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Mindelheim: Das sagt Ex-Minister Pschierer zu seinem Abgang bei der CSU

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Das sagt Ex-Minister Pschierer zu seinem Abgang bei der CSU

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    Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer ist leidenschaflticher Musiker und Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes.
    Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer ist leidenschaflticher Musiker und Präsident des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes. Foto: Johann Stoll

    Auf einer nicht öffentlichen Kreisvorstandssitzung am Montagabend in Bad Wörishofen war das Fass offenbar übergelaufen. Überraschend bekam es Pschierer mit einem Gegenkandidaten zu tun. Der Kreisrat und Bürgermeister von Markt Wald, Peter Wachler, warf seinen Hut in den Ring. Er werde sich um das Mandat als Landtagsabgeordneter im nächsten Jahr bemühen.

    Vor die Presse trat Pschierer bei seinen neuen Parteifreunden

    Am Mittwoch gab Pschierer dann in München bekannt, dass er aus der CSU austrete. Er tat dies bewusst bei der FDP im Bayerischen Landtag, seiner neuen politischen Heimat. Denn Pschierer schließt sich den Liberalen an.

    Gegenüber dieser Redaktion sagte Pschierer, er habe am Dienstagabend ein längeres Vier-Augen-Gespräch mit Martin Hagen von der FDP geführt. Der Mindelheimer Landespolitiker sagte, es gebe große inhaltliche Überschneidungen mit der FDP. Er nannte die Finanzpolitik, aber auch die Corona-Politik. Es gebe aber keinerlei Zusagen vonseiten der Liberalen, dass Pschierer unter ihrer Flagge in den Landtag einziehen könne.

    Am Mittwochvormittag informierte Pschierer den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder sowie den Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer und später auch den CSU-Generalsekretär Martin Huber.

    Warum Pschierer nicht an Zufälle glaubt

    Als Hauptgründe für seinen Schritt gab Pschierer fehlendes Vertrauen im Stimmkreis an. Namentlich nannte er den Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke und den Kaufbeurer Oberbürgermeister Stefan Bosse. Er hätte ein klares Signal der Unterstützung erwartet, sagte Pschierer. Der CSU-Abgeordnete glaubt auch nicht an Zufälle. Geärgert hat ihn zum Beispiel, dass auf der Jahreshauptversammlung der CSU Markt Wald am Mittwoch, 21. September, drei Stunden lang auf „Friede, Freude, Eierkuchen“ gemacht worden sei. Um 22.30 Uhr habe Wachler ihm dann eröffnet, dass er gegen Pschierer kandieren werde. Wachler sieht sich als Vertreter der neuen Generation. Er stehe auch wegen seiner Lebensweise mit seinem Partner für eine neue CSU. Wachler betonte gegenüber dieser Redaktion: „Das hätte die Partei nicht gespalten.“

    Pschierer betonte, man könne mit ihm über alles reden, „ehrlich, fair und offen“. Er erwarte, dass mit offenen Karten gespielt werde. Er fühlt sich getäuscht. Mit diesen Leuten wolle er nicht mehr zusammenarbeiten. „Ich verlasse aufrechten Hauptes die CSU“, sagte Pschierer gegenüber dieser Redaktion am Telefon.

    Wer Pschierer unterstützt hat

    In den vergangenen Monaten hatte Pschierer beispielsweise Unterstützung vom CSU-Ortsvorsitzenden Christoph Walter, Martina Leipold (Frauen-Union), Martina Sonntag (Tussenhausen), Jürgen Bäurle und Susanne Nieberle (Bürgermeisterin Eppishausen) signalisiert bekommen. Er habe von sich aus auch mögliche Kandidaten angeprochen, ob sie Interesse an der Aufgabe hätten. Bad Wörishofens Bürgermeister Stefan Welzel und den JU-Vorsitzenden Dominik König nannte er namentlich. Wachler habe lediglich Interesse angemeldet für eine Kandidatur in fünf Jahren, sagte Pschierer.

    Der CSU-Kreisvorsitzende Martin Osterrieder war spürbar betroffen von der Reaktion von Pschierer. Er betonte, der Kreisvorstand habe sich nicht aktiv um einen Gegenkandidaten bemüht. Dafür habe niemand eine Veranlassung gesehen.

    Noch Anfang des Jahres haben sich der CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Andreas Tschugg, er und Pschierer zusammengesetzt. Damals hatte Pschierer laut Osterrieder gesagt, er stehe sehr gerne weiter zur Verfügung.

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