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Mindelheim: Wie es mit der Windkraft in Mindelheim weitergeht

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Wie es mit der Windkraft in Mindelheim weitergeht

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    In die Windkraftpläne von Mindelheim kommt zunehmend Klarheit.
    In die Windkraftpläne von Mindelheim kommt zunehmend Klarheit. Foto: Julian Stratenschulte

    In Sachen Windkraft tut sich was in Mindelheim. Von sieben bis acht möglichen Investoren spricht Bürgermeister Stephan Winter. Sie haben Kontakt zur Stadt gesucht, nachdem der Stadtrat festgelegt hatte, unter welchen Bedingungen er

    Unternehmen aus der Region wollen in Sachen Windkraft zusammenarbeiten

    Vorige Woche nun fand ein knapp zweistündiges Treffen im Mindelheimer Rathaus zur Windkraft statt. Hier saßen Vertreter der Bauverwaltung und der Kämmerei mit Bürgermeister Winter an der Spitze sowie Vertreter von regionalen Firmen an einem Tisch zusammen. Dazu zählten der Kaufbeurer Stromversorger VWEW, an dem die Stadt Mindelheim beteiligt ist, die Firma Grob, die Firma Alois Müller sowie die Firma Energiezukunft Unterallgäu des Unternehmers Martin Müller. Auch ein Vertreter des Ingenieurbüros Sing aus Landsberg saß mit am Tisch, das bereits erhebliche Vorarbeiten geleistet hatte. 

    Ein Ergebnis der Runde sei gewesen, dass man zusammenarbeiten wolle, sagte Winter im Nachgang auf Anfrage dieser Redaktion. Das begrüßt der Bürgermeister ausdrücklich. Dem Rathauschef war immer wichtig, dass die VWEW mit ins Boot genommen wird. Diese Zusammenarbeit sei von allen als sinnvoll angesehen worden. "Das ist ein sehr vernünftiges Ergebnis", sagte der Bürgermeister. Der Stadtrat hatte in seinem Kriterienkatalog, den er Ende März 2023 verabschiedet hatte, ausdrücklich festgehalten, dass eine regionale Lösung den Vorzug erhalten solle. Die Wertschöpfung soll in der Region bleiben, Spekulanten soll eine Absage erteilt werden.

    Ob der Stadtrat vor der Sommerpause entscheiden kann, ist noch offen

    Als zweites Ergebnis sei vereinbart worden, dass sich die regionalen Interessenten auf Arbeitsebene zusammensetzen sollen, um weitere Details zu besprechen. Konkret soll binnen drei Wochen ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Bürgermeister Winter sagte zu diesem ambitionierten Zeitplan lediglich, das Konzept solle so schnell wie möglich vorgelegt werden. Damit will er dann in den Stadtrat gehen. Ob eine Entscheidung noch vor der Sommerpause möglich ist, ließ Winter offen. Denkbar sei es, "aber es kommt nicht auf einen Monat hin oder her an". 

    Das Ergebnis müsse auch so aussehen, dass etwas für die Mindelheimer Bürgerinnen und Bürger "rüberkommt", so Winter. Alle sollten etwas davon haben, damit die Akzeptanz steigt. Wie das konkret aussehen kann, ist derzeit aber noch offen. Ein von der Stadt ins Spiel gebrachter Windstromtarif für alle Bürger und Unternehmen von Mindelheim ist grundsätzlich zwar möglich. Dieser hat aber offenbar den Nachteil, dass der Verwaltungsaufwand für diese Lösung sehr hoch ist. Denkbar wäre auch die Gründung einer Genossenschaft, an der jeder Anteile erwerben und so vom wirtschaftlichen Ertrag profitieren kann.

    Der Bau eines neuen Umspannwerks wird notwendig werden

    Mit dem Aufstellen von Windrädern ist es aber nicht getan. Die Netzinfrastruktur müsse dem auch gewachsen sein. Überschüssigen Strom könne man nicht einfach ins Lager stellen. "Stand heute wird es ohne technische Aufrüstung des Stromnetzes nicht gehen", betont Winter. Der Bau eines Umspannwerks werde notwendig werden. Da stellt sich dann die Frage, wo das am sinnvollsten gebaut wird. Auch eine entsprechende Fläche müsse gefunden werden. "All diese Fragen sind lösbar, aber bis alle diese Aufgaben erledigt sind, wird noch einiges an Zeit benötigt", meint Winter. 

    Aus Sicht der Unternehmer könnte es schnell gehen. Sobald der Stadtrat entschieden hat, wem er den Zuschlag für die Windkraftanlagen gibt, könnte der Bauantrag gestellt werden. Ein Vogelschutzgutachten liegt bereits vor. Im Idealfall könnte schon im Jahr 2026 erneuerbarer Storm durch die neuen Windkraftanlagen erzeugt werden. Bürgermeister Winter nennt einen solchen Zeithorizont nicht. 

    Investoren für PV-Anlagen werden besser gestellt

    Neues gibt es auch von der geplanten Freiflächenanlage für Photovoltaik im sogenannten Gleisdreieck von Mindelheim. Privatleute aus Mindelheim hätten 350.000 Euro investiert, sagte Vizebürgermeister Roland Ahne. Sie dürfen sich über eine garantierte Verzinsung von sechs Prozent pro Jahr auf zehn Jahre gerechnet freuen. Die VWEW hat die ursprünglich deutlich niedrigere Verzinsung angehoben. Im Juli soll die Ausschreibung für die Anlage erfolgen. 

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