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Laser-Messgerät der Polizei Bad Wörishofen überfahren

Bad Wörishofen

Unfallstatistik: Rund um Bad Wörishofen kracht es wieder häufiger

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    Die Zahl der Unfälle im Bereich Bad Wörishofen stieg zuletzt an.
    Die Zahl der Unfälle im Bereich Bad Wörishofen stieg zuletzt an. Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolbild)

    Die Zahl der Verkehrsunfälle im Dienstbereich der Polizei Bad Wörishofen ist wieder auf das Niveau vor den Corona-Beschränkungen gestiegen. Die gute Nachricht dabei: "Die Schwere der Unfälle geht zurück", sagt Verkehrsexperte Jürgen Stechele. Dennoch gab es im Jahr 2023 einen Verkehrstoten zu beklagen. Über den Hergang dieses Unfalls rätselt die

    865 Verkehrsunfälle wurden im Jahr 2023 bei der Polizei Bad Wörishofen aktenkundig. Diese Zahlen stellte nun Polizeichef Robert Stephan vor. Zuletzt waren es 822, 798 und 767 im Jahr 2020. Davor waren die Zahlen mit 853 und 894 deutlich höher. Der folgenreichste Unfall ereignete sich im April bei Zaisertshofen, als ein Motorradfahrer alleinbeteiligt und frontal gegen einen Baum prallte und starb. Wie es zu dem Unfall kam, sei weiterhin nicht geklärt, sage Stephan. Auch ein Schulwegunfall wurde aktenkundig, in Türkheim, als ein Bub auf dem Fahrrad mit einem Auto zusammenstieß. 

    Wann gilt jemand als schwer verletzt, wann als leicht verletzt?

    Die meisten Unfälle im vergangenen Jahr gingen allerdings vergleichsweise glimpflich aus. Vergleichsweise, weil beispielsweise ein gebrochenes Bein in der Polizeistatistik als leichte Verletzung gilt, während sie von den Unfallopfern womöglich durchaus als schwere Verletzung empfunden wird. Schwere Verletzungen erlitten im vergangenen Jahr 25 Unfallopfer und damit deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Als schwer verletzt gilt laut Stechele, wer mindestens 24 Stunden im Krankenhaus verbringen musste. 114 Personen wurden leicht verletzt. 

    Zahl der Wildunfälle im Bereich Bad Wörishofen stieg zuletzt an

    Zugenommen haben zuletzt die Wildunfälle mit 271 Fällen, die Zahl der Unfallfluchten war dagegen rückläufig. Auch die Situation an der Boscha-Kreuzung bei Stockheim sei derzeit so, dass man keine Maßnahmen ergreifen müsse, berichtet Stechele. "Die Unfallzahlen geben das her." Er hoffe, das bleibt so. Ansonsten würde die Polizei für Sichtschutz als erste Maßnahme plädieren, sagt Robert Stephan. "Das hat sich andernorts bewährt." Danach müsste man die Lage neu bewerten. In Stockheim kommt der Vorschlag Sichtschutz bekanntlich nicht gut an. Dort fordert man seit Langem einen Kreisverkehr für die viel befahrene Kreuzung. 

    Ein Dauerthema ist auch die Gefahrenstelle für Radler an der alten B18 bei Kirchdorf. Sarah Greif vom staatlichen Bauamt Kempten sagt dazu, aus der gewünschten Unterführung werde wohl nichts werden, denkbar sei aber eine Querungshilfe. Entschieden sei allerdings noch nichts. Die Stadt Bad Wörishofen wolle sich um die Frage kümmern, ob der nötige Grund angekauft werden kann. 

    Bei den Unfallursachen rund um Bad Wörishofen stechen zwei Gründe heraus

    Bei den Unfallursachen stechen Unachtsamkeit und Abstand heraus. Stephan führt dies auf die immer zahlreicheren Infotainmentsysteme in Fahrzeugen zurück. Oft spiele wohl auch die Handynutzung eine Rolle, wenngleich sich das selten beweisen lasse. In 14 Fällen war Alkohol die Unfallursache, ein leichter Rückgang. Einen Unfall gab es unter Drogeneinfluss. Auch Raser waren weniger oft Unfallursache (44) als zuletzt. Stephan führt dies auch auf die vermehrten Tempokontrollen zurück, die er im Vorjahr angekündigt hatte. Da wolle man auch heuer weitermachen. Aktuell hat die Polizei Bad Wörishofen da aber ein ungewöhnliches Problem. Eines der Lasermessgeräte wurde unlängst von einem Autofahrer umgefahren, wie Stephan berichtet. Das Gerät werde derzeit überprüft. 

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