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Mindelheim: Startschuss für den Neubau des Mindelheimer Krankenhauses

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Startschuss für den Neubau des Mindelheimer Krankenhauses

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    Ein symbolischer Spatenstich gibt den Startschuss für den Neubau des Funktionsgebäudes der Mindelheimer Klinik. Das Bild zeigt (von links) Andreas Kleine (Technischer Leiter Kliniken Unterallgäu), Jochen Duss (Kaufmännischer Leiter Klinikverbund Allgäu), Jana Liefländer (Projektleiterin Dress & Sommer), Stanislav Koren(Pflegedirektor), Michael Osberghaus und Florian Glück (beide Geschäftsführer Klinikverbund Allgäu) Landrat Alex Eder, Hans-Joachim Weirather (Aufsichtsratsvorsitzender), Bürgermeister Stephan Winter,  PD Dr. Peter Steinbigler (Ärztlicher Direktor Klinik Mindelheim) Ulrich Jona (Felix + Jonas Architekten GmbH) und Dekan Andreas Straub.
    Ein symbolischer Spatenstich gibt den Startschuss für den Neubau des Funktionsgebäudes der Mindelheimer Klinik. Das Bild zeigt (von links) Andreas Kleine (Technischer Leiter Kliniken Unterallgäu), Jochen Duss (Kaufmännischer Leiter Klinikverbund Allgäu), Jana Liefländer (Projektleiterin Dress & Sommer), Stanislav Koren(Pflegedirektor), Michael Osberghaus und Florian Glück (beide Geschäftsführer Klinikverbund Allgäu) Landrat Alex Eder, Hans-Joachim Weirather (Aufsichtsratsvorsitzender), Bürgermeister Stephan Winter, PD Dr. Peter Steinbigler (Ärztlicher Direktor Klinik Mindelheim) Ulrich Jona (Felix + Jonas Architekten GmbH) und Dekan Andreas Straub. Foto: Sandra Baumberger

    Dass sich etwas tut an der Klinik in Mindelheim, ist schon seit dem Frühjahr unübersehbar: Damals mussten die Notaufnahme, der Herzkatheter, der Sauerstofftank, das Parkdeck und schließlich auch der Ostteil eines bestehenden Gebäudes umziehen bzw. weichen, um Platz zu schaffen für das neue Funktionsgebäude des Krankenhauses. Nun fiel mit einem offiziellen Spatenstich der Startschuss für den ersten von zwei Bauabschnitten. Der Geschäftsführer des Klinikverbunds Allgäu, Florian Glück, erläuterte noch einmal, weshalb der Neubau nötig ist, was genau geplant ist und wann das Funktionsgebäude fertig sein wird.

    Oberstes Ziel des Klinikverbunds Allgäu sei es, die Patienten in der Region optimal zu versorgen, betonte Glück. Es gehe darum, die Gesundheitsleistungen optimal miteinander zu verzahnen. Der Neubau soll die Wege verkürzen, Funktionen aufeinander abstimmen, Platz bieten für modernste Medizin-Technik und den Standort für künftige Anforderungen wie etwa die zunehmende Ambulantisierung und den demographischen Wandel rüsten. Wenn die beiden geplanten Bauabschnitte realisiert sind, verfüge die Stadt über ein kompaktes Klinik-Gebäude, was auch den Energiebedarf reduziere und so zur Nachhaltigkeit beitrage. Statt wie bisher gut 11.000 Quadratmeter seien dann nur noch rund 8000 Quadratmeter Fläche überbaut, so Glück. Wachsen soll dagegen die Zahl der Parkplätze von zuletzt 151 auf 220. Noch deutlicher ist der Anstieg bei den Fahrradabstellplätzen: Statt der bisher 35 werden es dann beinahe fünfmal so viele sein.

    Im ersten Bauabschnitt entsteht das neue Funktionsgebäude der Mindelheimer Klinik

    Wie Glück weiter ausführte, entsteht im ersten Bauabschnitt das neue L-förmige Funktionsgebäude und im zweiten ein neues Bettenhaus. Im Keller des Funktionsgebäudes werden die Küche, die Wäscherei, Umkleiden und Technikräume untergebracht. Das Erdgeschoss bietet Platz für die Notaufnahme, die Radiologie, die Endoskopie und weitere Behandlungsräume. Im ersten Stock finden die OP-Säle, die zentrale Sterilisation und die Kreißsäle Platz, die an die Wöchnerinnen- und die Intensivstation angeschlossen sind. Im zweiten Stock werden die Dialyse und die Räume des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) untergebracht und im dritten Stock die Räume für den ärztlichen Dienst und die Bereitschaftszimmer. Der Rohbau soll im September 2025 stehen und das Funktionsgebäude im Dezember 2027 fertig sein.

