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Neues im Disziplinarverfahren gegen Bad Wörishofens Ex-Polizeichef

Bad Wörishofen

Nach drei Jahren: So steht es im Verfahren gegen Bad Wörishofens Ex-Polizeichef

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    Bad Wörishofens Polizei stand vor drei Jahren plötzlich ohne Chef da. Das Verfahren gegen den Spitzenbeamten dauert seither an.
    Bad Wörishofens Polizei stand vor drei Jahren plötzlich ohne Chef da. Das Verfahren gegen den Spitzenbeamten dauert seither an. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Es ist jetzt drei Jahre her, dass Bad Wörishofens damaliger Polizeichef urplötzlich von seinen Aufgaben entbunden wurde. Dem damaligen Chef der Inspektion wurde das Führen der Dienstgeschäfte verboten. Was die Polizei dem Mann konkret vorwirft? Darüber wird auch drei Jahre später weiterhin geschwiegen. Der Grund dafür: Das Verfahren gegen den einstigen Spitzenbeamten dauert an. Aber eine andere Entscheidung ist bereits gefallen.

    In Bad Wörishofen gibt es mit Robert Stephan längst einen neuen Polizeichef. Was man seinem Amtsvorgänger konkret vorwirft, will die Polizei aber auch drei Jahre nach der Abberufung nicht sagen. "Das Disziplinarverfahren ist noch nicht abgeschlossen", teilt Holger Stabik auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Stabik ist der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten. Wie lange das noch dauern kann? Unklar. "Eine genauere zeitliche Eingrenzung ist uns nicht möglich", sagt Stabik. Weitere Auskünfte dazu, was die Polizei dem damaligen Dienststellenleiter von Bad Wörishofen eigentlich vorwirft, gibt es nicht. "Nach wie vor gilt der Grundsatz, dass wir aufgrund des laufenden Verfahrens keine Angaben zu dessen Inhalt machen können", sagt Stabik dazu. Allerdings hat der Polizeisprecher trotzdem eine wichtige Information. Bad Wörishofens einstiger Polizeichef "wurde zwischenzeitlich in den Ruhestand versetzt", berichtet Stabik. Der Mann werde "also keinen aktiven Dienst mehr leisten", unabhängig davon, wie das Disziplinarverfahren ausgeht. 

    Bad Wörishofens einstiger Polizeichef wird nicht mehr in den aktiven Dienst zurückkehren

    Schnell wurde nach der Abberufung des damaligen Polizeichefs von Bad Wörishofen Ende Mai 2021 klar, dass die Maßnahme im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach einem blutigen Verbrechen in der Kneippstadt stand. Eine junge Mutter wurde mit mehr als 30 Messerstichen getötet; von ihrem Lebensgefährten, der von Beginn an unter Tatverdacht stand und mittlerweile zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Die Frau hatte nur Monate zuvor einen anderen Messerangriff in Bad Wörishofen überlebt. 

    Zunächst galt Bad Wörishofens Polizeichef offenbar als potenzieller Zeuge. Sein Name oder getätigte Aussagen tauchten dann aber in der Anklageschrift nicht auf. Das sagte im Sommer 2021 der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Thorsten Thamm, im Gespräch mit unserer Redaktion. Der vormalige Inspektionsleiter sei als Zeuge befragt worden, um „ein mögliches Motiv für die Tat abzuklären“, sagte Thamm damals. Zunächst habe man angenommen, dass der Polizist dazu „relevante Angaben“ machen könnte. Dies habe sich allerdings nicht bestätigt. 

    Staatsanwaltschaft weiß nicht, was dem ehemaligen Polizeichef vorgeworfen wird

    Vor einem Jahr sagte Thamm, er könne zum Stand des Verfahrens nichts mehr sagen. Der damalige Polizeichef "war in unserem damaligen Ermittlungsverfahren nur Zeuge", betonte Thamm. "Ermittlungen haben wir gegen ihn in diesem Zusammenhang nie geführt." Was genau Gegenstand des Disziplinarverfahrens ist, wisse er auch nicht, die Staatsanwaltschaft sei dafür nicht zuständig. 

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