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Mindelheim: Geschäfte müssen schließen: Countdown bis zum Lockdown in Mindelheim

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Geschäfte müssen schließen: Countdown bis zum Lockdown in Mindelheim

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    Viele Mindelheimer Geschäfte haben ihre Öffnungszeiten ausgedehnt.
    Viele Mindelheimer Geschäfte haben ihre Öffnungszeiten ausgedehnt. Foto: Wolff

    Es staut sich in den Mindelheimer Straßen, Autofahrer drehen Runden auf der Suche nach einem freien Parkplatz: Es ist Montagvormittag, zehn Tage vor Heiligabend. Genauer: Nur noch 36 Stunden vor dem von der Bundesregierung beschlossenen harten Lockdown. Kunden stehen in der Maximilianstraße vor ein paar Geschäften Schlange, um auf den letzten Drücker Geschenke zu kaufen.

    Harter Lockdown: Viele Geschäfte haben bis mindestens 10. Januar zu

    Anders als die Politik noch vor wenigen Wochen verlauten ließ, kommt die Zwangsschließung des stationären Einzelhandels schon am Mittwoch und dauert bis mindestens 10. Januar. Für die Mindelheimer Geschäfte bedeutet das nicht nur enorme Umsatzeinbußen. Es ist eine große Unsicherheit zu spüren, wann und wie es im neuen Jahr weitergehen soll.

    Jörg Michel ist Geschäftsleiter des Mindelheimer Modehaus Stammel und sagt: „Es sind jetzt deutlich mehr Kunden da als sonst.“ Die Stimmung sei hektisch. Michels Kunden kaufen überwiegend Geschenke, zum Beispiel Schals, aber auch Winterkleidung für den Eigenbedarf. Der Geschäftsleiter lobt die Disziplin seiner Kunden: „Alle halten sich vorbildlich an die Hygienebestimmungen.“

    Das Modehaus hat kurzfristig Personal aufgestockt, um dem plötzlichen Kundenansturm gerecht zu werden. Die Ankündigung des Lockdowns sei für Michel keine Überraschung gewesen. „Wir sind sogar froh, Gewissheit zu haben. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen.“ Er schaue jetzt von Tag zu Tag. Michel geht davon aus, dass der Lockdown am 11. Januar noch nicht beendet ist. „Wir stehen für unsere Kunden trotzdem bereit, sind telefonsich erreichbar und liefern nach Hause.“

    Viel los am letzten Montag vor dem Lockdown: „Die Hütte brennt“

    Auch bei Carolin Schwarz-Huthoff von Lederwaren Clavel ist viel los: „Die Hütte brennt“, sagt die Inhaberin. Ihre Kunden kaufen etwa Geldbeutel, Taschen und Rucksäcke. Schwarz-Huthoff hofft, während des Lockdowns über ihren Online-Shop Umsätze zu generieren. „Die letzte Woche vor Weihnachten ist die umsatzstärkste im Jahr. Ich rechne in der kommenden Woche mit ungefähr 40 Prozent weniger.“ Auch wenn am Montag überdurchschnittlich viele Kunden Schwarz-Huthoffs Geschäft betreten haben und es am heutigen Dienstag noch einmal so viele betreten werden: Zwei umsatzstarke Tage reichen nicht, um den Verlust der nächsten Zeit wettzumachen.

    Kunden sprechen Mindelheimer Buchhändler Mut zu

    Für Herbert Thurn von Bücher-Thurn ist der Lockdown eine wirtschaftliche Herausforderung. „Bücher sind ja traditionell beliebte Weihnachtsgeschenke“, sagt der Buchhändler. Die letzte Woche vor Weihnachten sei normalerweise für ihn so viel wert wie ein ganzer Monat. Thurn hat einen Whatsapp-Service eingerichtet, damit seine Kunden Bücher via Smartphone bestellen können. „Wir werden trotz Lockdown voll da sein und haben einen Lieferservice.“ Thurn ist beeindruckt von der Solidarität seiner Kunden. Sie sprechen ihm Mut zu, versprechen, weiterhin bei ihm zu kaufen. Es habe sich in der Gesellschaft ein Bewusstsein für Regionalität manifestiert, sagt Thurn. „Die Leute haben im ersten Lockdown gesehen, wie es sich anfühlt, wenn die Innenstadt zur Geisterstadt wird.“

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