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Leichtathletik: Wie ein Unterallgäuer Leichtathlet plötzlich japanischer Meister wird

Leichtathletik

Wie ein Unterallgäuer Leichtathlet plötzlich japanischer Meister wird

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    Mit zwei Goldmedaillen kehrte Christoph Bischlager aus Tokio zurück, wo er an den offenen japanischen Gehörlosen-Meisterschaften teilnahm.
    Mit zwei Goldmedaillen kehrte Christoph Bischlager aus Tokio zurück, wo er an den offenen japanischen Gehörlosen-Meisterschaften teilnahm. Foto: Christoph Bischlager

    Als Gehörlosen-Sportler hat sich der Warmisrieder Christoph Bischlager national wie international einen Namem gemacht. Nicht weniger als 159 deutsche Meisterschaften hat der 40-Jährige bislang gesammelt. Sportlicher Höhepunkt war der Gewinn des WM-Titels im Zehnkampf 2008 im türkischen Izmir.

    Nun ist der Leichtathlet, der mittlerweile in München lebt und dort als Sportlehrer und Sportpädagoge in einer Gehörlosenschule sowie Kita und Hort arbeitet, noch um zwei besondere Titel reicher: Denn Bischlager nahm eine Einladung zu den offenen japanischen Meisterschaften in Tokio an. Dort trat er in seinen Paradedisziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen an. 

    Die japanischen Meisterschaften dienten Bischlager als Vorbereitung auf die Deaflympics

    Die Einladung nahm das kleine Team Deutschland um Christoph Bischlager gerne an, zumal auch die Selbstkosten mit Flügen und Teilnahmegebühren dank einer Stiftung und Sponsoren gedeckt werden konnten. So ging es also motiviert nach Tokio, an den Ort, an dem in zwei Jahren die Deaflympics (Olympische Spiele der Gehörlosensportler, Anm. d. Red.) stattfinden werden.

    "Die japanische Gehörlosen-Leichtathletik-Meisterschaft dient auch als Vorbereitung für die in zwei Jahren stattfindenden Deaflympics", sagte Bischlager. "Die finden dann im gleichen Stadion in Tokio statt." Der 40-Jährige trat in den Disziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen an und durfte sich über beste äußere Bedingungen mit Sonnenschein rund 26 Grad freuen.

    Im Kugelstoßen gewann Bischlager mit einer Weite von 13,18 Metern.
    Im Kugelstoßen gewann Bischlager mit einer Weite von 13,18 Metern. Foto: Christoph Bischlager

    "Da wir im August die Sommersaison eigentlich schon abgeschlossen hatten, waren wir gerade in der Aufbauphase", sagte Bischlager. Die ganz großen Weiten waren also nicht zu erwarten. Dennoch landete Bischlagers erster Versuch im Kugelstoßen bei soliden 13,18 Metern, die weiteren Versuche waren alle im ähnlichen Bereich. Diese Weite reichte letztlich zum Sieg vor dem Japaner Ishida Takamasa, der knapp zwölf Meter erreichte und amtierender Deaflympics-Sieger im Hammerwurf ist. 

    Im kommenden Jahr will Bischlager zur WM

    Doch das sollte nicht alles sein: Am letzten Wettkampftag trat Bischlager noch im Diskuswurf an und verfehlte dabei nur knapp die 40-Meter-Marke. Sein weitester Versuch auf 39,61 Meter reichte aber, um die zweite Goldmedaille zu holen. "Damit war ich Doppelsieger bei den japanischen Gehörlosen-Leichtathletik-Meisterschaften", sagte Bischlager, der von seiner Freundin und seiner Tochter begleitet und unterstützt wurde. 

    "Die Reise war es wert gewesen", sagte Bischlager. Eine Rückkehr nach Japan, spätestens zu den Deaflympics in zwei Jahren, ist sein großes Ziel. Davor aber soll es im kommenden Jahr erst einmal noch nach Taipeh/Taiwan gehen. Dort finden die Gehörlosen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Schon einmal, 2009, war Bischlager in

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