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Mindelheim: Bürgermeister Stephan Winter stellt sich nicht mehr zur Wahl

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Bürgermeister Stephan Winter stellt sich nicht mehr zur Wahl

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    Nachdem sich Bürgermeister Stephan Winter (links) 2026 nicht mehr zu Wahl stellen will, präsentierten Christoph Walter (rechts) und Wolfgang Streitel (Zweiter von links) von der Mindelheimer CSU den parteilosen Michael Schindler als potenziellen Nachfolger.
    Nachdem sich Bürgermeister Stephan Winter (links) 2026 nicht mehr zu Wahl stellen will, präsentierten Christoph Walter (rechts) und Wolfgang Streitel (Zweiter von links) von der Mindelheimer CSU den parteilosen Michael Schindler als potenziellen Nachfolger. Foto: Foto: Sandra Baumberger

    Rund eineinhalb Jahre vor der nächsten Kommunalwahl am 8. März 2026 bittet die Mindelheimer CSU zum Pressegespräch. Sie will über die Planungen und Vorbereitungen darauf informieren. Im Kern geht es freilich vor allem um eine Frage: Tritt Bürgermeister Stephan Winter noch einmal zur Wahl an? Die Antwort darauf kennt der eine oder andere bereits, sie lautet nein. Allerdings hat die Partei bereits einen potenziellen Nachfolger gefunden.

    Es handelt sich um Michael Schindler, der seit rund einem Jahr als Kämmerer für die Finanzen der Stadt zuständig ist. Zuvor leitete er ebenfalls ein Jahr lang das Hauptamt. Der 33-jährige Diplom-Verwaltungswirt stammt aus der Nähe von Rosenheim und lebt seit 2013 mit seiner Frau in Dirlewang. Das Paar hat zwei Kinder.

    Bereits Mitte Dezember soll Michael Schindler als Bürgermeisterkandidat der CSU nominiert werden

    Aus Sicht der CSU-Stadtratsfraktion und des Ortsvorstandes ist Schindler der ideale Kandidat – und das, obwohl er parteilos ist und das auch mindestens bis zur Wahl bleiben will: Er kennt die Stadt bereits und erfüllt die Kriterien, die der Vorsitzende der Mindelheimer CSU und der Stadtratsfraktion, Christoph Walter, der stellvertretende Fraktionssprecher Wolfgang Streitel und Bürgermeister Stephan Winter an dessen potenziellen Nachfolger stellen. Er bringt Verwaltungs- und Führungserfahrung mit und ist jung genug, um wie Winter mehrere Perioden im Amt zu bleiben. Das sei bereits in der Vergangenheit ein Garant für eine kontinuierliche Stadtentwicklung gewesen, so Walter.

    Damit Schindler genügend Zeit bleibt, um sich in der Stadt und ihren Ortsteilen bekannt zu machen, soll er bereits am 11. Dezember im Mindelheimer Forum als Kandidat nominiert werden. „Die Stadt liegt mir am Herzen“, sagt Schindler. Da er keiner Partei angehöre, wolle er parteiübergreifend für alle Mindelheimerinnen und Mindelheimer da sein. Die Stadt sieht er vor vielfältigen Herausforderungen: Sollte er gewählt werden, wolle er unter anderem die Leerstände in der Innenstadt angehen, sich der Gewerbebetriebe annehmen, die er als Rückgrat der Stadt bezeichnete, und der Mindelburg „als das Aushängeschild der Stadt schlechthin“. Am Beruf des Bürgermeisters reizt ihn die Möglichkeit, selbst zu gestalten. Sollte er nicht gewählt werden, wolle er gerne weiterhin Kämmerer der Stadt bleiben. „Der Bürgerwille entscheidet, nicht meiner“, sagt er. Privat beschreibt er sich als „wahnsinnigen Familienmensch“, der gerne Wandern und Laufen geht.

    Bürgermeister Stephan Winter blickt zufrieden auf die vergangenen 24 Jahre zurück

    Mehr Zeit für Hobbys wird in eineinhalb Jahren vielleicht auch Bürgermeister Winter wieder haben. Die Entscheidung, sich nach 24 Jahren nicht mehr zur Wahl zu stellen, sei ihm nicht leicht gefallen, gibt er zu. Sein Amt habe ihm viel Freude und innere Zufriedenheit bereitet, was nicht zuletzt der stets lösungsorientierten Atmosphäre im Stadtrat zu verdanken gewesen sei. Weil er nie eine Fraktionsmehrheit gehabt habe, sei er gezwungen gewesen, ein gutes Team zu formen. Doch kommunale Wahlämter seien nun einmal Ämter auf Zeit – „und 24 Jahre sind eine lange Zeit“, so Winter. Nun wolle er einer neuen Generation Platz machen, die altersmäßig näher an vielen Themen dran sei als er mit dann fast 62 Jahren. Hinzu kommt: In einer weiteren Amtsperiode könnte er seiner Einschätzung nach vieles nur noch anreißen, aber nicht zu Ende bringen, und das möchte er nicht. Und schließlich denkt er auch an seine Familie, die ihn sich in den vergangenen 24 Jahren mit rund 16.000 Bürgerinnen und Bürgern teilen musste.

    Er neige nicht zum Stolz, glaube aber, viel zuwege gebracht zu haben, sodass er sich 2026 zufrieden zurückziehen könne. Das aber wolle er auch wirklich erst dann tun und bis dahin unvermindert weiterarbeiten. Auch für den Kreistag würde er gerne wieder kandidieren und die Kreisstadt in dem Gremium vertreten. Daneben wird er wie bisher Vorstandsvorsitzender der Ludwig-Kleiner-Stiftung bleiben und sich in zahlreichen Ehrenämtern für Mindelheim engagieren – nur eben nicht mehr in der ersten, sondern dann aus der zweiten Reihe.

    Christoph Walter und Wolfgang Streitel waren ebenfalls als potenzielle Nachfolger Winters gehandelt worden. Walter jedoch zieht es eher in den parlamentarischen Betrieb, also in den Bundestag. Streitel, bei der letzten Wahl der Stimmenkönig im Stadtrat, betont, zwar sehr gerne Stadtrat und Ortssprecher von Nassenbeuren zu sein, aber nie nach einem höheren politischen Amt gestrebt zu haben. Beide würden mit einem Alter von fast 50 Jahren zudem nicht den selbst gesteckten Kriterien für das Amt entsprechen.

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