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Mindelheim: Der Weihnachtsmarkt in Mindelheim soll zurück auf den Marienplatz

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Der Weihnachtsmarkt in Mindelheim soll zurück auf den Marienplatz

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    So sah der Mindelheimer Weihnachtsmarkt im Jahr 1998 aus. Damals war er auf dem Marienplatz zu Hause.
    So sah der Mindelheimer Weihnachtsmarkt im Jahr 1998 aus. Damals war er auf dem Marienplatz zu Hause. Foto: Privat

    Der Mindelheimer Weihnachtsmarkt muss schon ein Dreivierteljahr vorher geplant werden, weil die Fieranten angeworben werden müssen. Im Frühjahr 2022 war allerdings noch unklar, welche Corona-Regeln im Winter gelten werden. Deshalb wollte die Stadt auf Nummer sicher gehen und hat sich für einen Weihnachtsmarkt mit möglichst großem Abstand entschieden. Dieser Markt bestand aus einzelnen Buden, die sich entlang der Maximilianstraße zogen. Eine heimelige Atmosphäre suchten die Besucher vergebens. Wie geht es jetzt weiter?

    Einzelhändler waren mit dem Weihnachtsmarkt 2022 mehr als zufrieden

    Eine Gruppe allerdings konnte diesem Markt durchaus Positives abgewinnen: Das waren die Einzelhändler aus der Innenstadt. Sie begrüßten es, dass der Weihnachtsmarkt aus seiner Nische am Kirchplatz herausgefunden hat und mehr ins Zentrum gerückt ist. Zwischenzeitlich hat sich das Kulturamt auch bei den Fieranten umgehört. Die Rückmeldung sei deutlich gewesen, sagte der Bürgermeister vor dem Jugend-, Kultur- und Sozialausschuss. Noch einmal so einen Markt wie 2022, und "maximal zehn Prozent der Fieranten kommen zurück".

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    Jetzt weihnachtet es auch in Mindelheim wieder. Erstmals präsentiert sich der Weihnachtsmarkt mit einem neuen Konzept. Die Stände stehen jetzt verteilt über die ganze Länge der Maximilianstraße.

    Am 1. März hat der Arbeitskreis Weihnachtsmarkt Manöverkritik geübt. Diesem Gremium gehören Vertreter der Einzelhändler, der Stadtverwaltung und des Stadtrates an. Letztlich kamen nur zwei Optionen infrage: eine Rückkehr zum Kirchplatz oder ein Umzug auf den Marienplatz. 

    Für den Kirchplatz spricht der ungestörte Aufbau des Marktes, das schöne Ambiente und die Sicherheit für die Kinder. Dieser Standort hat auch den Vorteil, dass Bauhofmitarbeiter die Baustelle auch mal kurzfristig verlassen können, wenn es der Winterdienst erforderlich machen sollte. 

    Der Markt auf dem Kirchplatz strahlt zu wenig in die Innenstadt aus

    Gegen den Kirchplatz sprach, wie Kulturamtsleiter Christian Schedler ausführte: Er ist abgelegen und für Ortsfremde schlecht auffindbar. Das Stadtzentrum ist leer, für die Innenstadt ergeben sich kaum Synergieeffekte durch den Markt. Der Einzelhandel hat wenig davon. 

    Für den Marienplatz spricht der deutliche Wunsch der Einzelhändler der Innenstadt sowie der Fieranten sowie von Besucherinnen und Besuchern. Der Weihnachsmarkt auf dem Marienplatz wäre ein Magnet im Herzen der Stadt. Auch hier könnte eine heimelige und weihnachtliche Stimmung geschaffen werden neben dem Christbaum, der Beleuchtung und den schönen Fassaden. Der Platz biete ebenso viel Raum wie der Kirchplatz. 

