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Mindelheim: Freundeskreis präsentiert neue Ideen für Tiefgarage

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Freundeskreis präsentiert neue Ideen für Tiefgarage

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    Um eine Tiefgarage und ihre Zufahrt wird in Mindelheim diskutiert.
    Um eine Tiefgarage und ihre Zufahrt wird in Mindelheim diskutiert. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Nachdem der Freundeskreis Alt-Mindelheim am 27. Juli dem Mindelheimer Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung seine Ideen für eine Aufwertung des Mühlviertels in der Altstadt vorgestellt hat, informierte die Vereinsspitze nun ihre Mitglieder, ebenfalls im Forum. Dabei überraschte der Freundeskreis nach MZ-Informationen vor rund 30 Teilnehmern mit einem Vorschlag, wo die Zufahrt für eine mögliche Tiefgarage auf dem Areal des früheren Klosters Congregatio Jesu verlaufen könnte.

    Die Lokalredaktion selbst war nicht vor Ort. Eine Anfrage im Vorfeld der Mitgliederversammlung, ob die Redaktion über den Abend berichten könne, wurde vom Vorsitzenden Richard Laeverenz tags zuvor abgelehnt. Eine Teilnahme von Vertretern der Mindelheimer Zeitung sei nicht erwünscht. Auch im Nachgang mochte Laeverenz keine Stellungnahme abgeben.

    Vertreter des Freundeskreises Alt-Mindelheim stellten dem Stadtrat ihre Ideen vor

    Vor dem Stadtrat Ende Juli hatten Laeverenz und sein Stellvertreter Andreas Spiegl für den Vorstand des Freundeskreises ihre Ideen zur Stadtentwicklung für die Altstadt erstmals außerhalb des Vereins vorgetragen. Diese Überlegungen hat der Vorstand intern bereits 2019 angestellt.

    Teilnehmer äußerten sich im Nachgang irritiert darüber, wie massiv der Freundeskreis für eine Zufahrt zu einer möglichen Tiefgarage auf dem Klostergelände über den Stadtgraben Position bezogen habe. Für jeden im Saal sei klar gewesen, dass nach den Vorstellungen des Vorstands des Freundeskreises die Zufahrt über den Garten des früheren Ehrenbürgers Erwin Holzbaur verlaufen solle, versicherten Teilnehmer. Laeverenz wehrt sich gegen dieses Darstellung, hat in der Folge aber nicht benennen können, wo die Zufahrt stattdessen verlaufen könnte.

    Eine Röhre unter Straße und Stadtgraben könnte zu der Tiefgarage führen

    Jetzt präsentierte er auf der Mitgliederversammlung die Idee, vom sogenannten Stern-Parkplatz, wo der Imbiss Hot Chili steht, eine Zufahrtsröhre unter die Straße und den Stadtgraben graben zu lassen bis zur Tiefgarage auf dem Klosterareal. Damit wäre der Garten nicht berührt und auch ein Gebäude müsste nicht weichen.

    Eventuell könnte zusätzlich noch eine Tiefgarage auf dem Sternparkplatz verwirklicht werden, regte Laeverenz an. Die Kosten seien kein Thema gewesen. Gegen eine Zufahrt zur geplanten Kloster-Tiefgarage über das Holzbaur-Gelände hatten sich im Verlauf des Frühjahrs und Sommers bereits Natur- und Denkmalschützer ausgesprochen, weil sie den Stadtgraben in diesem Bereich für besonders schutzwürdig ansehen. Eine Online-Petition ist kürzlich zu Ende gegangen (Lesen Sie hierzu: ).

    Die Idee, den Holzbaur-Garten für die Zufahrt zu nutzen, hat im Rathaus und im Stadtrat Freunde. Eine entsprechende Planskizze wurde gemeinsam mit Vertretern von Stadt, Investor und Landratsamt schon zu Jahresbeginn besprochen. Demnach soll ein Nebengebäude des Wohnhauses von Erwin Holzbaur, das nicht denkmalpflegerisch geschützt ist, abgerissen werden. Auch ein Teil des alten Buchenbestandes müsste weichen.

    Vorigen Donnerstag nun sprachen Laeverenz und sein Vertreter Spiegl vor den Mitgliedern des Vereins. Autos, die bisher im Mühlviertel die Straßen zustellen, sollten in der neuen Tiefgarage Platz finden. Damit bestünde die Chance, das Gebiet aufzuwerten.

    In der Aussprache in der Mitgliederversammlung kam auch Kritik auf

    In der Aussprache wurde ihnen entgegengehalten, warum sich der Verein berufen fühle, Stadtentwicklung zu betreiben. Das sei Aufgabe der Stadt. Bisher hätten sich die Mitglieder große Verdienste um den Erhalt von Kunstwerken erworben. Und sie wurden gefragt, warum sich der Freundeskreis nicht aktiv für den Erhalt des Stadtgrabens im Bereich des Holzbaur-Gartens einsetze. Eine klare Antwort seien sie schuldig geblieben.

    Auch zur Größenordnung der Tiefgarage nannte der Freundeskreis Zahlen. 180 bis 200 Stellplätze sollten es sein. Damit wären zwei Ebenen notwendig. Eine zweite Ebene kostet üblicherweise rund 30 Prozent mehr. Der Freundeskreis regte auch einen Architektenwettbewerb an. Dafür will er ein Preisgeld ausloben.

    Spiegl stellte die Stadt als ein Produkt dar, das es zu vermarkten gelte. Der Vorstand habe eine Risiko-Bewertung vorgenommen und sei zum Ergebnis gekommen, dass eine Tiefgarage auf dem Klostergelände wünschenswert wäre. Die Zufahrt sollte keinesfalls über die Fuggerstraße erfolgen und statt dessen über den Stadtgraben von außen.

    Der Freundeskreis schlug vor, dass die Stadt Mindelheim das Kloster kauft

    Der Freundeskreis hatte noch einen weiteren Vorschlag. Die Stadt solle das Kloster kaufen. Gegenüber der MZ sagte Bürgermeister Stephan Winter, diese Option habe es nie gegeben, weil der Stadt das Kloster nie angeboten worden sei. Winter erhofft sich von einer Tiefgarage Belebungseffekte für die untere Maximilianstraße. Dazu seien rund 50 öffentliche Stellplätze notwendig.

    Den Vorschlag der SPD, auf dem Norma-Parkplatz ein Parkhaus zu bauen, will Winter vor dem Stadtrat am 26. Oktober behandeln lassen. Mit einem ähnlichen Antrag waren bereits die Grünen gescheitert. Auch der SPD-Antrag könnte ein ähnliches Schicksal erleben, geht es nach dem Bürgermeister. Aus Lärmschutzgründen komme nur ein Massivbau in Frage. Und eine einfache Stahlkonstruktion in Leichtbauweise erfülle nicht die Ansprüche in Nachbarschaft zur historischen Altstadt. Nicht zuletzt: Auf dem Norma-Gelände gehöre der Stadt kein Quadratmeter. Diese Lösung käme die Stadt also viel teurer als eine Tiefgarage auf dem Klosterareal.

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