Die Arbeiten haben schon begonnen, nun folgte auch der symbolische Spatenstich für den Umbau des Gasthofs Adler zum Bürger- und Kulturzentrum. Mit einem Fest für alle Kirchheimerinnen und Kirchheimer feierte die Marktgemeinde den Start eines ihrer größten Vorhaben.
Der Gasthof Adler soll zu einer Begegnungsstätte für Bürger, Vereine und Besucher werden, sagte Bürgermeisterin Susanne Fischer. Der offizielle Spatenstich für das rund 6,76 Millionen Euro teure Vorhaben wurde schon zu einer Generalprobe für das zukünftige Zusammenleben, denn an dem Programm am Marktplatz beteiligten sich alle Vereine und alle Altersgruppen.
Es werde noch ein spannender Weg bis zur Fertigstellung 2024, orakelte die Bürgermeisterin, doch ein Ziel könne nur erreicht werden, wenn man sich auf den Weg mache. Dem Spatenstich seien viele Gespräche, Planungen und sogar ein Bürgerbegehren vorausgegangen. Ein Meilenstein in den Vorbereitungen sei sicherlich die Zusage der Regierung von Schwaben gewesen, das Projekt aus Mitteln der Städtebauförderung mit 3,2 Millionen Euro zu unterstützen. Hinzu kämen noch Gelder aus dem Bayerischen Kulturfonds, der Bayerischen Landesstiftung, dem Denkmalschutz, dem Kreis und der Diözese.
Die Fugger überlassen Kirchheim das Gasthaus Adler über eine Erbbauvertrag
Und so freute sich Susanne Fischer, zu diesem Fest eine Reihe von Persönlichkeiten begrüßen zu können, die sich für diese Sache eingesetzt hatten. Sie nannte das Fürstliche Haus, das dem Markt den Gasthaus Adler über einen Erbbaurechtsvertrag überlassen hat – vertreten durch Ulrich Graf Fugger von Glött mit seiner Ehefrau Donata Gräfin Fugger von Glött sowie Katharina Gräfin Fugger von Glött mit Ehemann Dr. Carl Ludwig Graf von Ballestrem.
Weiter nannte Fischer den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer. Für den Bezirk konnte sie den stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Alfons Weber willkommen heißen und den Kreis vertrat stellvertretender Landrat Christian Seeberger. Ein besonderer Gruß galt dem verantwortlichen Architektenteam Anja Spillner, Angelika Blüml und Klaus Noichl aus Wilpoldsried/Oberstdorf. Und nicht vergessen wollte Susanne Fischer ihren Vorgänger, Altbürgermeister Hermann Lochbronner, der das Bürgerhaus auf den Weg gebracht hatte.
Dass es ein Haus für alle Bürgerinnen, Bürger und Vereine werden wird, sehe man schon mit einem Blick in das Programmheft. Den Nachmittag gestalteten der Musikverein und das Blasorchester, die Chorgemeinschaft, der Theaterverein, die Fugger‘sche Schützengesellschaft, der Deutsch-Französische Freundeskreis, der TSV sowie die Pfarrkirchenstiftung. Sie alle werden einmal im neuen Bürgerhaus ein Dach über dem Kopf finden. Daneben soll eine Gaststätte mit dem berühmten Adlersaal im Obergeschoss ein weiterer Anziehungspunkt werden, ein Biergarten soll das Angebot abrunden, alles natürlich barrierefrei.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek spricht von einem wundervollen Anlass in Kirchheim
Gesundheitsminister Klaus Holetschek sprach von einem wundervollen Anlass. Nach der Pandemie gelte es, die Orte zu stärken und weiterzuentwickeln. Er erinnere sich noch gerne daran, als damaliger Staatssekretär im Bauministerium die Förderzusage überbracht zu haben. Landtagsmitglied Pschierer dankte dem Marktrat, dass er dieses Programm durchziehe. Der Markt mit seiner einzigartigen Geschichte erhalte einen Mittelpunkt. Pschierer lobte das Zusammenwirken der Vereine und meinte: „Im Leben gehe es nur miteinander.“ Alfons Weber lobte das Projekt, das Kultur, Gemeinsinn und Denkmalschutz miteinander verbinde. Christian Seeberger nannte den Adler das Zentrum des Ortes, das die Bürger gemeinsam mit Leben erfüllen werden.
Dass es so werden könnte, zeigten die Mitwirkenden. Von Hans Hampp erfuhren die Gäste, dass Kirchheim ein besonderer Ort sei, denn gemäß des Heimatgedichts von Anne Marie Ruf wurde der Markt an einem Sonntag von Gott erschaffen. Die Jüngsten aus der musikalischen Früherziehung erfreuten mit einem Singspiel aus Australien, die älteren Semester der Chorgemeinschaft steuerten „ein Lied für frohe Stunden“ bei. Und gefordert waren zum Abschluss die Musikanten der beiden Kapellen beim Kirchheimer Heimatlied und der Bayernhymne.