    Die Innenstadt würde spürbar belebt werden, so Schedler weiter, der in der Vergangenheit ein starker Befürworter des Marktes am Kirchplatz war. Gegen den Marienplatz spricht, dass von Montag bis Mittwoch in einem Zeitraum von fünf bis sechs Wochen das Zentrum wegen der Buden beeinträchtigt wäre. Auch müsste der Wochenmarkt verlegt werden. 

    Der Arbeitskreis schlug folgende Lösungen vor: Der Wochenmarkt könnte auf den Kirchplatz für die Zeit des Weihnachtsmarktes umziehen. Allerdings ist die Kirche hier Hausherr. Sie sei noch nicht gefragt worden, räumte Schedler auf Nachfrage von Winter ein. Sollte die Kirche nicht zustimmen, könnte der Wochenmarkt auf den Platz vor dem Forum ausweichen. 

    Die Sicherheit für Kinder lässt sich auch auf dem Marienplatz sicherstellen

    Im Arbeitskreis gab es für den Marienplatz nur eine knappe Mehrheit. Deshalb haben Kulturamt und Bauamt an dem Konzept gefeilt. Eine deutliche Verbesserung der Sicherheit ergebe sich, wenn der Marienplatz zur Maximilianstraße fest abgesperrt wird. Dazu kauft die Stadt Betonteile. Diese sollen auch schon beim Frundsbergfest zum Einsatz kommen. In den Platz einbezogen werden sollen auch die Schmalseiten im Osten und Westen des Platzes an der Marienapotheke und am Rathaus. Lautenstraße und Kornstraße würden von Norden her am Marienplatz gesperrt.

    Früher fand der Mindelheimer Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz statt. Heuer hat die Stadt ein neues Konzept aufgelegt und mehrere Buden entlang der Maximilianstraße und auf dem Marienplatz verteilt.
    Früher fand der Mindelheimer Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz statt. Heuer hat die Stadt ein neues Konzept aufgelegt und mehrere Buden entlang der Maximilianstraße und auf dem Marienplatz verteilt. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Die Maximilianstraße bleibt für den Verkehr geöffnet. Das wäre in der Vorweihnachtszeit nicht vermittelbar, sagte Schedler und würde erhebliche Nachteile für die Händler nach sich ziehen. Der Märchenwald soll vom Schrannenplatz wieder in den Innenhof des Maria-Ward-Klosters ziehen. Der Weihnachtsmarkt soll vom 7. bis 17. Dezember stattfinden. Die Einzelhändler will der MN-Werbekreis dazu aufrufen, die Geschäfte in der Zeit bis 19 Uhr geöffnet zu halten. Auch ein Kulturprogramm mit Bühne ist geplant. Und auch der Nikolaus wird einziehen und vom Rathausbalkon zu den Kindern und Eltern sprechen. 

    Ein Teil der Buden muss neu angeschafft werden

    In der Aussprache ging es um die Optik des Weihnachtsmarktes. Die Buden sollten aufgehübscht werden. Thomas Burtscher (Grüne) schlug einen Wettbewerb vor. Wer von den Fieranten seine Bude am schönsten gestaltet, sollte mit einem Preis bedacht werden. An der Rückseite zur Maximilianstraße sollten die Buden verschönert werden. Der Bürgermeister schlug vor, weihnachtliche Motive wie Engel anzubringen. Weil ein Teil der Buden in die Jahre gekommen ist, sollen neue angeschafft werden. Für dieses Jahr ist von sieben die Rede zum Stückpreis von 2000 Euro. Der Posten ist allerdings noch nicht im Haushaltsentwurf eingepreist. 

    Jan-Erik Ahlborn (ÖDP) und Claudia Steber (CSU), lobten den neuen Standort Marienplatz, wo der Weihnachtsmarkt vor zwei Jahrzehnten bereits beheimatet war. Der Ausschuss empfahl einstimmig dem Stadtrat den Umzug des Weihnachtsmarktes auf den Marienplatz. Die Entscheidung fällt am kommenden Montag, 27. März, von 18.30 Uhr an in öffentlicher Sitzung im Stadtrat, der im Rathaus tagt. 

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