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Mindelheim: Nach Großbrand: Eine Firma erfindet sich neu

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Nach Großbrand: Eine Firma erfindet sich neu

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    Ein Teil der Fläche der Agrarhandelsgesellschaft Weikmann am Bahnhof am geht am 30. Juni 2020 ins Eigentum der Stadt Mindelheim über.
    Ein Teil der Fläche der Agrarhandelsgesellschaft Weikmann am Bahnhof am geht am 30. Juni 2020 ins Eigentum der Stadt Mindelheim über. Foto: Johann Stoll

    Es ist gerade einmal zehn Monate her, seit ein Großfeuer die Agrarhandelsgesellschaft Weikmann massiv getroffen hat. Am 12. Juli 2019 war auf dem Firmengelände am Bahnhof ein Brand ausgebrochen, wie ihn Mindelheim seit Jahrzehnten nicht erleben musste. Noch Monate später kokelte eine Restglut vor sich hin. Der Sachschaden ging in die Millionen. Inzwischen sind die Weichen auf Neustart gelegt.

    Neubau an der Stillachstraße in Mindelheim

    Die Idee, am alten Standort neu aufzubauen, wurde aus Kostengründen rasch verworfen, sagt Firmenchef Otto Weikmann. Und weil der Gewerbebetrieb neben einem Wohngebiet steht, war auch die Stadt daran interessiert, den Neustart im Industrie- und Gewerbegebiet zu ermöglichen.

    An der Stillachstraße darf nun auf einem zwei Hektar großen Grund gebaut werden. Mit den ersten Bauarbeiten ist in diesen Tagen begonnen worden. Mit der Stadt ist eine Vereinbarung getroffen worden, wie es mit dem Gelände am Bahnhof weiter geht. Dort, wo die große Halle abgerissen wurde, wird jetzt in den nächsten Wochen die Grube verfüllt. Auf dieser Fläche sollen Lkw der Firma Weikmann abgestellt werden.

    Lärm und Staub bei Abbruch

    Bei den Abrissarbeiten mussten Bodenplatten aus Beton zerschreddert werden. Das war für die Anwohner mit viel Lärm und Staub verbunden. Ihnen dankte Weikmann ausdrücklich für ihr Verständnis.

    Das ehemalige Früchtehaus der Firma Korda in Nähe des Bahnhofsgebäudes ist bereits abgerissen. Diese Fläche von 910 Quadratmetern geht zum 30. Juni 2020 an die Stadt. Sie kann dort dann Parkraum für Pendler schaffen. Bis zum Jahr 2032 kann Weikmann die alte Halle im Süden des Geländes nutzen. Dann hat die Stadt ein Ankaufsrecht. Hier geht es um 2050 Quadratmeter. Verbleiben noch 7500 Quadratmeter. Diese Fläche kann Weikmann vermarkten.

    Hotel, Supermarkt oder Wohnungen?

    Was damit genau geschehen wird, ist noch nicht entschieden. Sicher sei nur eines: Es wird keinen produzierenden Betrieb geben, betont Weikmann. Denkbar wäre ein Hotel oder Wohnbebauung. Ein kleiner Teil der Fläche soll auch an den benachbarten Supermarkt gehen.

    Zur Vereinbarung zwischen Stadt und Weikmann gehört auch, dass das Unternehmen 3500 Quadratmeter Baugrund an der Ifenstraße an die Stadt abgibt. Die Hälfte davon ist bereits übertragen und an einen Unternehmer weiterverkauft worden. Dort kann ein Handwerksbetrieb entstehen.

    Die andere Hälfte der Fläche wird in zwei, drei Jahren übertragen. Derzeit befindet sich auf dem Holzstadel eine Photovoltaikanlage, deren Laufzeit dann endet. Im zweiten Quartal soll die neue Firma an der Stillachstraße in Betrieb gehen. Weikmann beschäftigt in Mindelheim rund 50 Mitarbeiter.

    Am alten Standort produziert Weikmann nicht mehr

    Am alten Standort am Bahnhof werde dann nicht mehr produziert – sehr zur Erleichterung der Anwohner. Das wäre nicht wirtschaftlich, weil dort ein eigenes Team mit vier Leuten eingesetzt werden müsste, sagt Weikmann. Heuer noch werden auf dem neuen Baugelände die Silos gebaut. Wie berichtet, wird das Produktionsgebäude 32,5 Meter hoch. Die zehn Silos werden jeweils 22 Meter in die Höhe ragen.

    Zunächst hatte der Stadtrat im Bebauungsplan ausnahmsweise eine Gebäudehöhe von bis zu 30 Metern erlaubt. Von einem „Lex Weikmann“ war die Rede. Aber auch dieses Entgegenkommen reichte nicht aus, und so genehmigte der Stadtrat kurz darauf eine weitere Aufstockung.

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