und Marieluise Vorwerk fügte hinzu: „Einfach fantastisch.“ Peter und Seger seien „Kinder dieses Orchesters“ gewesen, betonte Andreas Schuster, Vorsitzender des Bezirkes 10 des ASM, und freute sich besonders, dass die beiden studierten Dirigenten für die nächsten Jahre zugesagt haben, das Orchester mit aufzubauen. Strahlend ließen sich beide mit ihrem BJBO an diesem Abend vom Publikum feiern, selbstredend, dass alle vorbereiteten Zugaben von den Konzertbesuchern eingefordert wurden. Schuster dankte Simone Huber und Stefanie Frey für die hervorragende organisatorische Leitung des BJBO, den Sponsoren und dem Förderverein für die großzügige finanzielle Unterstützung, sowie der Musikkapelle und dem Sportverein Oberrieden für die kurzfristige Überlassung der optimalen Räume. „Ich glaub, wir kommen wieder“, sagte er gerührt. Und viele aus dem Publikum werden in diesem Moment gedacht haben: „Wir auch.“