Die Abstimmung ist beendet, der erste MZ-Sportstar des Monats steht fest: Patrick Stimpfle aus Tussenhausen holte bei der Online-Abstimmung die meisten Stimmen und darf sich nun Premierensieger nennen. Nebenbei ist er auch noch Doppel-Europameister im Inline-Alpine-Rennsport.
Seit gut 25 Jahren betreibt der 43-jährige Tussenhausener diesen rasanten Sport auf Inlinern, seit 2017 fährt er auch regelmäßig um Weltcuppunkte. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth und seinem Bruder Francis ist er seitdem immer wieder auf den Inline-Strecken in Deutschland und Europa unterwegs.
Wie Skifahren, nur mit Rollen an den Füßen
Wer den Sport nicht kennt: Im Grunde ist er dem Skisport ähnlich. Nur, dass man statt auf Skiern eben auf Inlinern durch Slalomstangen auf einer abschüssigen Strecke um die schnellste Zeit fährt. Drei Kategorien gibt es derzeit: Slalom, Riesenslalom und Parallelslalom. "Parallelslalom ist das beste", sagt Patrick Stimpfle, während er sich für das Training umzieht. Knie- und Schienbeinschoner, Helm und Handschuhe sind schnell angelegt. Ebenso die Inliner. "Der Sport wird angesichts des Klimawandels irgendwann die Alternative zum Skisport", ist Stimpfle überzeugt.
Nicht umsonst bieten er und sein Bruder bereits Sommertrainings für Skiclubs aus Bayern an. "Wir wollen den Skifahrern so ein Ganzjahresangebot machen", sagt er. Heißt: Im Winter, wenn denn Schnee liegt, geht es für die Skirennläufer auf die Piste. Im Sommer wird dann eben auf Inlinern gefahren. Während der Sport in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist man in Spanien schon weiter.
In Spanien feuern Patrick Stimpfle 6000 Fans an
"Da gibt es um die Sportart einen echten Hype", sagt Stimpfle und schwärmt von den jüngsten Wettbewerben dort: An der WM in Barcelona nahm er ebenso teil, wie im August bei der Europameisterschaft. Bei der WM landete der Tussenhausener in der Mastersklasse (Ü35) auf Platz fünf und sechs. Bei der EM lief es besser: Im Slalom und Parallelslalom holte er sich in der Mastersklasse den Titel. "Das war schon beeindruckend, wie das in Spanien abgeht: 6000 Zuschauer an der Strecke, noch dazu wurde die EM im spanischen Sportfernsehen live übertragen. Richtig professionell, mit Regie und allem", erzählt er. "Das war eine Mega-Stimmung."
Man kann es sich vorstellen, wenn man die Siegertrophäe sieht, die Stimpfle für seinen EM-Sieg bekam: eine Kuhglocke, die recht laut ist. "Und davon waren an der Strecke auch viele im Einsatz", sagt Stimpfle und grinst. In wenigen Tagen wird er wieder vor Ort sein, um am zweiten Teil der EM - diesmal dem Riesenslalom - teilzunehmen. Dazwischen liegt am kommenden Wochenende die deutsche Meisterschaft in Bad Kötzting. Seit 2017, als er nach einer längeren Pause wieder internationale Rennen gefahren ist, geht es für den 43-Jährigen stetig nach oben. In diesem Jahr stand er bei fünf Weltcuprennen jeweils auf Platz acht. In der Weltrangliste ist er aktuell Zehnter.
Ob es diese Erfolgsgeschichte war, die ihm letztlich den Titel des MZ-Sportstarts einbrachte? "Ich glaube nicht", grinst Stimpfle verschmitzt. "Das habe ich gewonnen, weil mein Social Medial Netzwerk recht groß ist", gibt er zu. Von den 2341 Stimmen, die er gesammelt hat, seien auch welche aus dem Iran, Japan oder Taiwan gekommen. Insgesamt gewann Stimpfle die Abstimmung mit 49 Prozent der Stimmen vor Voltigiererin Laura Seemüller (1573 Stimmen/33 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgten Schwimmerin Sophia Miller, Gewichtheber David Lutzenberger und Leichtathletin Lena Siegemund.
Wir suchen wieder Kandidaten für die September-Wahl
Für die Wahl zum MZ-Sportstar im September können Sie, liebe Leser und Leserinnen, wieder Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl vorschlagen. Schicken Sie uns eine E-Mail an redaktion@mindelheimer-zeitung.demit dem Betreff „Sportstar“. Bitte lassen Sie uns wissen, wen Sie nominieren möchten, in welcher Sportart und bei welchem Verein der- oder diejenige aktiv ist und über welche Abteilungsleiter wir mit der Person in Kontakt treten können. Selbstverständlich können Sie sich auch selbst nominieren.
Unsere Redaktion sammelt die Nominierungen und stellt eine Abstimmung zusammen. Wir behalten uns vor, auch selbst Kandidatinnen und Kandidaten zu nominieren, die durch ihre außergewöhnlichen Leistungen in Erscheinung getreten sind.