Das Hochwasser am ersten Juni-Wochenende hat im Unterallgäu Schäden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Auch die Mindelheimer Feuerwehr ist betroffen: Für ihren Kommandowagen stand das Wasser an einer Stelle zu hoch, die Folge war ein Motorschaden. Weil die Reparaturkosten für das 18 Jahre alte Auto bei rund 18.000 Euro netto liegen und Ersatzteile nur noch schwer oder gar nicht zu bekommen sind, hat der Stadtrat dem Kauf eines neuen Kommandowagens zugestimmt.
Die Feuerwehr hat dafür mehrere Angebote eingeholt. Am günstigsten war mit etwas mehr als 64.612 Euro ein Audi Q5. Das relativ hohe Fahrzeug soll laut Bürgermeister Stephan Winter wieder 25 Jahre halten und werde – wie er scherzhaft anmerkte – nicht etwa angeschafft, weil die Kommandanten immer älter würden und Probleme beim Einsteigen hätten. Überzeugt habe stattdessen neben dem Preis die Ladekapazität des Wagens und, so Kommandant Robert Draeger, auch die Tatsache, dass Audi zu den wenigen Herstellern gehört, die noch eine Lackierung in Feuerwehrrot anbietet. Andere Fabrikate würden lediglich entsprechend foliert.
Die Firma Grob beteiligt sich mit 15.000 Euro an dem neuen Kommandowagen der Mindelheimer Feuerwehr
Da das Hochwasser und damit der Schaden an dem Kommandowagen nicht absehbar waren, ist das Geld für den neuen Wagen nicht im Haushalt der Stadt eingeplant. Sie freut sich deshalb über Unterstützung von der Mindelheimer Firma Grob, bei der die Mindelheimer Wehr in letzter Zeit laut Winter mehrfach im Einsatz war und dabei mit reibungslosen und professionellen Einsätzen überzeugt habe. Als Anerkennung dafür beteiligt sich Grob mit 15.000 Euro an dem neuen Fahrzeug. Weil die Feuerwehr zudem einen Käufer für den kaputten Kommandowagen gefunden hat und es für den Schaden auch noch Geld von der Versicherung geben wird, reduzieren sich die Kosten auf rund 45.000 Euro. Außerdem könnte es noch eine Förderung aus dem bayerischen Katastrophenschutzfonds geben. Da der Feuerwehrverein zugesagt hat, die Hälfte der verbleibenden Kosten zu übernehmen, beläuft sich der Eigenanteil der Stadt voraussichtlich auf höchstens 23.000 Euro.
In der Sitzung machte Winter deutlich, dass der Kommandowagen für die Wehr enorm wichtig ist. Es ist als erstes am Einsatzort und ermöglicht es dem Kommandanten, sich schon einen Eindruck von der Lage zu verschaffen, bevor die Kameraden eintreffen. Gleichwohl wird sich die Mindelheimer Feuerwehr in den nächsten Monaten noch mit einem alten Mannschaftswagen behelfen müssen: Das neue Auto hat eine Lieferzeit von zehn Monaten.
Außerdem dankte Winter der Wehr erneut für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie habe dafür gesorgt, dass der Schaden in Mindelheim nicht noch viel größer war.
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