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MZ-Jahresrückblick 2020: Geplante Tiefgaragenzufahrt wurde 2020 in Mindelheim zum Dauerthema

MZ-Jahresrückblick 2020

Geplante Tiefgaragenzufahrt wurde 2020 in Mindelheim zum Dauerthema

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    Um eine Tiefgarage und ihre Zufahrt wird in Mindelheim diskutiert. Gegen eine mögliche Zufahrt über den Holzbaur-Garten wehren sich Naturschützer, weil dann Bäume gefällt werden müssten.
    Um eine Tiefgarage und ihre Zufahrt wird in Mindelheim diskutiert. Gegen eine mögliche Zufahrt über den Holzbaur-Garten wehren sich Naturschützer, weil dann Bäume gefällt werden müssten. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    2020 gab es in Mindelheim ein großes Streitthema, und das war die mögliche Zufahrt zu einer möglichen Tiefgarage auf dem Klostergelände Maria Ward über den Stadtgraben und den Garten des früheren Ehrenbürgers Erwin Holzbaur. Bürgermeister Stephan Winter war auf den Investor Prosecur zugegangen, der das leer stehende Kloster gekauft hat. Seine Idee: Investor und Stadt könnten unter dem Klostergarten gemeinsam eine Tiefgarage errichten. Ein Teil der Stellplätze wäre öffentlich zugänglich, der andere privat. Vorbild ist die Altstadttiefgarage auf dem früheren Ochsenareal.

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    Die Stadt will damit vor allem den Einzelhandel in der Altstadt stützen, die immer wieder beklagt, dass es zu wenige Stellplätze gibt. Zum Streitfall wurde die Geschichte, weil Winter eine Zufahrt über den Holzbaur-Garten favorisiert. Damit soll der Verkehr aus der Maximilianstraße herausgehalten werden. Als die MZ Anfang April über die Pläne berichtete, formierte sich rasch Widerstand. Das Landesamt für Denkmalpflege formulierte eine klare Absage, weil das Areal gleich in mehrfacher Hinsicht denkmalpflegerisch äußerst sensibel sei. Auch Kreisheimatpfleger Peter Kern kritisierte die Überlegungen vor allem, weil die historische Stadtmauer durch den Eingriff unwiederbringlich Schaden nehmen würde. Naturschützer wiederum sorgen sich um den alten Baumbestand. Eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Holzbaur-Gartens wurde im Spätherbst gegründet. 1100 Unterstützer für den Garten unterschrieben eine Online-Petition, die an Bürgermeister Winter übergeben wurde.

    Freundeskreis Alt-Mindelheim steht im Fokus der Öffentlichkeit

    Ende Juli hat sich der Freundeskreis Alt-Mindelheim in die Debatte eingeschaltet. Er tat das hinter verschlossenen Türen. Bürgermeister Winter räumte dem Vorstand des Vereins eine eigene nicht öffentliche Informationsveranstaltung vor dem Stadtrat im Forum ein. Dabei ging es um die Aufwertung des Mühlviertels, zu dem auch das Klosterareal zählt. Der Vorsitzende Richard Laeverenz und sein Stellvertreter Andreas Spiegl warben dabei für eine Zufahrt zur Tiefgarage über den Stadtgraben. Teilnehmer der Veranstaltung hatten den Eindruck gewonnen, der Freundeskreis habe versucht, schwankende Stadträte für die Zufahrt über den Holzbaur-Garten zu überzeugen. Dieser Darstellung trat der Freundeskreis entgegen und brachte eine mögliche Untertunnelung der Frundsbergstraße vom Stern-Parkplatz zum Klostergelände ins Spiel. Nach der Sommerpause informierte der Freundeskreis dann seine Mitglieder über seine Ideen zur Stadtentwicklung im südwestlichen Teil der Altstadt.

    SPD und Grüne hatten als Alternative zur Tiefgarage ein Parkdeck auf dem Norma-Parkplatz angeregt. Der Stadtrat beschloss abzuwarten, welche Pläne der Investor hat. Bis Redaktionsschluss dieser Beilage war das nicht bekannt.

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