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Mindelheim: Staller ohne Hubert: Helmfried von Lüttichau kehrt zurück nach Mindelheim

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Staller ohne Hubert: Helmfried von Lüttichau kehrt zurück nach Mindelheim

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    Helmfried von Lüttichau, vielen bekannt als "Staller", kommt mit seinem Programm "Plugged" nach Mindelheim.
    Helmfried von Lüttichau, vielen bekannt als "Staller", kommt mit seinem Programm "Plugged" nach Mindelheim. Foto: Susie Knoll/Agentur

    MZ: Herr von Lüttichau, Sie kommen am 29. November nach Mindelheim. Waren Sie schon mal hier in der Gegend?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Lustigerweise kommt Mindelheim sogar in meinem Programm vor! Ich war mal – ich traue mich die Zahl gar nicht zu sagen – vor sehr, sehr vielen Jahren bei einem Schultheater-Treffen in Mindelheim. Und ich weiß noch, dass es ein sehr schönes Theater war, ganz klassisch, schon etwas älter, wenn ich mich richtig erinnere. Welches Stück wir da gespielt haben, weiß ich nicht mehr, aber ich habe damals von einem anderen Schüler eine Szene dort auf der Bühne gesehen, die eben jetzt in meiner Show vorkommt. Und jetzt komme ich tatsächlich nach Mindelheim!

    MZ: Viele werden Sie aus dem Fernsehen kennen als Staller von „Hubert und Staller“. Haben Sie im echten Leben überhaupt etwas mit der Figur gemein?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Also ich würde sagen, ich habe sehr viel mit dem Staller gemein oder der Staller mit mir, sonst könnte man so eine Rolle auch nicht so lange und ja doch mit Erfolg spielen. Erfolg meine ich in dem Sinne, dass man mir diese Rolle glaubt. Dieses „nicht aufgeben“ und immer weitermachen und Scheitern in Kauf nehmen, das habe ich mit dem Staller gemein, der immer versucht, positiv an die Dinge ranzugehen. Das hat natürlich auch mein Soloprogramm beeinflusst.

    MZ: Das Soloprogramm namens „Plugged“. Was hat es mit dem Titel auf sich?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Plugged ist sozusagen das krasse Gegenteil von Unplugged, das heißt, es wird eine E-Gitarre eingestöpselt. Das ist auch schon das ganze Geheimnis. Die E-Gitarre war für mich immer der große Traum, der Inbegriff von Freiheit. Wenn man zum Beispiel Jimi Hendrix E-Gitarre spielen sieht, dann weiß man vielleicht, was ich meine. Das war einer der Helden meiner Jugend und das hat sich komischerweise auch nicht verloren: Wenn ich in einen Gitarrenladen gehe, mit den vielen Gitarren an der Wand, kriege ich immer noch Herzklopfen. Aus dieser Leidenschaft ist dann auch mein Programm entstanden, indem ich quasi erzähle, wie ich kein Rockstar geworden bin, weil so viel anderes dazwischengekommen ist in meinem Leben. (lacht)

    MZ: Als Staller haben Sie ja recht spät Karriere gemacht. Ist das Soloprogramm jetzt der Start in die nächste Karriere?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Ja, das ist tatsächlich noch mal ein neuer Beruf. Also nicht einen Text zu interpretieren, den jemand anderes geschrieben hat, sondern einfach ohne auswendig gelernten Text, sozusagen frei sprechend auf die Bühne zu gehen und die Leute zu unterhalten: Das ist etwas ganz anderes, als das, was ein Schauspieler lernt und tut. Deswegen ist es für mich absolutes Neuland – an Karriere denke ich da gar nicht. Ich freue mich, wenn Leute kommen – und die kommen natürlich auch, weil sie mich als Staller kennen. Und wenn ich sie dann nicht enttäusche, dann habe ich erst mal alles richtig gemacht.

    MZ: Wieso sollten die Leute kommen, die Sie als Staller kennen?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Weil sie mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen. Manche sind auch irritiert, dass ich anders spreche als der Staller.

    MZ: Und warum sollte jemand kommen, der Sie als Staller gar nicht kennt?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Weil er hoffentlich zwei unterhaltsame Stunden mit mir verbringen kann, in denen wir zusammen lachen.

    MZ: Sie haben schon in verschiedensten Theaterstücken, Kinofilmen und TV-Serien mitgespielt, schreiben auch Gedichte. Gibt es etwas, das Sie davon am liebsten mögen?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Nein, das kann ich gar nicht sagen. Ich freue mich sehr über diese Vielfalt, die ich ausleben kann und die auch im Programm zum Ausdruck kommt. Das erfüllt mich mit großem Glück.

    MZ: Als Kind sind Sie von Norddeutschland nach Bayern gekommen. In welcher Welt fühlen Sie sich eigentlich am wohlsten?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Das stärkste Heimatgefühl empfinde ich tatsächlich in Bayern, irgendwann ist es meine Heimat geworden. Das ist einfach so. Ich lebe jetzt seit ein paar Jahren am Schliersee. Vielleicht ist es für mich nicht die gleiche Art von Heimat, wie für jemanden, der dort geboren ist und dessen Familie seit Generationen dort lebt. Aber ja, dieses starke Gefühl kann ich durchaus auch empfinden.

    MZ: Das heißt, Sie haben als Kind gelernt, bairisch zu sprechen?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Musste ich ja, auf dem Land. Lustigerweise hat mir ein Holländer dabei geholfen.

    MZ: Wie das?
    HELMFRIED VON LÜTTICHAU: Der war schon länger da und hat verstanden, was die Bayern gesagt haben. Das hat er mir dann übersetzt. Und irgendwann ging’s von allein! (lacht)

    Helmfried von Lüttichau tritt am Freitag, 29. November, um 20 Uhr im Mindelheimer Forum auf. Nummerierte Karten für das Gastspiel gibt es ab sofort bei der Mindelheimer Zeitung in Mindelheim (Telefon 08261/991375) und in Bad Wörishofen (Telefon 08247/35035).

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