Die Fotos und Videos, die Christian Wexel aus Memmingens Partnerstadt Tschernihiw bekommt, sind bestürzend. In einem total zerstörten Kino in der Stadtmitte lodern noch Flammen, ein Haus des ukrainischen Geheimdienstes brennt, Wohnhäuser sind getroffen, in einem schwer beschädigten Kindergarten liegen bunte Kindermöbel und Spielzeug durcheinander. „Mir blutet das Herz, wenn ich das sehe“, sagt der Koordinator der Bildungspartnerschaft zu einer Berufsschule in der ukrainischen Großstadt, im Norden des Landes. Wexel war allein in den letzten vier Jahren acht Mal in Tschernihiw. Zuletzt im Oktober. Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine ist er über Whatsapp ständig in Kontakt mit drei, vier Leuten in Tschernihiw, die er gut kennt. Die Nachrichten, die ihn erreichen, nehmen an Dramatik zu, seit die 300.000-Einwohner-Stadt unter Beschuss geraten ist.
Memmingen