    Ein Modell zeigt, wie die neue Mindelheimer Klinik einmal aussehen soll.
    Ein Modell zeigt, wie die neue Mindelheimer Klinik einmal aussehen soll. Foto: Sandra Baumberger

    Als sensationell bezeichnete der Klinik-Geschäftsführer die Finanzierungszusagen zu dem Vorhaben, das insgesamt rund 102 Millionen Euro Kosten wird: Der Freistaat will rund 40 Millionen Euro beisteuern, der Landkreis Unterallgäu 48 Millionen Euro. Die restlichen 14 Millionen Euro trägt der Klinikverbund.

    „Wir freuen uns auf den Bau“, sagte Glück und auch in den anschließenden Grußworten wurde diese Freude spürbar. Während so mancher Nachbarlandkreis um die Existenz seiner Klinik fürchte, setze der Klinikverbund Allgäu mit dem Neubau in Mindelheim ein Zeichen, sagte dessen Aufsichtsratsvorsitzender, der frühere Landrat Hans-Joachim Weirather. In einer Zeit, in der viele Probleme hätten, den Kopf über Wasser zu halten, sei der Klinikverbund in der glücklichen Lage, noch ein ausgeglichenes Ergebnis zu erwirtschaften. Dadurch muss der Landkreis im Gegensatz zu etlichen Nachbarn keine hohen Defizite ausgleichen, sondern kann 48 Millionen Euro in die Zukunft investieren.

    Statt der ursprünglich geplanten Generalsanierung des Mindelheimer Krankenhauses gibt es nun einen schrittweisen Neubau

    Weirather dankte zudem den Kreisräten, die das Projekt bereits vor dem Beitritt der damaligen Kreiskliniken in den Klinikverbund angestoßen hätten, indem sie sich 2017 für eine Generalsanierung der Klinik ausgesprochen hätten. Dank des Klinikverbunds und dessen Expertise sei es gelungen, stattdessen nun einen Neubau in mehreren Schritten zu bewerkstelligen und dabei – anders als bei der zunächst geplanten Generalsanierung – keine Kompromisse einzugehen. Bemerkenswert sei auch, dass es in den Bereichen, in denen Patienten versorgt werden, keine Baustellen geben wird und keine Abstriche in der medizinischen Versorgung.

    Sein Nachfolger Alex Eder sprach von einem „tollen Tag für den Klinikstandort Mindelheim“. In seiner vierjährigen Amtszeit habe es noch keine Baumaßnahme vergleichbarer Größenordnung gegeben. „102 Millionen Euro für diesen Standort, das ist als Statement unheimlich stark“, sagte der Landrat. Die 48 Millionen Euro seien es dem Landkreis wert, weil ihm die Gesundheitsversorgung seiner Bürgerinnen und Bürger am Herzen liege.

    Für Mindelheim ist die Klinik ein Standort- und Wirtschaftsfaktor

    Mindelheims Bürgermeister Stephan Winter bezeichnete den Neubau ebenfalls als Investition in die Zukunft – zumal die Klinik ein enormer Standortfaktor sei. Beim jährlichen Empfang für Neubürgerinnen und -bürger höre er als Beweggrund für den Herzug jedenfalls immer wieder: „Ihr habt halt noch eine Klinik.“ Daneben sei das Krankenhaus, in dessen Kreißsälen auch nach dem Neubau weiterhin waschechte Mindelheimerinnen und Mindelheimer zur Welt kommen können, auch ein Wirtschaftsfaktor. Er wünsche sich, dass aus den von Glück geschilderten Visionen schon bald Realitäten werden.

    „Ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Musikgeschmack einmal so ändern würde“, scherzte PD Dr. Peter Steinbigler, der Ärztliche Direktor der Klinik. Denn der Lärm der Presslufthammer und Bagger, die vom Beginn der Bauarbeiten künden, sei Musik in seinen Ohren. Wohlwissend, dass das die Anwohnerinnen und Anwohner anders empfinden, dankte er ihnen schon jetzt für ihre Geduld sowie dem Kreis und dem Freistaat, dass sie Millionen investieren. Er hatte beim Spatenstich einen Glückscent ins Grundwasser geworfen und zusammen mit Dekan Andreas Straub darum gebetet, dass der Bau unfallfrei verläuft. „Pack mer‘s an, aber sind wir vorsichtig“, sagte er.

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