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Neuer Chefarzt am Klinikum Mindelheim: Das ist Dr. Jochen Preßmar

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Wer ist der neue Mindelheimer Chefarzt und was zeichnet ihn aus?

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    Dr. Jochen Preßmar ist Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Mindelheim.
    Dr. Jochen Preßmar ist Chefarzt Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Mindelheim. Foto: Kirsten Boos / Klinikverbund Allg�u

    Eine passende Bleibe zu finden, war für Dr. Jochen Preßmar viel herausfordernder als sich an seiner neuen Wirkungsstätte zurechtzufinden. Wohnungen sind im Unterallgäu kaum zu bekommen. Umso froher ist der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Mindelheim, dass er in Erkheim eine schöne Bleibe gefunden hat. 

    Im Juli hat Preßmar die Nachfolge von Dr. Thomas Seeböck-Göbel angetreten, den es aus privaten Gründen in den Raum Heidelberg gezogen hat. Preßmar ist ein sehr erfahrener Chirurg. Seit 20 Jahren operiert er. Aufgewachsen in Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg, hat er in Ulm Medizin studiert. Zwei Jahre lang war er Viszeralchirurg, also Bauchchirurg, in

    Dr. Jochen Preßmar war zuvor an der Universitätsklinik in Erlangen

    Zusätzliche Erfahrungen hat der 56-Jährige in Kinder- und Alterstraumatologie. Er darf auch Arbeitsunfälle behandeln. Seine Habilitation läuft derzeit. Alle Arbeiten sind eingereicht. Seine Frau ist ebenfalls Ärztin. Sie war wie Jochen Preßmar zuvor in Erlangen. Sie hat für die nächste Zeit einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen und ist inzwischen in Katar. Im Scheichtum baut sie ein Militärkrankenhaus mit auf. 

    So kann sich der neue Chefarzt ganz auf seine Arbeit in Mindelheim konzentrieren. Seine Abteilung hat drei Oberärzte und einen Pool von acht bis neun Assistenten. Diese arbeiten auch für die Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Dr. Markus Tietze als Chefarzt vorsteht.

    In Mindelheim hat Preßmar hat er große Ziele. Das Krankenhaus, in dem die Umbauarbeiten bereits begonnen haben, soll weiter gestärkt werden. Da er fast alle Frakturen behandeln kann, will er versuchen, möglichst viele Patientinnen und Patienten aus der Region auch in Mindelheim zu behandeln. Fachlich kann das Klinikum hier sehr wohl mithalten. Preßmar weist im Gespräch auf die Strukturreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hin, die das Ziel hat, möglichst viele Eingriffe ambulant vorzunehmen. „Ich finde das fahrlässig“, sagt der Chefarzt. Denn bei Kindern brauche es auch eine stationäre Nacht. 

    Schenkelhalsbrüche im Alter sind risikoreich

    Das Gros der 500 bis 600 Patienten in der Mindelheimer Unfallchirurgie pro Jahr speist sich aus älteren Menschen. Sie benötigen eine zügige Behandlung, sagt Preßmar. Schenkelhalsbrüche nach Stürzen oder Hüftfrakturen bei Älteren sind nicht ohne Risiko. Eine neue geriatrische Station, die im nächsten Jahr am Klinikum in Mindelheim aufgebaut wird, soll beitragen, die Leistung noch weiter verbessern. Auch dass es eine Kurzzeitpflege im Haus gibt, wertet Preßmar als großen Pluspunkt. So sollen auch Reha-Maßnahmen verstärkt am Klinikum angeboten werden, in dem auch Physiotherapeuten arbeiten. 

    Kliniken stehen im Wettbewerb. Chefarzt Preßmar sieht in kleineren Krankenhäusern wie Mindelheim einen unschätzbaren Vorteil. „Wir kennen jeden Patienten genau“, sagt er. Sehr individuell könnten diese hier versorgt werden. In den Sprechstunden kann er sich mehr Zeit nehmen als dies an großen Kliniken möglich ist. Junge Patienten wollten oft so schnell wie möglich wieder Sport treiben. Auch 70-Jährige hat Preßmar schon erlebt, die nach einem Bruch gleich wieder skifahren wollten, weil sie das gebucht hatten. Auf sie könne man ganz individuell eingehen. 

    Viel Freizeit gönnt sich der neue Chefarzt nicht. Die wenige Zeit nutzt er für sportliche Aktivitäten, wie Rad fahren oder wandern in den Bergen. Vom Klettern allerdings lässt er die Finger – wegen seiner Höhenangst. 

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