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Mindelheim: Seit 1994 beim Frundsbergfest: "Anna von Polen" dankt ab

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Seit 1994 beim Frundsbergfest: "Anna von Polen" dankt ab

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    Veronika Vogt ist heuer zum letzten Mal als Anna von Polen beim Frundsbergfest dabei.
    Veronika Vogt ist heuer zum letzten Mal als Anna von Polen beim Frundsbergfest dabei. Foto: Franz Issing

    Einmal Prinzessin sein und sei es auch nur für ein paar Tage: Für Veronika Vogt ging dieser Wunsch in Erfüllung. Mit 18 Jahren schlüpfte sie 1994 beim Frundsbergfest in die Rolle der polnischen Königstochter Anna und sorgte bei den Festzügen im Gefolge des Obristen Georg von Frundsberg für Aufsehen.

    Diese historische Darstellung der Anna von Polen ist in der Mindelheimer Pfarrkirche St. Stefan zu finden. Sie diente als Vorlage für das Kostüm von Veronika Vogt.
    Diese historische Darstellung der Anna von Polen ist in der Mindelheimer Pfarrkirche St. Stefan zu finden. Sie diente als Vorlage für das Kostüm von Veronika Vogt. Foto: Franz Issing

    Die Gruppe der Herzöge von Teck mit der polnischen Prinzessin wurde von Dr. Manfred Schmid, dem früheren Vorsitzenden des Frundsberg-Festrings gegründet und läuft seit 1985 im Festzug mit. An diesem Wochenende ist Veronika Vogt als Gattin des Ulrich von Teck das letzte Mal dabei. Der Abschied fällt ihr sichtlich schwer. „Aber es ist mir wichtig, dass das Alter der historischen Figuren authentisch ist und da muss ich einfach loslassen“, begründet sie ihren Abschied. Und mit einem lachenden und einem weinenden Auge versichert sie: „Für mich war es immer eine große Ehre und nie eine Bürde, die Anna von Polen zu mimen, auch wenn es bei den Festzügen recht heiß war und man mächtig ins Schwitzen kam“. Sehr genossen hat Vogt auch die Freude der Besucher an dem historischen Spektakel. Und als Lehrerin war es für sie auch recht einfach junge Burschen als ihre Pagen zu verpflichten. 

    Für das Kostüm gibt es ein historisches Vorbild in der Mindelheimer Kirche

    Anlässlich des 600-jährigen Jubiläums der Mindelheimer Pfarrkirche St. Stephan wurde Anna von Polen neu eingekleidet. Als Vorlage diente der Schlingener Schneidermeisterin Patricia Honold ein Epitaph der Königstochter, das links vom Altar in der Kirche hängt. Schließlich mussten Frisur und Gewänder ihrer Hoheit historisch authentisch sein. Unter- und Oberkleid, der hermelingefütterte Mantel, weiße Rüschenhaube wie auch handgefertigte gotische Schuhe samt Gürtel mit kunstvoller Schließe mussten historischem Vorbild gerecht werden. 

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    Bei Bilderbuchwetter erlebten tausende Gäste beim Mindelheimer Frundsbergfest den ersten großen Festumzug. Aufwändige Wagen, edle Pferde und mehrere tausend Mitwirkende gaben ein prächtiges Bild ab.

    Schließlich kann Veronika Vogt auch persönliche Bezüge zur Prinzessin nachweisen. Von ihrem Vater hat sie die Leitung des Turmuhrenmuseums in der Silvesterkapelle übernommen, die Anna von Polen einst errichten ließ. Zudem wohnt sie an der vom Ehepaar Teck errichteten Stadtmauer in der Hohenschlitzgasse, was sie daran erinnert, dass Herzog Teck und seine Gemahlin einst von Bischof Walter von Hochschlitz die Herrschaft über Mindelheim übernommen haben. An diesem Sonntag, wenn sich der große Umzug um 14 Uhr wieder in Bewegung setzt, ist Veronika Vogt in ihrem prächtigen Gewand zum letzten Mal als Anna von Polen dabei. Eine Nachfolgerin ist noch nicht gefunden.

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