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Mindelheim: Amtsgericht verschiebt Missbrauchsprozess gegen Maristenfrater

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Amtsgericht verschiebt Missbrauchsprozess gegen Maristenfrater

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    Das Amtsgericht Memmingen arbeitet einen schweren Unfall auf, der sich bei Schlingen ereignet hat.
    Das Amtsgericht Memmingen arbeitet einen schweren Unfall auf, der sich bei Schlingen ereignet hat. Foto: Werner Mutzel

    Der Sitzungssaal 130 des Memminger Amtsgerichts war am Mittwochvormittag gut gefüllt: Die erlaubten Besucherplätze waren alle besetzt, weitere Zuhörer wurden nicht mehr eingelassen. Alle warteten auf den Beginn des Prozesses gegen den früheren Leiter des Mindelheimer Maristeninternats. Dem Frater wird vorgeworfen, zwei Buben sexuell missbraucht zu haben. Es ist nicht der erste Prozess für den Mann: Er ist in der Vergangenheit bereits zwei Mal verurteilt worden – ebenfalls wegen sexuellen Missbrauchs.

    Im Januar 2011 hatte ihn das Landgericht Landshut zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten auf Bewährung verurteilt. Damals hatte der Frater eingeräumt, einen zur Tatzeit 13-jährigen Buben missbraucht zu haben. Zuvor war er wegen eines weiteren Falles vom Amtsgericht Memmingen zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Auch damals räumte er seine Schuld ein.

    Die Zuhörer warteten vergeblich auf den Beginn des Prozesses gegen den Frater

    Würde der Frater die ihm vorgeworfenen Taten auch dieses Mal gestehen? Das mag sich wohl mancher Zuhörer gefragt haben. Doch so weit kam es im aktuellen Verfahren nicht, noch nicht einmal die Anklage hat Staatsanwalt Andy Kögl verlesen.

    Vor dem Beginn des Prozesses zog sich das Jugendschöffengericht um Dr. Markus Veit mit Verteidigung, Staatsanwaltschaft sowie dem Nebenklagevertreter zu einem Rechtsgespräch zurück. Ziel war, so Richter Veit, das Verfahren ohne Beweismittel, also etwa den Zeugenaussagen, zu beenden. Allerdings hatte die Verteidigung etwas dagegen: Ihr Mandant bestehe auf einer Hauptverhandlung, erklärte der

    Der Prozess wird voraussichtlich im Frühsommer beginnen

    Weil aber eine wichtige Gutachterin am Verhandlungstag verhindert war, wurde der Prozess ausgesetzt. Da es einige wichtige Prozessbeteiligte gibt, ist es schwierig, einen für alle geeigneten Termin zu finden. Deshalb geht Richter Veit davon aus, dass das Verfahren im Frühsommer wieder aufgenommen wird.

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