MZ: Wie geht es Ihnen und wobei stören wir Sie gerade?
SUSANNAH LINDERMEIER : Mir geht es sehr gut. Ich bin gut erholt in die neue Woche gestartet und gerade mit der Unterrichtsvorbereitung fpr das Fach „Ernährung und Lebensmittel“ beschäftigt. Außerdem plane ich einen Schnuppertag und organisiere eine Qualifizierungsmaßnahme zur Referentin für Hauswirtschaft und Ernährung, die im Januar stattfindet. Und so langsam beginnen auch die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiern an unseren Schulen. Bis Weihnachten gibt es sowohl beruflich als auch privat noch einiges zu tun.
MZ: Haben Sie schon mal Dubai-Schokolade probiert und was halten Sie von dem Hype darum?
SUSANNAH LINDERMEIER : Aufgrund Ihrer Anfrage wollte ich sie nun endlich selbst probieren. Leider ist die Schokolade überall ausverkauft und im Internet ist sie sehr teuer. Ich habe deshalb eine ähnliche Schokolade mit Pistaziencreme, aber ohne Engelshaar, probiert. Die Dubai-Schokolade ist für Naschkatzen oder Zuckermäulchen wohl genau das Richtige. Sie ist süß, hat beim Kauen einen „Crunch“, ist aber auch weich durch die Pistazienfüllung. Der Hype ist allerdings vor allem durch die Food-Influencer entstanden. Die Schokolade ist in Dubai erfunden worden und wurde durch die Influencer bekannt und dadurch begehrt, weil viele sie probieren wollen. Da die Nachfrage vor allem in Deutschland viel höher ist als das Angebot, wird dieser Hype noch zusätzlich aufgebauscht. Das treibt den Preis nach oben. Zusätzlich wird der Hype auch durch das „Selbermachen“ der Schokolade angefeuert. Verständlich, denn Schokolade selbst herzustellen macht einfach Spaß und „DIY“ ist beliebt.
MZ: Wo bekommt man die benötigten Zutaten dafür?
SUSANNAH LINDERMEIER : Man braucht 150 g Schokolade, am besten Edelvollmilchschokolade, 100 g Engelshaar, auch bekannt als Kadayif-Teigfäden, 50 g Butter, 100 g Pistaziencreme, einen Esslöffel Tahin, also Sesammus, und optional 25 g Pistazienkerne. Diese Zutaten gibt es in großen Supermärkten, manchmal auch nur online. Engelshaar und Tahin sind normalerweise auch in türkischen Supermärkten zu bekommen. Durch den Hype um die Dubai-Schokolade werden diese Produkte aber immer teurer angeboten und sind teilweise auch ausverkauft.
MZ: Haben Sie ein schnelles Rezept für die Dubai-Schokolade?
SUSANNAH LINDERMEIER : 1. Zuerst werden 100 Gramm Schokolade im Wasserbad geschmolzen.
2. Die Schokolade wird in Silikonformen gegossen und dann in den Kühlschrank gestellt. Die Schicht sollte nicht zu dünn sein, da sie sonst zu leicht bricht.
3. 100 Gramm Engelshaar grob hacken und dann in 50 Gramm Butter in der Pfanne anrösten, bis eine leichte Bräunung und ein angenehmer Geruch wahrzunehmen sind.
4. Das Tahin im Wasserbad leicht erhitzen, damit die Konsistenz flüssiger wird. Einen Esslöffel mit 100 Gramm Pistaziencreme und dem Engelshaar in einer Schüssel vermengen und abkühlen lassen.
5. Die abgekühlte Füllung auf der kalten Schokolade verteilen, dabei einen Rand von ein bis zwei Zentimetern lassen und wieder kühl stellen.
6. Die restlichen 50 Gramm Schokolade schmelzen und auf die Pistazienfüllung geben.
7. Optional können nun noch Pistazienkerne gehackt und auf die noch weiche Schokolade gestreut werden.
MZ: Lassen wir mal Dubai außen vor: Wie würde eine Unterallgäu-Schokolade aussehen beziehungsweise was müsste drin sein?
SUSANNAH LINDERMEIER : Für eine Unterallgäu-Schokolade haben wir im Team aus dem Sachgebiet Ernährung und Haushaltsleistungen einige Ideen. Das Wichtigste ist: Die Zutaten sollten größtenteils aus der Region stammen. Das Unterallgäu hat so viel zu bieten! Für die weiche Füllung bietet sich Haselnussmus an. Auch für das Topping können gehackte Haselnüsse gut verwendet werden. Für den „Crunch“ in der Schokolade gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: geröstete Haselnüsse können verwendet werden, aber auch Dinkelflocken bieten sich an, diese könnten mit etwas Zucker in der Pfanne angeröstet und karamellisiert werden. Da Mindelheim für sehr gute Brezen bekannt ist, sollten die in der Schokoladen-Kreation nicht fehlen. Dazu die Brezen in kleine Stücke schneiden, diese in Butter rösten und dann als „Crunch“ zum Haselnussmus beimengen. Dadurch ergibt sich eine süß-salzige Kombination, die von einer Schokolade umhüllt wird. Auch die Form kann individuell sein, so wie die Menschen im Unterallgäu. Wer die Schokolade zu Weihnachten verschenken möchte, könnte sie in Herzform herstellen und mit einem Zahnstocher die noch weiche Außenschokolade mit einem kleinen Weihnachtsgruß verzieren. Auch die gerösteten Haselnüsse oder die karamellisierten Dinkelflocken sind zum Verzieren geeignet. Als Weihnachtsgeschenk können auch weihnachtliche Silikonformen verwendet werden – oder eine Kochlöffel-Form für alle, die gern kochen. Man nehme eine große Portion Schokolade, eine ordentliche Portion Exklusivität, etwas Liebe und Geduld, eine Prise Kreativität und Zeit, um aufmerksam zu genießen!
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