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Mindelheim: Vor der Öffnung: Gute Aussichten für Freibadfreunde in Mindelheim

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Vor der Öffnung: Gute Aussichten für Freibadfreunde in Mindelheim

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    Im Nichtschwimmerbecken ist schon Wasser, das Schwimmerbecken wird gerade gefüllt – und dazwischen fehlt noch der Rollrasen. Das Mindelheimer Freibad ist nach der Sanierung fast fertig. Zu sehen sind auch ein paar Neuerungen, etwa die Rutsche oder der Wasserpilz.
    Im Nichtschwimmerbecken ist schon Wasser, das Schwimmerbecken wird gerade gefüllt – und dazwischen fehlt noch der Rollrasen. Das Mindelheimer Freibad ist nach der Sanierung fast fertig. Zu sehen sind auch ein paar Neuerungen, etwa die Rutsche oder der Wasserpilz. Foto: Dominik Schätzle

    Noch ist das Mindelheimer Freibad leer – zumindest fast. Die letzten Bauarbeiten sind in vollem Gange. Eines der beiden großen Schwimmbecken ist schon voller Wasser, das andere wird gerade befüllt. Am Mittwoch, 21. Juli, wird das

    Neun Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Die enorme Summe kam zustande, weil das Bad grundlegend erneuert werden musste. Die letzte große Sanierung liegt Jahrzehnte zurück – sie war im Jahr 1964. „Der Zustand des Freibads war äußerst grenzwertig“, sagt Hermann Schröther, der Projektleiter bei den Sanierungsarbeiten ist. So zeigten etwa die Fliesen der Becken schon Auflösungserscheinungen.

    "Wir haben alles bis zum Rohbau zurückgebaut und wieder neu aufgebaut"

    „Wir haben alles bis zum Rohbau zurückgebaut und wieder neu aufgebaut“, erklärt Schröther. Alle Oberflächen, die komplette Technik und alle Rohre sind neu. Vieles hat sich optisch stark verändert: Das Nichtschwimmerbecken hat nun zwei Schwimmbahnen, auf denen das Schwimmen gelernt werden kann. Außerdem hat das Becken neue Elemente bekommen: Highlights sind eine Breitrutsche, ein Wasserpilz, eine Schwallwasserbrause und eine Schaukelbucht. In letzterer können Badegäste durch Wippen Wellen erzeugen. Neu ist auch, dass die Becken einen hochliegenden Wasserspiegel haben, der die Wellenbildung verhindern und die Hygiene verbessern soll. Viele Umkleiden wurden erneuert, für die Bademeister gibt es nun einen Aufsichtsturm und der Eingangsbereich ist barrierefrei.

    Hermann Schröther ist Projektleiter bei der Sanierung des Mindelheimer Freibads.
    Hermann Schröther ist Projektleiter bei der Sanierung des Mindelheimer Freibads. Foto: Dominik Schätzle

    Eine größere Umgestaltung hat auch das Schwimmerbecken erfahren: Schwimm- und Sprungbecken sind nun getrennt, letzteres wurde etwas nach Süden versetzt. Dort wo einst das Sprungbecken war, wird nun ein Holzdeck als Liegefläche installiert. Unterirdisch darunter, also dort wo man früher nach einem Sprung tief eintauchte, wurde der Hauptteil der Schwimmbad-Technik untergebracht. Modernste Technologie, Rohre, Kessel – und das auf zwei Etagen. Nur die Wände mit den alten, blauen Fliesen erinnern an die frühere Verwendung.

    Homepage wird künftig anzeigen, wie voll das Schwimmbad ist

    Mittels eines Kamerasystems werden die Besucher künftig anonymisiert und datenschutzgerecht erfasst. Auf der Homepage der Stadt kann dann jeder ablesen, wie voll das Schwimmbad gerade ist.

    Am kostspieligsten seien all die Edelstahlelemente des neuen Bads gewesen, erklärt Schröther. Sie haben zusammengerechnet 1,7 Millionen Euro gekostet. Die neuen Rohre und die gesamte Wassertechnik haben 1,5 Millionen Euro ausgemacht.

    Farbenfroh zeigen sich die Umkleidekabinen, die teilweise neu sind. Auch der Rollrasen strahlt bereits in sattem Grün.
    Farbenfroh zeigen sich die Umkleidekabinen, die teilweise neu sind. Auch der Rollrasen strahlt bereits in sattem Grün. Foto: Dominik Schätzle

    Das sanierte Freibad soll sehr energieeffizient sein

    Dafür soll das Bad nun energieeffizient sein. „Es ist ein sehr durchdachtes Energiekonzept. Wir sind fast energieautark“, sagt Schröther. Auf den Dächern der Gebäude gibt es Absorberanlagen, die durch die Kraft der Sonne das Beckenwasser auf Temperatur bringen. Außerdem wird durch eine Fotovoltaikanlage das Duschwasser erwärmt. Eine Wärmepumpe, die den Mindelkanal als Wärmeträger nutzt, soll bei kühlerem Wetter unterstützend arbeiten. Die Hoffnung sei, so Schröther, dass nur gelegentlich Strom hinzugezogen werden müsse.

    Das Nichtschwimmerbecken hat zahlreiche neue Elemente: Rutschen, Brausen, eine Schaukelbucht und Bahnen zum Schwimmen lernen.
    Das Nichtschwimmerbecken hat zahlreiche neue Elemente: Rutschen, Brausen, eine Schaukelbucht und Bahnen zum Schwimmen lernen. Foto: Dominik Schätzle

    Zwischenzeitlich gab es bei den Bauarbeiten auch kleinere und größere Probleme – angefangen beim Erdreich: Aus dem moorigen Grund ragten alte Schächte, die zunächst abgebrochen werden mussten. Außerdem habe es Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial gegeben. Teilweise seien auch ganze Firmen wegen Corona in Quarantäne gewesen. Das habe den Baufortschritt verzögert, so Schröther. An der Sanierung waren insgesamt etwa 25 Firmen mit 250 Mitarbeitern beteiligt, etwa 30 Arbeiter waren meist zeitgleich auf der Baustelle.

    Bis zur Eröffnung müssen noch kleinere Bauarbeiten erledigt werden

    Bis zur Eröffnung bleiben – gut sichtbar – noch ein paar Baustellen: Hunderte Quadratmeter Rollrasen müssen verlegt werden, ebenso fehlen noch Hecken, Büsche und Bäume. Das Holzdeck auf dem ehemaligen Sprungbecken muss installiert werden, der Sprungturm hat noch keine Treppe oder Geländer. Die südliche Liegewiese muss noch eingesät werden, wird deshalb für Besucher gesperrt sein. Zu den Sportanlagen gelangt man dann über eine „Brücke“ aus Rollrasen. Die Becken sind fast befüllt – bis ein Becken voll ist, dauert es 24 Stunden. Das Wasser muss dann jedoch noch zur Probe, was bis zum Ergebnis wiederum ein paar Tage in Anspruch nimmt. Dennoch: Es ist – fast – alles angerichtet. So leer wie an diesem Tag, wird man das Schwimmbad nach der Eröffnung wohl lange nicht mehr sehen.

    Eine Bildergalerie vom sanierten Freibad gibt es hier:

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