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Kurz vor Olympia 2024: Windkanal für Spitzensport in vorläufiger Insolvenz

Bad Wörishofen

Wörishofer Prestigeprojekt wankt: Windkanal für Spitzensportler mitten im Bau insolvent

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    Im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen entsteht "The Aerow", ein Hightech-Windkanal für den Spitzensport. Finanzielle Probleme führten nun allerdings zur vorläufigen Insolvenzverwaltung.
    Im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen entsteht "The Aerow", ein Hightech-Windkanal für den Spitzensport. Finanzielle Probleme führten nun allerdings zur vorläufigen Insolvenzverwaltung. Foto: Markus Heinrich

    Es sollte ein Leuchtturmprojekt für Bad Wörishofen werden, doch jetzt ist aus dem Windkanal für den Spitzensport erst einmal die Luft raus. Das Unternehmen Aero and Sports GmbH steckt in finanziellen Schwierigkeiten, das Amtsgericht Memmingen hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Nun drängt die Zeit. Denn das Gebäude ist noch nicht fertig. "Wenn das bis zum Winter so stehen bleibt, sehe ich schwarz", sagt Rechtsanwalt Michael Verken, der sich jetzt um das Unternehmen kümmert. 

    Im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen entsteht ein architektonisch anspruchsvolles Gebäude. Ebenso anspruchsvoll ist das Innenleben. Spitzensportler können dort mit Hilfe eines Windkanals auch noch die letzten Sekunden herausholen, beispielsweise auf dem Triathlon-Fahrrad. Diesen Sport hatten die Gründer vor allem im Blick, als sie beschlossen, ihr Projekt in Bad Wörishofen umzusetzen. Die Anlage sei aber auch für den Wintersport nutzbar oder auch für Produktentwicklungen, hieß es beim Spatenstich. 

    Der Geschäftsführer brachte seine Erfahrungen aus der Formel 1 nach Bad Wörishofen

    Geschäftsführer Joachim Wenzkus brachte seine Erfahrung aus der Formel 1 in die Kneippstadt, Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) hoffte auf eine "Sogwirkung" für Bad Wörishofen. Eigentlich sollte der Windkanal schon im Frühsommer 2023 in Betrieb gehen, doch das Vorhaben verzögerte sich. Im November sollte es dann soweit sein, im März 2024 sollte es eigentlich eine große Eröffnungswoche mit internationaler Beteiligung geben. Daraus wurde nichts, obwohl im Frühjahr bereits die ersten Sportlerinnen und Sportler in Bad Wörishofen ihre Windschnittigkeit getestet hatten, auch als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Stattdessen hat das Amtsgericht Memmingen die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet. 

    "Da ist alles High-End", sagt Rechtsanwalt Michael Verken nach einem Ortstermin in Bad Wörishofen

    Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Alexander Zarzitzky aus Augsburg bestellt. Der Betrieb geht weiter. Sein Kanzleipartner Michael Verken sagt, dass die Geschäftsführung in dieser Phase des Verfahrens weiter handeln kann, aber nur mit der Zustimmung des Insolvenzverwalters. Ein Grund für die vorläufige

    Noch habe er keinen kompletten Überblick über alle Ausstände. "Der neue Geschäftsführer muss sich erst einarbeiten." Er halte es aber für sinnvoll, das Gebäude fertigzustellen, sagt Vierken. Ansonsten würde alle Beteiligten Geld verlieren. Er werde nun zeitnah das Gespräch mit den Geldgebern suchen. Von der vorläufigen Insolvenz seien auch die vier Mitarbeitenden betroffen. "Hochqualifiziert und aus dem Sportbereich" seien diese. "Das ist ein tolles Projekt und es könnte ein Aushängeschild werden", sagt Verken zu "The Aerow". Er selbst sehe eine gute Perspektive für den Erhalt. 

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