Konzert in Köngetried: Ein bunter Strauß charmanter Melodien
Zum Jahreskonzert hatte der Gesangverein Köngetried auch singende Gäste eingeladen. Die "Mindel-Harmonists" gingen auf eine musikalische Zeitreise.
Zu ihrem Jahreskonzert hatten die Sängerinnen und Sänger des Musikvereins Köngetried in den „Goldenen Adler“ in Unteregg eingeladen. Zu Gast waren auch die „Mindel Harmonists“ mit einigen der bekanntesten Melodien der „Comedian Harmonists“ aus den 1920-er Jahren. Der Chor hatte einen bunten und charmanten Strauß schönster Melodien mitgebracht, vom Volkslied über Klassisches und Spiritual bis zu Popsongs. In oft sehr melodischen Arrangements und mit einer immer ruhigen, kompetenten Chorleiterin Regina Goldberg.
Das sei ihr erstes Konzert, in dem sie nicht selbst musiziere, kündigte die junge Chorleiterin an. „Mein erster Chor, und zum ersten Mal gebe ich ein Konzert und habe viel in der Hand!“ Vor ihr auf dem Dirigentenpult lagen die Notenblätter, kein Laptop, wie oft schon von Dirigenten genutzt. Gesungen wurde ohne Mikrofon, nur das E-Piano und die Gitarre von Heidi Mitternacht bekamen einen Verstärker. Die 25 Sängerinnen und Sänger sangen sich sicher in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Bei vielen Liedern konnte die Gäste in Köngetried mitsummen oder mitsingen
Viele Lieder waren bekannt. So zum Beispiel das Eingangslied „In einem kühlen Grunde“ oder die sehr elegische a-Capella-Version von „Yesterday“, einem der wohl am meisten gecoverten Beatles-Songs. Da konnte fast jeder im großen Saal innerlich mitsummen. Vom „Engel-Terzett“ von Mendelssohn-Bartholdy und dem Klassiker „Wie schön ist deine Welt“ von Anton Rubinstein bis zum Swing mit der Spider Murphy Gang und zum Titelsong für den Film „Blue Hawaii“ von Elvis Presley – der Sprung in die verschiedenen musikalischen Welten gelang mühelos.
Einen anderen Sprung machten die Mindel Harmonists mit ihren „Greatest Hits“. Von „Veronika, der Lenz ist da“ über „Wochenend und Sonnenschein“ bis zum legendären „Kleinen grünen Kaktus“ konnte das Publikum in den weltbekannten Liedern der „Comedian Harmonists“ schwelgen. Die fünf Herren, im Frack mit Lackschuhen, interpretierten die Songs perfekt und waren auch Show-Scherzen und Effekten nicht abgeneigt. Schwarze Zylinder und bunte Matrosenmützen kamen ebenso zum Einsatz wie der Blumentopf und der berühmte Kaktus. Für alle von ihnen gesungenen Lieder, die oft aus Filmen stammten, gaben die Fünf Hintergrund und Informationen und erzählten vom Leben ihrer berühmten Vorbilder. Die mussten nach sieben Jahren Auftritten aufgrund ihres Berufsverbots in der Nazizeit aufgeben. Deren melancholisches Abschiedslied „Irgendwo auf der Welt“ habe damals jeder im Publikum verstanden. Gabriele Laxgang begleitete sowohl den Chor als auch die Mindel Harmonists am Klavier und erhielt für diese großartige Leistung viel Applaus.
Der Gesangverein Köngetried feiert heuer seinen 125. Geburtstag
Den Gesangverein Köngetried gibt es, mit kleinen Unterbrechungen, seit 1894. Das Jahreskonzert war somit auch ein 125-Jahre-Jubiläum. Derzeit sind 27 Sängerinnen und Sänger aktiv mit dabei. Jedes Jahreskonzert gibt Gelegenheit für Ehrungen. Der Gesangverein Köngetried vergab drei Urkunden für zweimal 50 und einmal sogar 60 Jahre aktive Mitgliedschaft im Gesangverein. An Ludwig Blätz und Norbert Holzheu für 50 Jahre, an Rudolf Freuding für 60 Jahre. Friedrich Kaiser, Vorsitzender des Sängerkreises Unterallgäu, warb bei dieser Gelegenheit für das Chorsingen: „Aufeinander hören, einen gemeinsamen Ton finden.“
Beim gemeinsamen Schlusslied kamen einige Gäste und Mitglieder des Männerchors Baisweil sogar auf die Bühne zum Mitsingen. „Ihr seid alle aufgenommen!“, lobte Vorstandsmitglied Norbert Holzheu.
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