Zusamkult in Könghausen geht in die zweite Runde
Seit zwei Jahren gibt es in Könghausen Zusamkult, das schon jetzt Kultstatus hat. Denn in welcher 150-Seelen-Gemeinde gibt es schon Kabarett mit bekannten Größen?
Im Saal des Bürger- und Vereinshauses in Könghausen haben 150 Leute Platz, im Grunde also das komplette Dorf. Das hatte sich trotz seiner überschaubaren Größe in ebendiesem Saal Kabarett-Abende gewünscht. Und weil man in Könghausen nicht nur redet, sondern anpackt, war schnell "Zusamkult" geboren. Es steht für "Zusammen Kultur erleben" und die Zusam, die direkt am Vereinshaus vorbeifließt. Und es ist die Klammer über dem Kulturprogramm, das am Freitag, 20. Oktober, mit dem Kabarettisten Christian Maier alias "da Huawa" in die zweite Runde geht.
Vor gut einem Jahr war bereits sein Kollege Stefan Kröll hier und der Saal zur Freude von Markus Sailer und Thomas Strehler beinahe ausverkauft. Die beiden sind die Geschäftsführer des Bürger- und Vereinshauses, das so heißt, weil Bürger und Vereine es in Eigenleistung gebaut haben, als die Wirtschaft im Ort zumachte, und weil es allen offensteht. "Das Haus ist der Mittel- und Knotenpunkt für alle Aktivitäten im Ort", erklärt Thomas Strehler. Er ist Vorsitzender des Feuerwehrvereins, Markus Sailer Vorsitzender des Schützenvereins Alpenrose, die stellvertretend für alle übrigen Vereine im Ort die Trägerschaft für das Bürger- und Vereinshaus übernommen haben. Und seit zwei Jahren sind sie nun eben auch Veranstalter.
Das "Zusammen" in "Zusamkult" steht auch für den Zusammenhalt in Könghausen
Der Wunsch nach einer eigenen Kulturreihe kam in der jährlichen Bürgerinfo auf, in der Sailer und Strehler über Aktivitäten und Kassenstand berichteten - und nun eine neue Aufgabe mit nach Hause nahmen: einen Kabarett-Abend organisieren. Für den Anfang haben sie gleich bei den ganz Großen der Branche angefragt - Luise Kinseher, Maxi Schafroth und Hannes Ringlstetter - und nur Absagen kassiert. Denn den Großen war der Saal in Könghausen entweder schlicht zu klein oder umgekehrt den Veranstaltern das finanzielle Risiko zu groß, wenn nicht alle der dann eher teureren Karten verkauft würden. "Uns war schon klar, dass wahrscheinlich kein ganz bekannter Name zu uns kommen wird, so naiv waren wir nicht", sagt Strehler. "Aber wir wollten's halt ausprobieren." Hätte schließlich auch klappen können und geschadet hat es jedenfalls nicht: Die Künstleragenturen, die meist mehrere Kabarettisten unter Vertrag haben, haben Könghausen seitdem auf dem Schirm und sich inzwischen auch schon selbst mit Anfragen gemeldet.
Stefan Kröll schließlich war Könghausen nicht zu klein, er konnte sich das gut vorstellen hier. Auch Sailer und Strehler sind immer noch begeistert. "Das hat einfach gepasst", sagt Strehler. Kröll kommt aus einem Ort, der ähnlich groß ist wie Könghausen, und ist als gelernter Schreiner ein bodenständiger Typ. Und dann auch noch der Titel seines Programms: "Aufbruch." Besser geht's eigentlich nicht.
Auf ihn gestoßen sind die beiden Vereinsvorsitzenden bei einer Videorecherche, bei der sie sich Programmausschnitte verschiedener Künstler angesehen haben. Die endgültige Entscheidung trafen aber nicht sie allein, sondern das Organisationsteam, dem alle Vereinsvorsitzenden angehören. Denn: "Wir zwei allein könnten das nicht stemmen", sagt Strehler - und das müssen sie auch nicht. Alle packen mit an: Der Frauenbund stemmt die Bewirtung, die Feuerwehr sichert den Parkplatz, einfach jeder übernimmt eine Aufgabe. Das "Zusammen" aus "Zusamkult" steht eben auch für den Zusammenhalt im Dorf.
Auch für nächstes Jahr hat "Zusamkult" aus Könghausen schon Pläne
Zu den Abenden im Bürger- und Vereinshaus sind derweil nicht nur die Könghauserinnen und Könghauser willkommen, sondern alle, die sich wie sie einen unterhaltsamen Kabarett-Abend wünschen. Den verspricht in diesem Jahr Christian Maier, bekannt aus dem Trio "Da Huawa, da Meier und I", der mit seinem Programm "Beste Zeiten" ins Vereinshaus kommt. Nächstes Jahr könnte dort dann Musik im Vordergrund stehen: Geplant ist ein Auftritt der Coverband "Black Type", deren Sänger aus Könghausen kommt. Auch den oberpfälzischen Musikkabarettisten Helmut A. Binser, früher übrigens mal der Tourbusfahrer von "Da Huawa, da Meier und I", haben sich Strehler und Sailer schon vorgemerkt. Und vielleicht können sie in den nächsten Jahren ja doch noch Luise Kinseher, Maxi Schafroth, Hannes Ringlstetter und Co. im Bürger- und Vereinshaus begrüßen. Denn manchmal kommen die Großen mit ihren Vorpremieren auch in kleinere Säle.
Info: Christian Maier alias "Da Huawa" kommt am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr mit seinem Programm "Beste Zeiten" ins Bürger- und Vereinshaus Könghausen. Karten gibt es telefonisch zwischen 18 und 20 Uhr unter den Nummern 08262/804 und 0175/2262554 sowie per WhatsApp oder SMS an diese Handynummer und per E-Mail an kontakt@vereinhaus-koenghausen.de. Weitere Informationen gibt es auf www.vereinshaus-koenghausen.de.
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