Im Juli ging alles ganz schnell. Das Schulwerk der Diözese Augsburg hatte sich entschieden, wer die Nachfolge von Karin Dobrindt als Stellvertreter der Schulleiterin antreten darf. Die Stelle war frei geworden, weil die bisherige Schulleiterin Beate Merkel das Maristenkolleg nach zwei Jahren wieder verlassen hatte. Sie gab persönliche Gründe für ihren Schritt an. Inzwischen ist sie als neue Schulleiterin des staatlichen Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums in Dillingen/Donau in ihr neues Amt eingeführt worden.
Der neue Vize am Maristenkolleg kommt aus Ursberg
Als Nachfolgerin von Beate Merkel am Maristenkolleg wurde Karin Dobrindt (52) berufen, ihre bisherige Stellvertreterin. Vor einem Jahr war Dobrindt vom Gymnasium Schwabmünchen nach Mindelheim als stellvertretende Schulleiterin gewechselt. Sie war der hochgeschätzten Brigitte Luther gefolgt, die sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Für den Stellvertreterposten wiederum ist nun Martin Schneider angeheuert worden. Der 49-Jährige kommt vom Gymnasium Ursberg, wo er 18 Jahre lang unterrichtet hat.
Martin Schneider stammt aus Schwangau im Ostallgäu. Zur Schule ging er am Gymnasium Hohenschwangau. Studiert hat Schneider in Augsburg. Mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen – 14 und 15 Jahre jung – lebt er seit Jahren in Langenneufnach. Martin Schneider ist Lehrer für Mathematik und Physik. In Ursberg war er Fachschaftsbetreuer in Mathematik. Seine Frau ist auch Gymnasiallehrerin, allerdings in den Fächern Deutsch und Religion.
In Sardinien konnte sich der neue Vizeschulleiter erholen
Ende Juli stand fest, dass Schneider nach Mindelheim wechseln wird. Darüber hat er sich einerseits zwar sehr gefreut, weil er mehr Verantwortung übernehmen will, die Stadt mag und das Maristenkolleg einen hervorragenden Ruf genießt. Er schätzt auch Schulen mit christlicher Werteorientierung. Auch Ursberg ist eine katholische Schule. Träger in Ursberg ist allerdings nicht das Schulwerk, sondern die St. Josefskongregation. Für seine alte Schule und seine Kolleginnen und Kollegen tut es ihm aber leid, weil sie kurzfristig für Ersatz sorgen mussten. Mathe- und Physiklehrer sind bekanntlich eine rare Spezies.
Seinen neuen Kolleginnen und Kollegen in Mindelheim ist Martin Schneider Ende Juli kurz vorgestellt worden. Anfang August hat er sich schon eineinhalb Wochen lang am Maristenkolleg einarbeiten können. Danach konnte er mit seiner Familie auf Sardinien Kraft fürs kommende Schuljahr tanken. Am liebsten macht er ohnehin Urlaub in wärmeren Gefilden. „Ich mag es gerne warm“, sagt er.
Der 49-Jährige fährt gerne Rad und wandert in den Bergen
In seiner Freizeit ist Martin Schneider gerne in der Natur – gerne beim Bergsteigen oder beim Mountainbike-Fahren. Als gebürtigem Ostallgäuer liegen ihm die Berge quasi im Blut. Die 3457 Meter hohe Kreuzspitze in den Ötztaler Alpen war bisher sein höchster Berg, den er bezwungen hat.
Als stellvertretender Schulleiter hat er es viel mit Organisation zu tun. Schneider gefällt das. Gefragt, welche besondere Stärke er hat, sagt er: „Ich kann gut organisieren.“ Besonders will er sich auch um die Begabtenförderung am Maristenkolleg kümmern sowie um die Schulentwicklung. Da geht es um Fragen, wo es sinnvoll ist, Tabletts und Computer im Unterricht einzusetzen und wo nicht. Das Maristenkolleg sei hier top ausgestattet, betont Schneider. Aber man müsse immer genau überlegen, wie man die neuen Techniken im Unterricht einsetzt. Klar ist für ihn: Die Gesellschaft hat sich geändert und damit auch die Schülerinnen und Schüler. Die Zeiten, dass ein Lehrer einer Klasse einen Vortrag hält, sind seiner Ansicht nach vorbei. Neue pädagogische Konzepte sind gefragt. Die Kinder müssten befähigt werden, sich auf neue Situationen einzustellen.
Mathematik und Physik waren schon in seiner Schulzeit seine Lieblingsfächer. Hier hat er auch Leistungskurse belegt. Da war es fast zwangsläufig, dass er diese Fächer dann auch studiert hat. Motiviert, Lehrer zu werden, hat ihn auch, dass er gerne Kindern etwas beibringen will.
Seinen neuen Arbeitsort Mindelheim kennt Schneider schon länger. Die Mindelburg und auch das Frundsbergfest hat er früher schon besucht. Ihm gefällt die Größe, weil alles überschaubar ist. Im Detail kennt er die Stadt aber bisher nicht. Das möchte er möglichst bald nachholen. Die bisherige Schulleiterin des Maristenkollegs, Beate Merkel, ist inzwischen nach Dillingen gewechselt.