„Was gibt es Schöneres, als Musik, die in der Weihnachtszeit zu Herzen geht und das Herz für Christus öffnet?“, gab Stadtpfarrer Daniel Rietzler zu Beginn der traditionellen Adventskonzerte der Stadtkapelle Mindelheim zu bedenken. Für dieses musikalische Ereignis hatte Dirigent Robert Hartmann mit dem Blasorchester ein festliches Konzertprogramm einstudiert, das bei den Besuchern gut ankam und von ihnen mit großem Beifall bedacht wurde.
Der Stadtpfarrer las beim Adventskonzert einen berührenden Brief von Hans Scholl vor
Was da 90 Minuten lang von den Pulten kam, war sinfonische Blasmusik vom Feinsten, die so recht in die „stade Zeit“ passte. Traditionelle und auch moderne Kompositionen verkündeten mal leise und mal tongewaltig die Botschaft der Weihnacht. Zu einem stimmungsvollen Auftakt verhalf dem Konzert „die Fanfare für einen Engel“ aus der Feder von James M. Stephenson, während das von Rossano Galante komponierte und sehr getragene Werk „Whispers from Beyond“ (Flüstern aus dem Jenseits) vor allem ob seiner vielfältigen Dynamik und perfekter Intonation aufhorchen ließ. Die Stadtkapelle weckte mit dieser Komposition Erinnerungen an ihr in diesem Jahr verstorbenes Mitglied Herbert Gubo. Passend dazu las Pfarrer Rietzler einen berührenden Weihnachtsbrief von Hans Scholl vor, den der Widerstandskämpfer am 22. Dezember 1941 in München kurz vor seiner Hinrichtung durch die Nazis an Professor Carl Muth schrieb. Von Johann de Meij arrangiert erklang dann „Polish Christmas Music“, deren Melodien die lange Tradition polnischer Weihnachtslieder aus Kirchenmusik und Volksliedgut widerspiegelten.
Auch echte Ohrwürmer erklangen in der Mindelheimer Kirche
Für Ohrwurm-Garantie sorgte das von Christoph Moscherger komponierte Wiegenlied „Lullaby“, eine gefühlvolle Ballade mit vielen Ruhepunkten. Mit großer Virtuosität und recht kontrastreich zog die Stadtkapelle ihre Zuhörer mit dem Stück „The Polar Express“ in ihren Bann. Alan Silvestri und Glen Ballard haben dieses Medley fantastischer Filmmusik speziell für Blasorchester bearbeitet. Als große Bereicherung des Konzertes empfanden die Besucher das liebliche und verträumte Wiegenlied „The Seal Lullaby“ aus dem Filmklassiker „Das Dschungelbuch“. Die Musik fängt den wogenden Rhythmus einer Mutter ein, die ihr Kind, eine kleine Robbe in den Schlaf wiegt.
Nach so vertrauten Weisen wie „Greensleeves“ und der atemberaubenden Komposition „Sogno die Volare“ aus der beliebten Videospielreihe „Civillizatia“ kündigten „Fanfares for Christmas“, von der Stadtkapelle kraftvoll orchestriert, das Ende eines Konzertes an, bei dem die Musik das Fest der Feste regelrecht aufblühen ließ. Nachdem die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente aus der Hand gelegt hatten, sangen sie gemeinsam mit den Besuchern noch: „Maria durch ein Dornwald ging“. Der Wunsch „Frohe Weihnachten“ in der Sprache der Musik sagte mehr als tausend Worte.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden