Ein gelungenes Debüt feierte Dirigent Jürgen Rutz bei seinen ersten Jahreskonzerten mit der Musikkapelle Oberrieden. Gemeinsam mit seinen 50 Musikerinnen und Musikern servierte er den Zuhörerinnen und Zuhörern in der gut besuchten Festhalle ein vielgängiges Festmenü mit musikalischen Schmankerln, ganz nach dem Geschmack des Publikums. Die Auswahl der Stücke bot ein Potpourri vieler verschiedener Genres.
Zum Auftakt wurden die Gäste nach Japan entführt. Komponist Satoshi Yagisawa schuf mit „March-Bou-Shu“ eine lyrische Marschkomposition, die sich durch ihre melodische Struktur und die Einbindung asiatischer Klangwelten auszeichnet. Als temporeich gilt „A Filvar Story“ des portugiesischen Komponisten Vitor Resende. Mit diesem Stück erzielten die Oberrieder beim Wertungsspiel der Oberstufe Anfang Mai in Rammingen bemerkenswerte 88,2 Punkte – ein sehr guter Erfolg in Anbetracht der Tatsache, dass Kapelle und Dirigent erst wenige Monate zusammengearbeitet hatten. Für einen Höhepunkt des Jahreskonzerts sorgte Julia Gleich in „Concertino“. Sowohl mit ihrer Klarinette als auch ihrer Bassklarinette stellte die Solistin ihr Talent unter Beweis.
Erfolgreiche und treue Mitglieder der Musikkapelle Oberrieden wurden ausgezeichnet
Um den Protagonisten eine Verschnaufpause zu gönnen, übernahmen Hubert Fröhlich, der Vorsitzende des ASM-Bezirks 10 und Beisitzerin Roswitha Jall, mit den beiden Vorsitzenden der Musikkapelle, Johanna Haug und Martin Mooser, die Ehrung erfolgreicher und langjähriger Musikerinnen und Musiker. Sie gratulierten Bernadette Müller (Waldhorn), Leonie Strobl (Querflöte), Philipp Mang (Trompete), Florian Sirch (Schlagzeug) und Leo Fischer (Trompete) zum Bestehen des D1-Kurses. Den D2-Kurs mit jeweils einem Einser-Schnitt absolvierten Hannah Mutzel (Klarinette), Simon Lochbrunner (Schlagzeug) sowie Moritz Niederreiner (Waldhorn). Seit 15 Jahren bei der Musikkapelle Oberrieden aktiv ist Franziska Beck (Querflöte), die zusätzlich Notenwartin und seit Kurzem auch Gema-Beauftragte ist. „Herrin über die Noten“ ist Sahara Schmid (Querflöte/Oboe), die ebenfalls seit 2009 für den guten Ton sorgt. Auf ein Vierteljahrhundert kann Dagmar Schwarz (Klarinette/Fagott) zurückblicken.
Weihnachtliches Flair verbreiteten Dirigent Rutz und seine Instrumentalisten mit der zwölfminütigen Suite von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, die auf der Filmmusik des gleichnamigen Kultfilms basiert. Arrangeur Guido Rennert hat die schönsten Themen des Films zusammengestellt – eine Herausforderung, die das Blasorchester nahezu perfekt gemeistert hat. Besonders erwähnenswert waren Lena Fischer und Franziska Beck, die ihre Blockflöten aus der Schulzeit aktiviert hatten, sowie Emma Schmid am Klavier und Nathalie Sirch am Alt-Saxofon.
Aufgepeppte Klassiker im Stil von James Last erklangen in Oberrieden
Mit dem „Alten Kameraden Swing“ begann der zweite Teil des Abends. Im James-Last-Stil wurde die traditionelle Marschmelodie aufgepeppt. Bilder einer Bergfahrt wurden bei „Magic Mountain“ hervorgerufen. Das Stück beschreibt musikalisch die Entwicklung einer Bahnstrecke und die erste Fahrt eines Zuges durch den Semmering. Wesentlich erholsamer war da schon „Ein Abend am Meer“, ein verträumter Walzer.
Die lebhafte „Almtaler Polka“ darf als Hommage an die Heimat von Komponist Patrick Prammer verstanden werden. Was wäre ein Jahreskonzert in Oberrieden ohne den beliebten Radetzky-Marsch? Jürgen Rutz wählte das Stück als erste Zugabe. Mit einer sinfonischen, rockigen Interpretation von Simon & Garfunkels „Sound of Silence“ schloss das eindrucksvolle Festmenü.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden