So unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich sind auch ihre Gärten: Vier MZ-Redakteurinnen und -Redakteure berichten in unserer neuen Serie über das, was sie rund ums Gartenjahr bewegt – und was sich in ihren Gärten bewegt. Heute geht es um den Rasen im Sommer.
Der Sommer ist für die Liebhaber eines gepflegten Zierrasens ja eigentlich eine geruhsame Zeit. Eigentlich, denn nur wer brav seine Hausaufgaben gemacht und seinen Rasen entsprechend verwöhnt hat, kann jetzt die Ergebnisse in Form eines sattgrünen Teppichs genießen. Oder auch nicht, denn mancher %&$§/=%&-Zierrasen will einfach nicht so wie sein Pfleger – das sehe ich täglich, wenn ich die braunen Flecke in meinem Garten abschreite. Ameisenhaufen allerorten (die Biester fühlen sich bei mir pudelwohl, weil ich kein Gift streue), irgendwelche Fremdgräser, die sich ungeniert Platz machen und mein schönes Gras überwuchern. Und dann diese Stellen, die einfach braun werden, warum auch immer. Ich hab’ es jedenfalls aufgegeben, mich darüber zu ärgern – denn ich weiß: Es hilft nix!
Es ist egal, wie man(n) mäht? So ein Unsinn!
Ein wenig Wasser, ein wenig Dünger – alles natürlich zur rechten Zeit und mit Augenmaß – schon ist der Zierrasen zufrieden, mehr oder weniger (siehe oben). Also ist es an der Zeit, sich mal über die verschiedenen Philosophien des Rasenmähens zu äußern. Die Hardcore-Zierrasen-Puristen greifen angeblich am liebsten zum Handrasenmäher. Ja, die Dinger mit den sich drehenden Schnittmessern gibt’s noch. Wer es mal versucht hat, weiß: eine schweißtreibende Angelegenheit.
Da macht es ein motorbetriebener Rasenmäher schon einfacher. Wer das mit Strom machen will, hat längst vom nervigen Verlängerungskabel Abschied nehmen können. Akku-Mäher lautet das Zauberwort, und ich habe meinen Nachbarn (heimlich) beobachtet, der so ein Teil einsetzt: Das funktioniert tatsächlich und der Akku hat genug und anhaltend Power.
Aber wie auch bei den Autos gibt es auch immer noch viele, die auch bei der Gartenarbeit auf einen „Verbrenner“ schören. Und ja, ich gestehe: Ich gehöre auch zu der (aussterbenden?) Spezies, die es geradezu liebt, wenn der Rasenmäher nach zwei, drei Zügen anspringt und sich mit lautem Getöse über den Rasen hermacht.
Mähroboter? Das geht ja gar nicht!
Natürlich ist es Geschmackssache, wie gemäht wird: Kreuz und quer? Möglich, aber einem Zierrasen nicht angemessen. Da sollte schon ein Bild, ein Plan, erkennbar sein! Also: Bahn für Bahn, der Länge des jeweiligen Gartens folgend. Und wenn es (weitgehend überflüssige) Seitenbereiche gibt, wo meist weibliche Familienmitglieder irgendwelches Blüh-Zeug gepflanzt haben – auch da kann dann der vorgegebenen Mäh-Linie Rechnung getragen werden.
Tja, und dann gibt es noch die (wachsende) Schar der Eigentümer eines Mähroboters. Ich will gar nicht viel dazu sagen … Aber: Die armen Kleintiere (Igel!) im Garten verenden jämmerlich, wenn sie unter so ein Monstrum kommen. Und dann, was soll man(n) dazu sagen: Rasenmähen ohne Gebrumm? Ohne Benzingeruch? Ohne Lärm, der meinen Nachbarn auf den Geist geht? Ohne Benzingestank in der Garage, wenn wieder mal der Kanister beim Einfüllen gesuppt hat? Nee, danke! Ein Mähroboter kommt mir nicht auf meinen Rasen! Was denken Sie jetzt? Ich bin ein Macho? Naja, höchstens ein Macho-Mäher ...
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