Zu einer kommunalen Zusammenarbeit über die Landkreisgrenze kommt es voraussichtlich zwischen der Unterallgäuer Kommune Markt Wald und Mittelneufnach, die bereits im Landkreis Augsburg liegt. Die beiden haben sich, so Bürgermeister Christian Demmler bei der jüngsten Sitzung, zusammen gefunden, um im Hinblick auf die Kläranlage Geld zu sparen. Zukünftig wird das Abwasser aus Mittelneufnach nach Oberneufnach gepumpt, wo die Kläranlage von Markt Wald steht. Im Zuge des Anschlusses wird die Markt Walder Anlage auf Vordermann gebracht und die Gemeinde habe, so Demmler, über Jahre einen Puffer, selbst wenn Markt Wald erheblich wachsen sollte.
Die Gemeinden Markt Wald und Mittelneufnach teilen sich die Kosten anteilsmäßig
Auf die beiden Gemeinden würden folgende Kosten zukommen, so der Bürgermeister: Markt Wald habe rund eine Million zu bezahlen, nach Abzug der Zuschüsse blieben wohl noch 520.000 Euro. Mittelneufnach treffe es wohl mit 1,6 Millionen Euro, weil der Nachbarort die Zuleitung nach Oberneufnach und die Pumpstation zu berappen habe. Demmler machte keinen Hehl aus seiner Meinung, dass interkommunale Zusammenarbeit gesucht werden müsse. Die Anlage in Oberneufnach wird dabei ertüchtigt, man braucht aber kein zusätzliches Personal. Die Zusammenarbeit werde vertraglich auf 25 Jahre oder mehr festgelegt. Weiter soll auch das Klärschlammproblem dabei gelöst werden. Das Abwasserproblem sei für Markt Wald damit auf Jahre erledigt. Der Marktrat stimmte einstimmig der Planung zu. Wie bekannt wurde, hat auch der Gemeinderat von Mittelneufnach der Kooperation zugestimmt.
Das Dach des Markt Walder Rathauses ist undicht und an einigen Stellen regnet es herein. Die Räte beauftragten ein hiesiges Unternehmen die notwendigen Reparaturarbeiten für einen Preis von 5300 Euro vorzunehmen. Auch dieser Beschluss fiel einstimmig. Ebenso einstimmig beauftragten die Räte die Rathausmitarbeiterin Nadine Bichler mit der Leitung des Standesamtes zu beauftragen.
Weiter wird der Markt in kommenden zwei Jahren den Strom für die gemeindlichen Einrichtungen von LEW beziehen. Der Bürgermeister konnte nach Verhandlungen ein Angebot vorlegen, das etwas über dem bisherigen Preis liegt.
Beim Tagesordnungspunkt „Aufarbeitung der Bürgerversammlungen“ ließ Marktrat Michael Hartmann gehörig Dampf ab. Ihn regte eine Wortmeldung eines Bürgers auf, man hätte den Adlersaal lieber abreißen sollen, als kostspielig zu sanieren. Seit 2003 hätten viele Vereinsmitglieder Geld und Zeit investiert und bei der Sanierung mit angepackt. Er erinnerte daran, dass man in Coronazeiten froh um den Adler gewesen sei. Derartige Aussagen würden die Bürger nicht gerade für das Ehrenamt begeistern. Franz Huber meinte, über die Entscheidung, den Saal zu sanieren, könne man sicher geteilter Meinung sein. Der Marktrat habe sich aber nun einmal für diese Variante entschieden.
Auch Markt Wald macht beim Regionalwerk Unterallgäu mir
Und Bürgermeister Christian Demmler meinte, er sei bei der Bürgerversammlung auf dieses Thema nicht weiter eingegangen, um die Sache nicht weiter hoch zu schaukeln. In Sachen Geschwindigkeitsbegrenzung am Wertstoffhof machte Demmler Hoffnung, Gespräche seien angelaufen.
Und als letzten Tagungsordnungspunkt hatten die Räte den Beitritt zum Regionalwerk Unterallgäu mit dem Zweck, Gewinne aus energiefreundlichen Investitionen in der Gemeinde zu halten, auf der Tagungsordnung. Gegen zwei Stimmen beschlossen die Räte den Beitritt zum Regionalwerk, dem nun schon über 20 Kommunen beigetreten sind. Die Marktratssitzung hatte mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Altbürgermeister Erwin Baumeister begonnen.
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