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Mindelheim: So geht es mit der Windkraft in Mindelheim weiter

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So geht es mit der Windkraft in Mindelheim weiter

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    Bis zu vier Windkraftanlagen könnten auf Mindelheimer Flur östlich der Stadt entstehen.
    Bis zu vier Windkraftanlagen könnten auf Mindelheimer Flur östlich der Stadt entstehen. Foto: Dpa / Jens Büttner

    Bekanntlich hat der regionale Planungsverband Donau-Iller eine Fläche im Stadtwald östlich von Mindelheim als Vorranggebiet für die Windkraft ausgewiesen. Dort können bis zu vier

    Vier Interessenten wollen bei der Windkraft einsteigen

    Inzwischen gibt es offenbar vier Interessenten, die im Osten von Mindelheim in die Windkraft investieren wollen. Öffentlich war bisher bekannt, dass die Vereinigten Wertach-Elektrizitätswerke VWEW über die Windenergie Bayern einsteigen wollen sowie die Firma Energiezukunft Unterallgäu des Unternehmers Martin Müller mit Geschäftsführer Robert Wiblishauser. Müller ist bereits in Vorleistung gegangen und hat ein Vogelgutachten erstellen lassen. Interesse wird auch Erdgas Schwaben nachgesagt, wie diese Redaktion aus verlässlicher Quelle erfahren hat. Der vierte Interessent ist bisher nicht öffentlich bekannt geworden.

    Am 4. Februar fand bereits eine sechsstündige Informationsveranstaltung zur Windkraft für die Stadträte statt. Auch sie war nicht öffentlich. Bürgermeister Stephan Winter hat im Nachgang die Öffentlichkeit informiert.

    Die Stadt will dauerhaft von der Windkraft profitieren

    Die Fraktionssprecher haben nun ihre Vorstellungen formuliert, unter welchen Bedingungen Windkrafträder gebaut werden können. Wichtig ist den Stadträten, dass die Stadt Mindelheim dadurch dauerhaft Einnahmen erwirtschaftet. Beteiligt werden sollen auch die Bürger. Dies sei entweder mit einer Eigenkapitalzuführung in einer GmbH & Co. KG denkbar oder als Fremdkapitaleinsatz wie es die VWEW bei der PV-Freiflächenanlage im Gleisdreieck vorhat. 

    Keine Option ist für die Stadt, ein eigenes Stadtwerk zu gründen und selbst Windkraftanlagen zu bauen. Die Stadt hat in gewisser Weise bereits ein Stadtwerk. Sie ist zu 25,1 Prozent an den VWEW beteiligt. 

    Derzeit werde nichts ausgeschlossen, hieß es aus Teilnehmerkreisen der nicht öffentlichen Sitzung. Verfolgt werde auch die Idee eines vergünstigten Stromtarifs für alle Mindelheimer Haushalte und Unternehmen. Damit hätten alle etwas von den Windkraftanlagen, also auch jene, die sich eine finanzielle Beteiligung nicht leisten können. Alle müssten schließlich auch mit der optischen Beeinträchtigung durch die Windräder leben. 

    Die Windkraft birgt auch Risiken

    Auch gewisse Risiken kamen zur Sprache. Politisch gewollt ist derzeit, dass Transferzahlungen in Richtung Süddeutschland gehen, wo der Wind weniger stark bläst als an der Küste. Diese Umverteilung, sagte ein Teilnehmer, könne von der Politik auch wieder geändert werden. Abschreckendes Beispiel sei die Solarindustrie. Photovoltaik sei "überfördert" worden mit dem Effekt, dass die Branche in China stark gemacht und die Industrie hierzulande ausgebremst worden sei.

    Ein Risiko besteht auch in einer zu optimistischen Einschätzung der Windhöffigkeit. Vereinzelt gibt es Berichte über Anlagen vor allem aus küstenfernen Gebieten, die nicht den Ertrag erbracht haben, der erhofft worden war.

    Gefragt ist nun der Stadtrat. Dieser könnte bereits im Laufe des März eine Entscheidung darüber treffen, welcher Interessent zum Zug kommt. Die Vorstellungen der Stadt sollen vorher in die vier Bewerber gehen. Wer bereit sei, diese umzusetzen, werde zum Zug kommen, hieß es. Ziel des Stadtrates sei, den Strom regional herzustellen und regional zu verbrauchen. Es gebe einige Firmen in Mindelheim, die einen hohen Strombedarf haben und die auf günstige Energie angewiesen sind. 

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