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Irsingen: Wie verhalten sich Zugezogene in Irsingen richtig?

Irsingen

Wie verhalten sich Zugezogene in Irsingen richtig?

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    Kämmerer Claus-Dieter Hiemer informierte bei der Bürgerversammlung in Irsingen über die Finanzsituation der Verwaltungsgemeinschaft. Der Saal im Gasthof Kreuz war voll besetzt.
    Kämmerer Claus-Dieter Hiemer informierte bei der Bürgerversammlung in Irsingen über die Finanzsituation der Verwaltungsgemeinschaft. Der Saal im Gasthof Kreuz war voll besetzt. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    Zwei Tage nach den Türkheimern hatten auch die Irsinger Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an den Bürgermeister und an die Rathaus-Verwaltung zu stellen. Das Interesse an der Bürgerversammlung war groß und der Nebensaal im Irsinger Gasthof Kreuz war voll besetzt.

    Im Ortsteil Irsingen hat die Gemeinde Türkheim einige Projekte umgesetzt

    Nachdem Bürgermeister Christian Kähler die erfreuliche Nachricht überbracht hatte, dass die vermeintliche Ursache für die Trinkwasserverunreinigung in Türkheim und Irsingen wohl gefunden sei und mit einer baldigen Aufhebung der Abkochanordnung zu rechnen sei, ging Kämmerer Claus-Dieter Hiemer auf die finanzielle Situation und auf die geplanten Investitionen der Verwaltungsgemeinschaft ein.

    Sowohl die Einnahmen aus der Einkommens- wie auch aus der Gewerbesteuer seien höher als erwartet. Sein Fazit: „Uns geht´s noch sehr gut, aber wir stehen am Beginn einer schwierigen Zeit.“

    Bürgermeister Christian Kähler schloss sich mit einer Rückschau auf die Projekte der Gemeinde während der vergangenen zwei Jahre an. Für Irsingen seien das der Neubau des Feuerwehrhauses mit Außenanlagen, der Zuschuss zur Renovierung von St. Margareta und die Freigabe des neuen Baugebiets an der Stockheimer Straße gewesen. Großes Lob sprach er den Eigenleistungen beim Bau eines Zauns um den Kindergarten-Spielplatz aus.

    Die Gemeinde habe dabei nur die Kosten für das Material übernehmen müssen. Auch das schwierige Thema eines möglichen „Blackouts“, im Sinn eines überregionalen, langandauernden Stromausfalls, wurde von ihm angesprochen. Wie zur Illustration dazu fiel im Saal bei diesem Thema das Computerprogramm für die Präsentation aus …

    Kähler führte aus: Da die Stromversorgung hierzulande Teil des europäischen Verbundsystems sei, könne es bei dessen Ausfall gravierende Folgen bei uns für Landwirtschaft, Verkehr und Gesundheitswesen geben. Außer der notwendigen eigenen Vorsorge auf eine solche Situation plane die Gemeinde, einen Notfall-„Leuchtturm“ am Feuerwehrhaus in Türkheim einzurichten.

    In der Fragerunde der Bürgerversammlung in Irsingen flogen die Fetzen

    Zum dritten Teil des Abends, der Fragerunde, wollte sich erst einmal niemand melden. „Alle sind zufrieden?“ Doch dann kamen die ersten Meldungen. Bernhard Grotz bemängelte, dass „es jedes Jahr das gleiche Theater“ sei, wenn viele Hecken an den Gehwegen von den Eigentümern nicht zurückgeschnitten würden. Könne man da nicht eine Firma verpflichten, wenn bis zu einem bestimmten Stichtag nichts geschehen sei?

    Georg Stubenvoll monierte, dass unlängst Neubürger sich unschicklich verhalten hätten. Dass die alle wissen sollten, „wie das Brauchtum bei uns ist“. Worum genau es dabei ging und auf welche Weise sich die Neubürger „unschicklich“ verhalten hatten, wurde nicht öffentlich debattiert. Aber offenbar schienen die anwesenden Irsingerinnen und Irsinger alle zu wissen, um was es ging.

    Robert Frei aus Irsingen und Bürgermeister Christian Kähler im Dialog.
    Robert Frei aus Irsingen und Bürgermeister Christian Kähler im Dialog. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    Auf Nachfrage erfuhr unsere Redaktion, dass es offenbar bei der Fronleichnamsprozession in Irsingen zu einem Vorfall kam: Ein Mieter habe sich lautstark beschwert, weil am Vormittag Musik bei der Prozession gemacht wird. Der Irsinger Gemeinderat Josef Vogel habe den Mann anschließend entsprechend zur Rede gestellt, doch auch er fand kein Gehör, wie er unserer Redaktion erzählte.

    Markus Santjohanser weiß, dass es eine solche „Info an Neubürger“ in Rammingen schon gibt und hält das auch in Irsingen für sinnvoll.

    Heftiger Schlagabtausch und Angriffe auf Marktbaumeister Schinnagel

    Robert Frei äußerte sich zu der neuen Parkplatzregelung während des Bayerischen Flohmarktes im vergangenen August. Dadurch sei es im Ort ruhiger und sicherer gewesen. Allerdings sei die Parküberwachung überfordert gewesen, und auch bei der Kennzeichnung gäbe es Verbesserungsbedarf. Ein heftiges Streitgespräch zwischen Bürgermeister, Marktbaumeister Christian Schinnagel, der Verwaltung und Wortmeldungen aus dem Publikum löste Erwin Santjohanser aus.

    Ging es anfangs um das gemeindliche Verbot, einen trockenstaubigen Feldweg aus einem Hydranten zu wässern, kam dann das Hauptthema an diesem Abend dazu: der „desolate Zustand“ des Bunker-Radfahrwegs zwischen Bad Wörishofen und Irsingen.

    Karl Albrecht stellte fest, dass es für Türkheim/Irsingen keinerlei Radwegeplanung gäbe. Ein anderer Teilnehmer äußerte, dass nach der Auffüllung der Löcher mit Kies durch die Gemeinde alles noch schlimmer geworden sei. Sofort erhielt er Beifall aus dem Publikum. Kämmerer Hiemer konterte, dass die Asphaltierung des gesamten Weges viel zu teuer geworden wäre: „Und die Gemeinde hätte auf die Gefahr durch die Radweglöcher ja reagieren müssen.“

    Auch die geplante Radwegunterführung unter der Staatsstraße 2015 beim Unterfeld an der Autobahnausfahrt, und dann der unterbrochene Radweg an der Mindelheimer Straße B18 bei der Firma Finsterwalder wurden kontrovers diskutiert. Bürgermeister Kähler versprach, sich weiter um dieses Thema zu kümmern. Die Schwierigkeiten an dieser Straße seien die Grundstücksverhältnisse.

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