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Diese Frau hat neue Ideen für den FC Loppenhausen
![Das Leben von Laura Matzka und ihrer Familie dreht sich um den FC Loppenhausen. Mit 28 Jahren führt sie den Sportverein mit dem Schwerpunkt Fußball. Das Leben von Laura Matzka und ihrer Familie dreht sich um den FC Loppenhausen. Mit 28 Jahren führt sie den Sportverein mit dem Schwerpunkt Fußball.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Schon ihre Mutter sorgte einst für Aufsehen, als sie den FC Loppenhausen als Vorsitzende führte. Nun hat Laura Matzka dieses Amt inne – und sie hat bereits Pläne.
Kleine Orte leiden besonders unter der Landflucht. Laura Matzka hatte das Problem bei der Bürgerversammlung angesprochen und Vorschläge gemacht, wie das Leben in Loppenhausen attraktiver und lebenswerter werden kann. Bürgermeister Jürgen Tempel zeigte sich davon begeistert und er bat die Dorfbewohner, die engagierte junge Frau, die mit 28 Jahren dem größten Verein FC Loppenhausen vorsteht, zu unterstützen. In einem Gespräch mit unserer Redaktion vertiefte Laura Matzka nun ihre Ideen, wobei sie vor allem ihren FC Loppenhausen einbringen will.
Im Hause Matzka dreht sich alles um Fußball. So kommt das Engagement von Laura nicht von ungefähr. Mutter Karin war bereits sechs Jahre lang Vorsitzende beim örtlichen Fußballklub FC Loppenhausen (2007 bis 2013). Bruder Christian gründete zusammen mit Johannes Sonntag 1996 eine Hobby-Kleinfeldmädchenmannschaft und war in der Vereinshistorie als Trainer der 1. Herrenmannschaft, Abteilungsleiter Damen- und Herrenfußball sowie als Interimstrainer bei den Damen tätig.
Beim FC Loppenhausen dreht sich viel um Frauenfußball
2006 wurde zum ersten Mal eine C-Junioren-Mädchenmannschaft offiziell am Spielbetrieb angemeldet. Hierbei standen Papa Walter und Manfred Selig als Trainer zur Verfügung. 2009 nahm neben einer Mädchen- auch zum ersten Mal eine Damenmannschaft am Spielbetrieb teil.
Ergänzend zu den nun „erwachsenen“ Frauen wurden Spielerinnen aus der damaligen Hobbymannschaft reaktiviert. Gestartet wurde in der Kreisliga und als langjährige Trainer fungierten Laura Matzkas Bruder Michael und Christian Landsperger. Neben dem Traineramt bei den Damen war Michael Matzka langjähriger Kapitän der Herren sowie Abteilungsleiter und Zweiter Vorsitzender des Vereins.
Kein Wunder, dass Laura schon früh mit dem Fußball in Kontakt kam und ihre sportliche Vita lang ist. Sie ist seit den Anfängen des Mädchen-/Damenspielbetriebs im Jahre 2006 als aktive Spielerin dabei. Sie führte jahrelang als Kapitän die Mannschaft aufs Feld und übernahm im Vorstand 2020 die Abteilungsleitung der Damenfußballerinnen.
Der Verein zählt rund 350 Mitglieder
Derzeit hält der FCL eine Damenmannschaft in der Bezirksoberliga sowie zwei B-Juniorinnen-Mannschaften vor. Die Männer spielen in einer Spielgemeinschaft mit Breitenbrunn und die Juniorenspieler wirken in Spielgemeinschaften der VG Pfaffenhausen mit.
Der FC Loppenhausen hat rund 350 Mitglieder und neben dem runden Ball kann man beim Verein noch Stockschießen, Turnen und Fitnesskurse besuchen. Weiter werden in regelmäßigen Abständen auch Gymnastikangebote für Mutter und Kind organisiert. Auch beim FCL habe das Vereinsleben unter den Corona-Einschränkungen gelitten, sei aber nie ganz zum Erliegen gekommen, so die FCL-Vorsitzende.
![Laura Matzka hat neben all den organisatorischen Aufgaben auch noch Zeit, in der Damenmannschaft die Stiefel zu schnüren. Laura Matzka hat neben all den organisatorischen Aufgaben auch noch Zeit, in der Damenmannschaft die Stiefel zu schnüren.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
In diesem Jahr hat es wieder Vorstandswahlen gegeben und Hubert Gollmitzer stand als Vorsitzender nach zehn Jahren nicht mehr zur Wahl. Sie habe sich das lange überlegt, nachdem aber viele im Vorstand ihr versicherten, sie aktiv zu unterstützen, habe sie zugesagt, den Posten zu übernehmen. Neben dem FCL hat sie noch einen anspruchsvollen Job als Einkäuferin in einem internationalen Konzern zu stemmen, der sie beruflich auch schon einmal ein halbes Jahr in die USA verschlug.
"Der direkte Vorstand sind zwölf Leute und wir arbeiten toll zusammen", sagt Laura Matzka und versichert, ihren damaligen Schritt nicht bereut zu haben. Und natürlich schnürt sie an jedem Wochenende auch noch selbst die Fußballschuhe. Dies gehe alles nur, weil die Arbeit im Verein auf vielen Schultern verteilt sei.
Ideen sollen die Bürger im Ort wieder zusammenbringen
Doch nicht nur der FC Loppenhausen liegt ihr am Herzen. Sie mache sich auch Gedanken, den Ort lebenswert und die Jugend im Dorf zu halten. Deshalb versuche der Verein nun, auch Angebote über den Fußball hinaus anzubieten. Als Erstes rief der FCL einen Weißwurst-Frühschoppen für alle an jedem dritten Sonntag im Monat im Sportheim ins Leben. Da dies gut ankam, wurde das Angebot um den Dämmerschoppen erweitert. Dieser findet jeden ersten Donnerstag im Monat statt.
Bei der Bürgerversammlung hielt sie dafür eine flammende Rede. Die Bürger sollten wieder öfter zusammenkommen und sie erinnerte an die früheren Hoigata auf dem Lande. Daneben versuche man, das Sportheim zu einer Anlaufstelle für Alt und Jung zu machen.
Weiterhin möchte sie das Angebot des Vereins erweitern und holte auch die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot, indem diese 2020 in einer FCL-Umfrage ihre Meinungen und Anregungen zum FC Loppenhausen geben konnten. Hierbei kam auch die Idee beziehungsweise der Wunsch nach einem Faschings- und Kinderball zustande, welcher momentan versucht wird zu realisieren.
Natürlich liege ihr der Damen- und Mädchenfußball besonders am Herzen. Sie hofft, dass weiterhin mehr Mädchen den Weg zum Fußball finden und die neu gegründete Mädchenmannschaft unterstützen. Bis jetzt ist sie mit der Resonanz auf ihre Vorschläge zufrieden. Früh- und Dämmerschoppen scheinen sich zu etablieren. So habe der Verein beim VG-Turnier im Sommer sein Organisationstalent unter Beweis stellen können.
In Loppenhausen ist ein neues Baugebiet geplant
Und auch die Kommune tut einiges, um den Ort zu stärken. Wie der Bürgermeister auf der Bürgerversammlung verkündete, gebe es bald ein neues Baugebiet für Loppenhausen, damit junge Familien am Ort bleiben können. Und ein neues Gewerbegebiet bringe Arbeitsplätze in den Ort.
Bleibt bei so viel Engagement für die Gesellschaft noch Platz für ein Privatleben? Nun, die Vorsitzende nimmt sich im Winter eine Auszeit und besucht für mehrere Wochen Verwandte in Australien.
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