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Landkreis Unterallgäu: Der Landkreis Unterallgäu muss Turnhallen mit Flüchtlingen belegen

Landkreis Unterallgäu

Der Landkreis Unterallgäu muss Turnhallen mit Flüchtlingen belegen

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    Im Landkreis Unterallgäu könnten bald Turnhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen verwendet werden.
    Im Landkreis Unterallgäu könnten bald Turnhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen verwendet werden. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Wie ernst die Lage ist, hatte der Kreischef bereits auf der Bürgermeister-Dienstbesprechung am 9. Februar in Lachen deutlich gemacht. Sowohl aus der Ukraine als auch von Migranten aus anderen Ländern, die in Deutschland um Asyl nachsuchen, hätten sich die Zugangszahlen stark erhöht. Sie liegen, wie Eder ausführt, längst höher als 2015/2016. Weitere erhebliche Zuweisungen seien bereits angekündigt.

    Landrat Alex Eder kritisiert die Bundesregierung

    Kurz vor Weihnachten hatte Eder bereits Alarm geschlagen. "Wir laufen voll. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge im Unterallgäu sind ausgeschöpft", sagte er damals und wies auf die Möglichkeit hin, Turnhallen zur Unterbringung heranzuziehen. Eder hatte damals auch deutlich Kritik an der Bundesregierung geübt. "Die Regierung sendet international das Signal, Deutschland könnte unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen. Das ist an der Basis aber nicht der Fall." 

    Ende des Jahres 2022 lebten 1200 Asylbewerber im Unterallgäu. Hinzu kommen 900 Ukrainerinnen und Ukrainer sowie 28 unbegleitete Flüchtlinge. Noch weitere 1000 Menschen muss der Landkreis unterbringen.

    Alex Eder, Landrat des Landkreises Unterallgäu.
    Alex Eder, Landrat des Landkreises Unterallgäu. Foto: Johann Stoll

    Nun seien die Kapazitäten für die Unterbringung erschöpft. Das Landratsamt sei daher gezwungen, Flüchtlinge künftig auch in Turnhallen unterzubringen. Eder bedauert das sehr. "Mir ist bewusst, dass dies eine große Beeinträchtigung für die Bevölkerung unseres Landkreises darstellt", schreibt er an die Rathauschefinnen und -chefs. Insbesondere Kinder und Jugendliche seien betroffen, die bereits während der coronabedingten Einschränkungen ihre Bewegungsdrang nicht ausleben konnten. Auch Vereine, die diese Turnhallen nutzen, bekommen die Auswirkungen zu spüren.

    Zuerst kommen Flüchtlinge in die landkreiseigenen Turnhallen in Mindelheim

    Zunächst werden nur die landkreiseigenen Turnhallen herangezogen. Das betrifft vor allem die Stadt Mindelheim, denn dort unterhält der Landkreis die Doppelturnhalle an der Brennerstraße und die Turnhalle im Sonderpädagogisches Förderzentrum (SFZ). Vom Landratsamt war keine Stellungnahme zu erhalten. Nach MZ-Informationen soll die Turnhalle des SFZ belegt werden. Rund 60 Menschen sollen dort Platz finden.

    Alex Eder appelliert aber auch an die Gemeinden, die bisher noch keine Notunterkünfte bereitgestellt haben, sie sollten in Turnhallen Flüchtlinge unterbringen. Eder weist auf die Zusage der Regierung von Schwaben hin, dass die Instandsetzungskosten von der Regierung übernommen werden. Und er fügt hinzu: "Vielleicht kann diese Aussicht für die ein oder andere Halle, die ohnehin nicht mehr im allerbesten Zustand ist und der eine Sanierung bereits jetzt ganz gut tun würde, einen kleinen Anreiz bedeuten." 

    Mindelheims Bürgermeister Stephan Winter sagte, er habe zusammen mit seinem Amtskollegen Stefan Welzel vor den Bürgermeistern am 9. Februar in Lachen an alle jene appelliert, sich solidarisch zu zeigen, die bisher noch keine Flüchtlinge untergebracht haben. Derzeit haben Mindelheim und Bad Wörishofen die meisten Flüchtlinge im Landkreis aufgenommen. 

    Die Stadt Mindelheim hat dem Landratsamt eine ganze Reihe leerstehender Immobilien genannt. Darunter war auch das leer stehende Hochhaus am Unteren Mayenbadweg. Das sei nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

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