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Kirchheim: Musikalische Zeitreise: Neue Gruppen bereichern das Kirchheimer Marktfest

Kirchheim

Musikalische Zeitreise: Neue Gruppen bereichern das Kirchheimer Marktfest

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    Die jungen Fanfarenbläser freuen sich aufs Kirchheimer Marktfest. Das Bild zeigt (vorne, von links): Moritz Weigele, Vincent Geiger, Barnabas Csepregi-Mazsarik und Melanie Bertele sowie (hinten, von rechts): Elias Schroll und Lehrer Stefan Liebl.
    Die jungen Fanfarenbläser freuen sich aufs Kirchheimer Marktfest. Das Bild zeigt (vorne, von links): Moritz Weigele, Vincent Geiger, Barnabas Csepregi-Mazsarik und Melanie Bertele sowie (hinten, von rechts): Elias Schroll und Lehrer Stefan Liebl. Foto: Ulla Gutmann

    Die Kirchheimer und mit ihnen bestimmt auch viel Unterallgäuerinnen und Unterallgäu freuen sich schon – denn nach dem historischen Marcktfest in Markt Wald folgt nun das siebte Kirchheimer Marktfest, bei dem die Gäste zurück in das Jahr 1490 reisen: Handwerker zeigen an ihren Ständen, wie früher gearbeitet wurde, stilgerecht gekleidete Bauersleut bieten regionale Produkte feil und ihre Tiere können bestaunt und manche auch gestreichelt werden. Der Theaterverein zeigt auf seiner Bühne kleine Stücke aus der Zeit um 1530 und auch andere Gruppen präsentieren in Kirchheim vom 19. bis 21. Juli ein abwechslungsreiches, historisches Programm. In den Lagern der Vereine gibt es Speis und Trank und natürlich dürfen Tanz, Gesang und Musik nicht fehlen.

    Kirchheimer Marktfest: Zeitreise ins Jahr 1490

    Zwei neue Gruppen entstanden extra zu diesem siebten Marktfest in Kirchheim: Die Fanfarenbläsergruppe, Kinder und Jugendliche, die eigentlich Trompete spielen und nun unter Anleitung von Stefan Liebl neu erlernten, wie die alten Instrumente gespielt oder besser geblasen werden. Und das ist gar nicht so einfach: Die Fanfarentrompete hat keine Ventile und unterschiedliche Töne werden nur mit Mund, Lippen, Zunge und der richtigen Luftmenge erzeugt. Die jüngeren Schüler schaffen es so, etwa vier verschiedene Töne sauber zu erzeugen, bei den älteren sind es sechs, und das erst nach intensivem Üben. Moritz Weigele ist der Jüngste mit zehn Jahren, Vincent Geiger ist elf, Barnabas Csepregi-Mazsarik zwölf Jahre alt, ebenso wie das einzige Mädel, Melanie Bertele und Elias Schroll der Älteste mit seinen 16 Jahren. Die fünf jungen Musiker treten zusammen mit ihrem Lehrer als Gruppe mit drei verschiedenen Stücken auf und neue Kleider haben sie auch bekommen: Ernst Striebel hat dunkelrote Kleider besorgt, an den Fanfarentrompeten werden schöne Tücher befestigt, schwarze Käppchen vervollständigen das Bild.

    Die Mitglieder der „Singerey“ haben sich eigens für das Kirchheimer Marktfest zusammengefunden und freuen sich auf ihre Auftritte.
    Die Mitglieder der „Singerey“ haben sich eigens für das Kirchheimer Marktfest zusammengefunden und freuen sich auf ihre Auftritte. Foto: Ulla Gutmann

    Die andere neue Musikgruppe nennt sich „Singerey“, ein Chor unter Leitung von Ernst Striebel, der sonst als Hans von Hürnheim in Rittermontur auf dem Fest unterwegs ist. Bei der Probe der 19 Chormitglieder ertönte es gleich zu Beginn „So sprech er, was er wolle!“ und Ernst Striebel sprach nicht nur, sondern zeigte auch mit seiner Flöte, welches Stück nun angestimmt werden sollte und hatte dabei noch den ein oder anderen Verbesserungswunsch. Die Sängerinnen und Sänger stimmten ein Lied von 1480 aus dem Lochhamer Liederbuch an, das recht anzüglich die Qualitäten der Mädchen in verschiedenen Gegenden Süddeutschlands beschrieb. „So waren die Lieder nun mal damals“, erklärt Striebel dazu. „Liebeslieder, Trinklieder, das liebten die Leute damals!“

    Das nächste Stück war durchaus auch sozialkritisch, denn ein armes Mädel hatte sich da in einen Landsknecht verliebt und wünscht sich von der Mutter 100 Taler, damit sie ihn heiraten kann, doch der Vater hat‘s Geld „verlumped“ beim Tanz und beim Spiel. Da wünscht sie sich, als Junge geboren zu sein und nicht so eingeschränkt leben zu müssen. Die „Singerey“ hat aber noch viel mehr Lieder auf Lager und es wird den Festgästen eine Freude sein, ihnen zu lauschen.  

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