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Mindelheim: Warum die Stadt Mindelheim ihr Freibad für eine Woche schließen muss

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Warum die Stadt Mindelheim ihr Freibad für eine Woche schließen muss

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    Still ruht das Mindelheimer Freibad. Bis Freitag, 29. Juli, ist der Betrieb eingestellt.
    Still ruht das Mindelheimer Freibad. Bis Freitag, 29. Juli, ist der Betrieb eingestellt. Foto: Dominik Schätzle

    Auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz nannte Hauptamtsleiter Michael Schindler am Montagvormittag einen bestätigten Coronafall, eine Langzeiterkrankung sowie eine erst vor wenigen Tagen bekannt gewordene Schwangerschaft als Gründe, die zu den Personalengpässen geführt haben.

    Neben zwei Kassierinnen beschäftigt die Stadt Mindelheim für ihr Freibad fünfeindrittel Vollzeitkräfte. Das Personal an den Schwimmbecken muss eine Rettungsschwimmerausbildung haben, sagte der für die Bäder zuständige Abteilungsleiter Wolfgang Heimpel. Eine Fachkraft benötigt eine dreijährige Ausbildung. Sie muss auch Wasserproben entnehmen, die Chlorung und die Technik überwachen, erläuterte Heimpel. Kurzfristig Ersatz für solche Fachkräfte zu finden, sei sehr schwierig. Vier von diesen fünfeindrittel Kräften seien ausgefallen.

    Corona und Schwangerschaft

    Anfang voriger Woche hat einer der Fachkräfte im Rathaus mitgeteilt, dass sie schwanger sei. Um ihre Gesundheit nicht zu gefährden, darf sie nach Rücksprache mit dem Betriebsarzt nicht weiter im Badebereich arbeiten, wo Chlor eingesetzt wird. Sie hat ein Betriebsverbot, sagte Schindler.

    Am Samstag nun kam die Mitteilung eines Coronafalls unter den Beschäftigten des Freibades. Ein weiterer Mitarbeiter hat einen Todesfall in der Familie erlitten und kann deshalb auch nicht zur Arbeit kommen. Wolfgang Heimpel sagte, die Stadt habe mehrere Ruheständler angesprochen, ob sie für wenige Tage aushelfen könnten, auch über Mindelheim hinaus. Leider habe sich da keine Lösung ergeben. „Wir haben alles in Bewegung gesetzt“, versicherte Heimpel. Auch Wasserwacht und Deutsche Lebensrettungsgesellschaft seien um Unterstützung gebeten worden. Auch hier ergab sich keine Lösung.

    Überlegt wurde auch, einen Teil des Bades zu schließen, etwa den Sprungturm. Das hätte aber laut Heimpel nicht genügt, um den Sicherheitsvorschriften zu genügen. Die Stadt hat mit dem Freibad rechtlich eine Badeeinrichtung geschaffen, erläuterte Schindler. Damit müsse sie die Badesicherheit gewährleisten. Im Unterschied dazu müssen Badestellen, die kostenlos zugänglich sind, nicht eigens abgesichert werden. Dazu zählen Baggerseen.

    1000 Besucher an einem schönen Sommertag

    Die Stadt selbst habe allergrößtes Interesse, ihr mit vielen Millionen Euro rund saniertes Freibad offenzuhalten, betonte Heimpel. Erst recht gilt das in diesen schönen Sommertagen. Nach derzeitigem Stand soll das Freibad wieder am Samstag, 30. Juli öffnen können. Nach wie vor sei aber auch Ziel, schon vorher zu öffnen, wenn es die Personallage erlaubt. An schönen Sommertagen wird das Bad von bis zu 1000 und mehr Wassersportlern besucht.

    Die Stadt hat am Sonntag über die Schließung während der Woche per Aushang am Freibad informiert. Auf die Frage, warum sie nicht auf ihrer Homepage die Badegäste verständigt oder die Medien informiert hat, sagte Julia Beck vom Büro des Bürgermeisters, die EDV sei nicht dazu gekommen.

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