Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Flüchtlingsstrom in Bad Wörishofen: Die Kneippstadt ist überfordert

Kommentar

Flüchtlingsstrom in Bad Wörishofen: Die Kneippstadt ist überfordert

    • |
    Und jetzt erfährt Bad Wörishofen auch noch vom Verkauf des Sebastianeums – nicht weniger als das Herzstück der Kneipp’schen Stiftungen in der Kurstadt.
    Und jetzt erfährt Bad Wörishofen auch noch vom Verkauf des Sebastianeums – nicht weniger als das Herzstück der Kneipp’schen Stiftungen in der Kurstadt. Foto: Alf Geiger

    Zuletzt sorgte die Nachricht, dass mindestens 50, wahrscheinlich aber 80 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Kneipp’schen Kinderheilstätten vorübergehend untergebracht werden sollen, für Unverständnis in der Bad Wörishofer Bevölkerung. Denn noch vor wenigen Wochen hatte noch im Juli Doris Back vom Landratsamt völlig zu Recht gesagt: Man dürfe einzelne Gemeinden nicht überfordern. In Bad Wörishofen werde es daher keine weiteren Anmietungen geben. Knapp sechs Wochen später war dieses Versprechen schon wieder Makulatur. Der Flüchtlingsstrom hält unvermindert an und aus

    Und jetzt erfährt Bad Wörishofen auch noch vom Verkauf des Sebastianeums – nicht weniger als das Herzstück der Kneipp’schen Stiftungen in der Kurstadt. Und dieses Herz, das symbolisch auch die Lebensadern der Kneippstadt am Leben hielt, hört bald auf zu schlagen – wird dicht gemacht und verkauft. Wie wenig überraschend, dass es erneut Bauunternehmer Dieter Glass ist, der das traditionsreiche Anwesen gekauft hat. 

    Was wird jetzt aus dem Sebastianeum nach dem Verkauf? Glass sagt, dass dort ganz bestimmt keine Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Für dieses Versprechen steht er jetzt im Wort. Das wäre in Bad Wörishofens einstigem Vorzeige-Vier-Sterne-Hotel direkt an der Kurpromenade eine Horrorvorstellung für viele Bad Wörishofer. Gerade Bad Wörishofen hat in der Vergangenheit eine durchwegs außergewöhnliche Geschichte und kann stolz darauf sein, vielen Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg eine neue Heimat gegeben zu haben. Die Gartenstadt ist dafür der beste Beweis. Nur ist die Situation heute eine ganz andere: Während viele Gemeinden im Landkreis Unterallgäu in der Flüchtlingskrise abwinken und sich weder verantwortungsbewusst noch solidarisch verhalten, soll ausgerechnet der Kneipp-Kurort diese Probleme fast im Alleingang schultern? Das darf nicht passieren! 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden